Markt: Sinkender Euro wirkt sich positiv auf US-Geschäft aus

Knapp drei Prozent mehr Ein- und Ausfuhren im Jahr 2014.
Die Importe nahmen deutlich zu. (Grafik: Destatis)
Die Importe nahmen deutlich zu. (Grafik: Destatis)

Steigender Dollarkurs, niedrige Rohölpreise, Ukraine-Krise und gesunde Binnenkonjunktur: Das waren im vergangenen Jahr die prägenden Faktoren für Güterein- und -ausfuhren der deutschen Wirtschaft. Wie der „Import-Seismograph“ und der „Export-Seismograph“ des Instituts für angewandte Logistik (IAL) an der Hochschule Würzburg anhand der Daten des Statistischen Bundesamtes analysierte, nahmen Ein- und Ausfuhren nach Tonnage im nahezu gleichen proportionalen Verhältnis zu: Exporte stiegen gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Prozent, Importe um 2,9 Prozent.

USA löst China ab

Exportiert wurden 395 Millionen Tonnen Güter im Wert von 1,13 Milliarden Euro. Die Importe beliefen sich auf 643 Millionen Tonnen im Wert 922 Milliarden Euro. Für besonders bemerkenswert hält „Seismograph“-Projektleiter Prof. Christian Kille vom IAL, dass die Exporttonnage in die USA um 6,1 Prozent zugenommen hat. „Die Vereinigten Staaten sind damit der stärkste Markt für deutsche Firmen außerhalb Europas und haben den bisherigen Spitzenreiter China abgelöst, der allerdings auf hohem Niveau stagniert.“ Hier zeige sich deutlich die Wertsteigerung des Dollar gegenüber dem Euro, die gerade im Vergleich der Jahre 2013 und 2014 „deutsche Produkte in den USA deutlich billiger gemacht hat“, sagte Kille.

Rückgänge im Russland-Geschäft

Sowohl im Wert als auch in den Transportmengen dominiert den beiden „Seismographen“ zufolge der Europäische Binnenmarkt mit überdurchschnittlichem Wachstum. Deutliche Rückgänge gibt es dagegen im Russland-Geschäft infolge der EU-Sanktionen im Ukraine-Konflikt. Bei den Gütereinfuhren zeige sich aber auch, dass die industriellen Schwellenländer Brasilien und China aufgeholt und 2014 mehr Produkte in Deutschland verkauft haben als im Vorjahr.

Bremen und Hamburg sind Hauptumschlagshäfen

Dreh- und Angelpunkt des internationalen Warenaustauschs sind nach wie vor ganz überwiegend die deutschen Seehäfen Hamburg und Bremen/Bremerhaven und zu einem Drittel die niederländischen und belgischen „ARA-Häfen“ Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen. Größtes Export-Bundesland ist wie im Vorjahr Nordrhein-Westfalen mit rund einem Viertel aller ins Ausland verkauften Waren, bei leicht gestiegenen Volumina.