Luftfracht: Flughafen Frankfurt bringt Import-Plattform FRA-OS

Flughafenbetreiber Fraport hat die Plattform gemeinsam mit der Dakosy AG und zahlreichen Partnern der Air Cargo Community entwickelt.

An der Entwicklung und Realisierung der Plattform haben mitgewirkt (v.l.n.r.): Patrik O. Tschirch (Verband der Air Cargo Abfertiger Deutschlands e.V. (VACAD)), Dirk Gladiator (DAKOSY AG), Thorsten Hölser (Speditions- und Logistikverband Hessen/Rheinland-Pfalz e.V. (SLV)), Martina Schikorr (Fraport AG), Markus Tönsgerlemann (Hauptzollamt Frankfurt am Main), Max Philipp Conrady (Fraport AG), Claus Wagner (VACAD). (Foto: Fraport)
An der Entwicklung und Realisierung der Plattform haben mitgewirkt (v.l.n.r.): Patrik O. Tschirch (Verband der Air Cargo Abfertiger Deutschlands e.V. (VACAD)), Dirk Gladiator (DAKOSY AG), Thorsten Hölser (Speditions- und Logistikverband Hessen/Rheinland-Pfalz e.V. (SLV)), Martina Schikorr (Fraport AG), Markus Tönsgerlemann (Hauptzollamt Frankfurt am Main), Max Philipp Conrady (Fraport AG), Claus Wagner (VACAD). (Foto: Fraport)
Therese Meitinger

Am Flughafen Frankfurt ist die digitale Austauschplattform „FRA-OS/Import“ für Frachtdaten an den Start gegangen. Das berichtet eine Pressemitteilung vom 7. Oktober. Als einer der ersten großen europäischen Cargo-Hubs biete Frankfurt damit eine umfassende, zollkonforme Lösung für den Import konsolidierter Sendungen, so die Mitteilung. Flughafenbetreiber Fraport hat die Plattform gemeinsam mit der Dakosy AG und zahlreichen Partnern der Air Cargo Community entwickelt. Sie sei ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Digitalisierung des Cargo-Geschäfts am Flughafen Frankfurt, so Fraport.

Nachdem in einem ersten Schritt der Zoll einen Zugang zu der Plattform erhielt, ist nun die operative Arbeit mit dem System gestartet. Die ersten Partner entlang der Lieferkette haben sich laut Firmenangaben nach intensiver Vorarbeit nun erfolgreich angeschlossen. Dazu zählen Cargo-Abfertiger, Speditionsdienstleister und Speditionen.

„Die Plattform FRA-OS/Import ist das zentrale Instrument, um einerseits die Vorgaben des Zolls zu erfüllen und andererseits bestehende Prozesse beim Import von Gütern effizienter zu gestalten“, erklärt Max Philipp Conrady, Leiter Frachtentwicklung und -management bei Fraport.

Heraufordernde Zollvorgaben für konsolidierte Sendungen

Die Vorgaben des europäischen Zollkodex für sogenannte konsolidierte Sendungen beim Import sind herausfordernd. Jede Einzelsendung muss beim Zoll angemeldet, also gestellt werden. Das ist zeitaufwendig und personalintensiv. Dabei sind oft nicht alle Sendungsinformationen direkt verfügbar. Außerdem ist für den Zoll ein Überblick über den Aufenthaltsort einzelner Sendungen und die Dauer bis zur Gestellung essenziell.

Die digitale Plattform FRA-OS/Import adressiert diese Herausforderung: Künftig könnten neben den Cargo-Abfertigern auch die Spediteure Sendungen in Zollverwahrlagern im gesamten Zollgebiet Flughafen Frankfurt gestellen, so die Mitteilung. Das gelte auch für Teilsendungen, die aktuell in hoher Anzahl vorkommen. Somit wird die Kapazität erhöht und die Abfertigung beschleunigt.

Alle Prozessbeteiligten spielen die erforderlichen Daten in die Plattform ein. So bietet sie nach Unternehmensangaben eine qualitativ hochwertige, zentrale und konsolidierte Datenbasis, auf die beteiligte Partner zugreifen können. Zudem liefere die „Track and Trace“-Funktion der neuen Importplattform dem Zollamt und weiteren Prozessbeteiligten transparent Informationen zum Verbleib der Sendungen, heißt es in der Mitteilung.

An der Entwicklung und Realisierung der Lösung waren neben Fraport und Dakosy auch das zuständige Zollamt, der Speditions- und Logistikverband Hessen-Rheinland-Pfalz (SLV), der Verband der Air Cargo Abfertiger Deutschland (VACAD) und weitere Unternehmen der Air Cargo Community beteiligt. Technisch betrachtet ist FRA-OS/Import ein Baustein der bestehenden Plattform „FAIR@Link“ des Software-Hauses Dakosy.