Messe: Hypermotion und Automechanika beendet

Laut Detlef Braun, Geschäftsführer Messe Frankfurt, ist „der Messe-Motor" angesprungen.

Nach eineinhalb Jahren Zwangspause begrüßte die Messe Frankfurt vom 14. bis 16. September am Heimatstandort erstmals wieder Aussteller und Fachbesucher zu zwei Eigenveranstaltungen. (Foto: Messe Frankfurt)
Nach eineinhalb Jahren Zwangspause begrüßte die Messe Frankfurt vom 14. bis 16. September am Heimatstandort erstmals wieder Aussteller und Fachbesucher zu zwei Eigenveranstaltungen. (Foto: Messe Frankfurt)

Nach eineinhalb Jahren Zwangspause begrüßte die Messe Frankfurt vom 14. bis 16. September am Heimatstandort erstmals wieder Aussteller und Fachbesucher zu zwei Eigenveranstaltungen, das hat die Messegesellschaft am 16. September bekannt gegeben. An der Sonderausgabe der Automechanika Frankfurt Digital Plus in der Halle 3 und der Konferenzmesse Hypermotion Frankfurt im Forum beteiligten sich der Mitteilung zufolge 388 Aussteller, 53 Prozent davon präsentierten sich live vor Ort, die übrigen online.

Rund 10.000 Besucher aus 70 Ländern verfolgten das Messeprogramm über drei Tage hinweg live in Frankfurt und online. Zwei Drittel der Teilnehmer nutzen dabei die vielen neuen digitalen Features an den Bildschirmen wie beispielsweise Livestreams, intelligentes Matchmaking und 1-zu-1-Videocalls. Insgesamt fanden rund 25.000 Interaktionen auf der Plattform statt, 21.000-mal wurden die Streams geschaut und 1.600 Videocalls durchgeführt, so die Pressemeldung.

Detlef Braun, Geschäftsführer Messe Frankfurt, erklärt: „Der Messe-Motor ist angesprungen. Den Kick-off machte die Mobilitäts- und Logistikbranche. Aussteller und Fachbesucher konnten sich endlich wieder persönlich treffen und neue Kontakte knüpfen – sowohl vor Ort auf dem Messegelände aber auch auf der digitalen Event-Plattform mit den internationalen Branchenplayern. Das typische Messefeeling hat sich nach langer Durststrecke schnell wieder eingestellt – nur mit Maske und 3 G. Ein gutes Warm-up für die Automechanika Frankfurt und die Hypermotion im nächsten Jahr.“

Erweitertes Konzept punktet

Dr. Axel Koblitz, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, ergänzt: „Das erweiterte Konzept der Automechanika Digital Plus ist eine Bereicherung für das Kfz-Gewerbe. Wir erreichen damit nicht nur die Messebesucher vor Ort in Frankfurt, sondern viele weitere Kfz-Unternehmer und deren Mitarbeiter, die sich online zu unserem Programm zuschalten können. Die Vorträge, Workshops und Diskussionsrunden des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes laufen als Live-Stream über die Plattform von FabuCar, wo sie auch nach der Messe noch abrufbar sind.“

Das Konzept der beiden Veranstaltungen – eine physische Messe plus die digitale Möglichkeit der Teilnahme – wurde von Ausstellern und Besuchern gut angenommen.

Dazu sagt Albrecht Kruse, Geschäftsführer Sata: „Ich freue mich, dass wir wieder auf der Automechanika, unserer Leitmesse, sind – auch physisch. Das hybride Format dieser Sonderausgabe halte ich für sehr gelungen, insbesondere für das internationale Publikum, das nicht nach Frankfurt reisen kann, bietet es die Option, an der Messe teilzunehmen. Aber ich halte das physische Treffen mit Kunden für extrem wichtig. Ein großes Lob an das Automechanika-Team, das dieses Format für die Automechanika Frankfurt umgesetzt hat.“

Digitalisierung und Pandemie

Die Pandemie hat auch der Digitalisierung im Rahmen des Automotive Aftermarkets einen Schub verliehen, heißt es in der Mitteilung.

Thomas Fischer, Vorstand AAMPACT e.V.: „Auch wir stellen fest, dass die Digitalisierung in freien Kfz-Werkstätten gute Fortschritte macht. Immer mehr Werkstätten nutzen die Onlinemöglichkeiten, auch in der Kommunikation zu ihren Kunden.“

Emotionale Momente

Echte große Emotionen konnte man auf der Messebühne bei den ersten internationalen Automechanika Body & Paint Championships erleben. Alexander Hagemann, der deutsche Kandidat, konnte sich mit seiner veredelten Motorhaube gegen die internationale Konkurrenz aus England, China und Südafrika erfolgreich durchsetzen. Sponsoren des Wettbewerbs sind führende Lackhersteller, für die das Thema Nachwuchs beim Lackiererhandwerk oberste Priorität hat.

