Maschinenbau: Servicegeschäft wächst

Deutschsprachige Anlagenbauer wollen Service-Geschäft ausbauen und digitalisieren.
Digitale Service-Modelle werden für Maschinen- und Anlagenbauer in Deutschland, Österreich und der Schweiz immer wichtiger. (Symbolbild: Vege/Fotolia)
Digitale Service-Modelle werden für Maschinen- und Anlagenbauer in Deutschland, Österreich und der Schweiz immer wichtiger. (Symbolbild: Vege/Fotolia)
Sandra Lehmann

Maschinen- und Anlagenbauer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wollen ihr Servicegeschäft außerhalb ihrer Region künftig massiv ausbauen. Laut der Studie „Global Excellence in Supply Chain Operations (GEXSO)“ der Managementberatung Bearingpoint in Kooperation mit LOGISTIK HEUTE sollen in den kommenden fünf Jahren bis zu 15 Prozent mehr Service-Niederlassungen im Ausland entstehen. Besonders stark davon profitieren sollen laut der Erhebung die Regionen Südamerika (+ 37 Prozent) und Ostasien (+31 Prozent), gefolgt vom Nahen und Mittleren Osten (+28 Prozent) sowie Nordamerika (+24 Prozent).

Noch Luft nach oben

Wie die Erhebung allerdings auch zeige, besteht bei einem Großteil der 61 befragten Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau noch Nachholbedarf in Sachen Service-Organisation. So liegt der durch den Kundenservice erwirtschaftete Umsatzanteil bei den meisten noch bei unter 20 Prozent. Drei Viertel der Befragten planen daher die Internationalisierung ihres Geschäfts als Chance zu nutzen das eigene Service-Geschäft auszubauen.

Falsche Einschätzung

Deutliche Unterschiede zeigt die Studie darüber hinaus in puncto Service Strategien. Hier misst ein Großteil der Befragten den Kategorien „Service-Produkt-Management“, „Service-Marketing“, „standardisierte Prozesse“, „Ressourcen-Management“, „Ersatzteil-Management“ sowie dem „Abdeckungsgrad durch Digitalisierung“ einen höheren Stellenwert zu als der eigene Reifegrad belegt. Auffällig sei, so die Studienmacher, dass die Unternehmen in diesem Bereich häufig hinter den eigenen Erwartungen zurückbleiben. Aus der Kombination von Reife- und Globalisierungsgrad ordnet die Studie die Befragten in die Kategorien „Champions“ (25 Prozent), „Potentials“ (22,5 Prozent), „Beginner“ (22,5 Prozent) sowie „Underachiever“ (30 Prozent) ein.

Maßnahmen geplant

Ein Großteil der befragten Unternehmen habe diese Schwachstellen jedoch erkannt und plant, den eigenen Reifegrad durch Verbesserungsmaßnahmen zu erhöhen. Hierzu zählen etwa die digitale Inspektion, digitale Kundenportale, vernetze Produkte, Remote Monitoring sowie vorrauschauende Wartung.