Luftfracht: Maersk plant Maersk Air Cargo

Mit der neu etablierten Fluglinie will der dänische Seefracht-Riese seine Luftfracht-Aktivitäten näher an das Kerngeschäft bringen und verstärkt intermodale Lösungen anbieten.

Maersk will verstärkt End-to-End-Logistikdienstleistungen anbieten. (Foto: Maersk)
Maersk will verstärkt End-to-End-Logistikdienstleistungen anbieten. (Foto: Maersk)
Therese Meitinger

Der dänische Großreeder A.P. Moller – Maersk (Maersk) hat am 8. April angekündigt, seine Luftfrachtaktivitäten künftig unter einer neu gegründeten Fluglinie namens „Maersk Air Cargo“ zu bündeln. Darin soll auch Maersks bisher bestehende Frachtfluglinie Star Air, die vor allem im Auftrag von UPS unterwegs war, aufgehen. Man wolle der Nachfrage seiner Kunden nach integrierten Logistikdienstleistungen entgegenkommen, hieß es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Zugleich soll am dänischen Flughafen Billund ein Frachthub mit täglichen Verbindungen entstehen.    

„Luftfracht ist unerlässlich, um Flexibilität und Agilität in weltweiten Lieferketten zu ermöglichen, da sie Kunden erlaubt, zeitkritische Supply-Chain-Herausforderungen zu meistern und bietet Transportoptionen für Güter von hohem Wert“, so Aymeric Chandavoine, Global Head of Logistics and Services bei A.P. Moller – Maersk.

Vor diesem Hintergrund sei es für das Unternehmen von zentraler Bedeutung, seine Präsenz auf dem Luftfrachtmarkt zu verstärken, indem man Maersk Air Cargo etabliere, so Chandavoine weiter.

Eigene Luftfrachtflotte aufbauen

Frachtflugkapazitäten sollen künftig gleichermaßen als Stand-Alone-Dienstleistung sowie in Kombination mit Seefracht-, Warehousing- oder Zoll-Services angeboten werden. Maersk dürfte mit dem Angebot auf den Trend zur Umverteilung von Kapazitäten aus der im Zuge der Coronapandemie anfällig gewordenen Seefracht hin zur Luftfracht reagieren.    

Am Flughafen Billund will Maersk eine eigene Frachtflugzeugflotte aufbauen und betreiben, die aus zwei neuen B777F-Modellen sowie drei geleasten B767-300 Frachtflugzeugen bestehen soll. Auf der Route USA-China sollen zusätzlich drei neue B767-300 eingesetzt werden, die zunächst von einem externen Dienstleister betrieben werden sollen. Die neuen Flugzeuge sollen ab der zweiten Jahreshälfte 2022 sukzessive in Betrieb gehen.

Langfristig wolle man rund ein Drittel seiner jährlichen Luftfracht-Tonnage über das durch das Unternehmen kontrollierte Frachtnetzwerk befördern, so Maersk. Dies soll durch eine Kombination von geleasten und im Firmenbesitz befindlichen Flugzeugen bewerkstelligt werden. Die restliche Luftfrachtkapazität soll über Partnerschaften mit Carriern und Charterflug-Anbietern abgewickelt werden.

Maersk Air Cargo soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 seinen Betrieb aufnehmen.