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Luftfracht: Lufthansa Cargo will mit Haifischhaut Kerosin sparen

Durch die Beschichtung eines Boeing-777-Frachters mit dem Aero-Shark-Oberflächenfilm lassen sich Treibstoffeinsparungen von mehr als einem Prozent erzielen - und CO2-Emissionen erheblich reduzieren.

Alle Boeing-777-Frachter von Lufthansa Cargo sollen nach und nach die neue Oberfläche bekommen. (Bilder: Oliver Rösler / Lufthansa Cargo)
Alle Boeing-777-Frachter von Lufthansa Cargo sollen nach und nach die neue Oberfläche bekommen. (Bilder: Oliver Rösler / Lufthansa Cargo)
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Therese Meitinger
(erschienen bei Transport von Nadine Bradl)

Der erste mit Aero Shark modifizierte Boeing 777-Frachter von Lufthansa Cargo mit der Kennung D-ALFA ist am 3. Februar 2023 um 05:07 Uhr (CET) das erste Mal gestartet. Das berichtet eine Pressemitteilung vom selben Tag. Unter der Flugnummer LH8410 hob die B777F von Frankfurt (FRA) nach Bengaluru (BLR) ab, von wo sie anschließend nach Chengdu (CTU) weiterfliegen wird.

Die Oberfläche macht den Unterschied

Aero Shark ist Unternehmensangaben zufolge ein Oberflächenfilm, der der mikroskopischen Struktur von Haifischhaut nachempfunden ist. Seine Struktur besteht aus rund 50 Mikrometer großen Rippen – den sogenannten Riblets. Wird der Strömungsverlauf an Rumpf und Triebwerksgondeln der Boeing 777F damit optimiert, lassen sich Lufthansa Cargo zufolge signifikant Treibstoff und somit Emissionen sparen. Nach und nach soll diese von Lufthansa Technik und BASF entwickelte Modifikation nun auf der gesamten 777-Frachterflotte der Lufthansa Cargo zum Einsatz kommen und diese sparsamer und emissionsärmer machen.

Für die modifizierte Boeing 777F rechnet Lufthansa Technik mit einer Kraftstoffeinsparung von etwas mehr als einem Prozent. Hochgerechnet auf die gesamte 777-Flotte von Lufthansa Cargo werden so jährliche Einsparungen von mehr als 4.000 Tonnen Kerosin und fast 13.000 Tonnen CO2-Emissionen möglich, was ungefähr 53 einzelnen Frachtflügen von Frankfurt nach Schanghai entspricht.

„Wir sind stolz darauf, unsere gesamte Frachterflotte dank der Sharkskin-Technologie in Zukunft noch effizienter betreiben zu können und den CO2-Fußabruck unserer modernen Flotte weiter zu reduzieren. Unsere Investitionen für die Einführung von Aero Shark bringen uns unserem Ziel näher, bis 2050 in der Luft 100 Prozent CO2-neutral zu sein, am Boden möchten wir dieses Ziel schon 2030 erreichen“, erklärt Dorothea von Boxberg, Vorstandsvorsitzende von Lufthansa Cargo.

Lufthansa Technik verantwortet der Mitteilung zufolge in der Kooperation mit BASF die Spezifikation des Materials, die luftrechtliche Zulassung sowie die Durchführung der Flugzeugmodifikationen, die im Rahmen regulärer Instandhaltungs-Liegezeiten erfolgen. Im Dezember des vergangenen Jahres hat das Unternehmen für zwei Typen der Boeing 777 eine ergänzende Musterzulassung (Supplemental Type Certificate, kurz: STC) bei der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) erwirkt, die den Weg für die nun begonnene serielle Applikation auf der 777-Frachterflotte ebnete.

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