Luftfracht: DB Schenker bietet CO2-neutrale Transporte weltweit an

Ab sofort können sich DB Schenker-Kunden für ihre Luftfrachttransporte weltweit für Sustainable Aviation Fuel (SAF) entscheiden.

SAF statt fossilem Kerosin: So fliegt Luftfracht CO2-neutral. (Foto: Lufthansa Cargo/Oliver Rösler)
SAF statt fossilem Kerosin: So fliegt Luftfracht CO2-neutral. (Foto: Lufthansa Cargo/Oliver Rösler)
Therese Meitinger
(erschienen bei Transport von Christine Harttmann)

DB Schenker erweitert sein Portfolio an klimafreundlicheren Logistiklösungen. Ab sofort können sich Kunden für ihre Luftfrachttransporte weltweit für Sustainable Aviation Fuel (SAF) entscheiden. Das berichtet eine Pressemitteilung vom 10. November. Weder Start- noch Landeflughafen spielten eine Rolle, ebenso wenig Flugzeugtyp und Fluggesellschaft, heißt es dort. Durch eine entsprechende Zuteilung des Biokraftstoffs sei es möglich, bis zu 100 Prozent der CO2-Emissionen zu vermeiden, teilt DB Schenker mit. CEO Jochen Thewes konkretisiert:

„Wir haben große Mengen an Biokraftstoff gekauft, um die Dekarbonisierung unserer Industrie voranzutreiben. Kunden von DB Schenker können nun SAF auf allen denkbaren Strecken virtuell buchen. Genau diese neue Flexibilität ist ein Erfolgsfaktor und gut für das Klima. Jeder Tonne Biokraftstoff zählt.“

Thorsten Meincke, Vorstand für Luft- und Seefracht bei DB Schenker, ergänzt:

„Die Verringerung des CO2-Fußabdrucks in Lieferketten ist nicht erst in ferner Zukunft möglich, sondern bereits heute.“

Ja, Nachhaltigkeit habe ihren Preis, so Meincke weiter.

„Doch jetzt gibt es die Wahl überall und jederzeit: Kein Kunde von DB Schenker muss noch traditionelles Kerosin für seine Luftfracht verwenden.“

DB Schenker setze darauf, dass diese Botschaft einen weiteren Impuls in Richtung Nachhaltigkeit in der Luftfahrt geben werde.

„Kunden, die unser SAF-Angebot bereits getestet haben oder schon regelmäßig nutzen, sind sehr zufrieden.“

SAF ist ein alternativer Kraftstoff, der aus erneuerbaren Abfall- und Reststoffen wie zum Beispiel gebrauchtem Frittieröl hergestellt wird. Das CO2, das bei der Verbrennung im Triebwerk freigesetzt wird, ist exakt das CO2, das der Atmosphäre während der Photosynthese der Pflanzen entzogen wurde, aus denen die Öle gewonnen werden. DB Schenker verwendet ausschließlich Biokraftstoff, der zertifiziert frei von Palmöl ist. Derzeit ist SAF allerdings drei bis fünf Mal teurer als herkömmlicher fossiler Kraftstoff.

Kunden, die sich für die Zahlung des Aufschlags für eine virtuelle Zuteilung von SAF für ihre Luftfrachtsendung entscheiden, erhalten für ihre ESG-Berichterstattung eine Zertifizierung für die genaue Menge der vermiedenen Treibhausgase. Während der tatsächliche physische Einsatz von SAF auf verschiedenen Flügen erfolgen kann, wird das Klima auch so identisch geschützt, da insgesamt genau die CO2-Emissionen eines Flugs oder einer Sendung mit herkömmlichem Kerosin vermieden werden. Dieser Vorgang wird als virtuelle Zuteilung bezeichnet. Er kann auch für die vorgelagerten Emissionen, die bei der Herstellung und dem Transport des Biokraftstoffs entstehen, angewendet werden.

Das neue globale Angebot ergänzt die wöchentliche Vollcharterverbindung von DB Schenker zwischen Deutschland und China, die im Frühjahr 2021 startete und vollständig mit SAF gedeckt ist. Gemeinsam mit Lufthansa Cargo wurden bereits mehr als 150 Hin- und Rückflüge zwischen Frankfurt und Schanghai durchgeführt, die insgesamt mehr als 40.000 Tonnen CO2e vermieden haben. Einzelne SAF-Vereinbarungen mit weiteren Airline-Partnern, wie zum Beispiel der kürzliche Erwerb von SAF-Gutschriften bei Singapore Airlines, dem Konzern zufolge, werden ebenfalls fortgesetzt.