Christian Schwer, National Sales Manager, Germany von Liqui Moly: „Gerade in dieser besonderen Pandemiezeit ist die diesjährige kleine Ausgabe der Automechanika für uns eine Möglichkeit, die Kommunikation mit unseren Kunden wieder aufzunehmen, vor Ort zu sein, Flagge zu zeigen und die persönlichen Gespräche wieder genießen zu können. Denn Geschäfte werden zwischen Menschen gemacht und für uns ist die Kommunikation das A und O – ohne sie geht es in unseren Augen auch in der Zukunft nicht. Die Automechanika ist die Plattform für Innovationen, für neue Technologien, mit denen wir uns alle als Lieferanten, aber auch als Kunden und als Branche beschäftigen müssen. Das war die Automechanika in der Vergangenheit und das ist die Automechanika auch für uns heute.“

Hypermotion mit internationalem Flair

Hyperloop-Technologie, urbane Logistik- und Mobilitätskonzepte, intelligente Lieferketten, alternative Antriebstechnik waren die Fokusthemen der diesjährigen Hypermotion, mit denen die Konferenzmesse aktuelle verkehrspolitische Diskussionen vorantreibt und andererseits durchaus auch ein internationales Publikum anspricht. DP World, weltweit einer der größten Hafenbetreiber und Anbieter für smarte End-to-End Logistik, engagiert sich laut Mitteilung als globaler Partner.

Ibrahim Al Najjar, IT Director, DP World: „Durch den Austausch von Wissen und Expertise bietet die Hypermotion eine wertvolle Plattform für unser Unternehmen, um seine End-to-End-Logistikangebote zu verbessern und intelligente Handelsabläufe für die Branche zu optimieren.“

Fortsetzung folgt

Fortgeführt werden die Diskussionen auf der Hypermotion in Dubai, wo die Konferenzmesse vom 2. bis 4. November 2021 erstmals einen internationalen Aufschlag macht. Auch in Frankfurt gab es eine Premiere: Am 16. September 2021 fand die erste internationale Hyperloop Conference statt, initiiert von der Hypermotion und Partnern, bei der verschiedene Akteure aus dem Hyperloop-Ecosystem zu Wort kamen: Verkehrsunternehmen, Hyperloop-Start-ups, Anbieter für Vakuumtechnik, Hafenbetreiber oder auch Infrastrukturunternehmen. Sara Luchain, Director of Passenger Experience bei Virgin Hyperloop, sprach beispielsweise über ihre Erfahrungen der weltweit ersten Hyperloop-Testfahrt durch die Wüste von Las Vegas vergangenen November.

Keir Fitch, Head of Unit Rail Safety & Interoperability – DG Move European Commission und Thomas Jarzombek, Beauftragter für digitale Wirtschaft und Start-ups und Koordinator für Luft- und Raumfahrt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, eröffneten die Konferenz. Die Hypermotion Frankfurt machte laut eigenen Angaben zudem deutlich, dass es bei der Verkehrswende neue Anreize braucht. Die Gespräche müssen länder- und branchenübergreifend fortgesetzt werden, um ganzheitliche Konzepte über das Automobil hinaus zu entwickeln, heißt es.

Austausch notwendig

Stefan Eckert, Geschäftsleitung Vertrieb und Projektmanagement bei Yunex Traffic Deutschland: „Wir brauchen den Austausch mit anderen Fachexperten aus Mobilität und Logistik, um das Puzzle zu vervollständigen. Sprich: den Verkehrsteilnehmer, aber auch Waren und Güter mit dem jeweiligen Verkehrsmittel am sichersten, schnellsten und nachhaltigsten ans Ziel zu bringen. Dafür bietet die Hypermotion die ideale Plattform. Yunex Traffic sorgt mit zukunftsweisenden Infrastruktur- und Verkehrslösungen dafür, dass die Mobilität in Städten nachhaltiger, smarter, digitaler und sicherer wird – doch damit liefern wir nur ein Puzzlestück.“

Das Unternehmen war eines von über 30, die an den beiden Themen-Marktplätzen Future Mobility und Smart Logistics, organisiert von Motion-X, teilnahmen. Mit mutigen Ansätzen präsentierten sich zudem Start-ups als Treiber und Bindeglied bei den Themen Verkehrswende und Digitalisierung. Tilmann Rosch, Urban Mobility GmbH, Geschäftsführender Gesellschafter:

„Unser innovatives Cargobike ist jetzt schon in 14 Städten in Deutschland unterwegs. Wir haben rund 100 Fahrzeuge produziert. Als nächste Evolutionsstufe stellen wir uns vor, das Fahrzeug mit Telematik auszurüsten. Dazu haben wir auch sehr viele Kontakte hier auf der Hypermotion geknüpft.“

Verpasst? Kein Problem!

Besucher und Aussteller haben noch bis 30. September 2021 die Möglichkeit, das aufgezeichnete Programm anzuschauen. Die nächste reguläre Automechanika Frankfurt findet vom 13. bis 17. September 2022 statt. Gemeinsam mit dem Deutschen Mobilitätskongress findet die Hypermotion Frankfurt vom 15 bis 17. November 2022 in Frankfurt statt.