Luftfracht: Airline streicht 3.500 Stellen

Hohe Treibstoffkosten, Steuern und Gebühren belasten Lufthansa-Ergebnis.
Redaktion (allg.)

Trotz einer Umsatzsteigerung im ersten Quartal 2012 von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 6,6 Mrd. Euro verbucht die Deutsche Lufthansa AG ein sattes Minus beim Gewinn. Der operative Verlust in den ersten drei Monaten des Jahres beläuft sich auf 381 Mio. Euro, 212 Mio. Euro weniger als im Vorjahresquartal. Das Konzernergebnis liegt bei minus 397 Mio. Euro (Vorjahresquartal: minus 507 Mio. Euro).

Als Gründe für die negative Entwicklung nennt die Airline gestiegene betriebliche Aufwendungen. Sie haben sich im ersten Quartal um 6,1 Prozent auf 7,6 Mrd. Euro erhöht. Allein die Treibstoffkosten sind laut Unternehmensangaben um 304 Mio. Euro auf 1,6 Mrd. Euro gestiegen (plus 23 Prozent). Hinzu kamen Ausgaben durch die Besteuerung des Luftverkehrs in Deutschland und Österreich sowie für den seit Januar 2012 in Deutschland geltenden Emissionshandel.

Die Kostensteigerungen konnte auch der Rekordquartalsumsatz im Passagiergeschäft nicht abfedern, heißt es aus der Konzernzentrale in Frankfurt am Main. Stabilisierend wirkten sich hingegen die Service-Geschäftsfelder aus, allen voran der Frachtbereich Lufthansa Cargo AG. Er erzielte zum Ende des ersten Quartals 2012 einen operativen Gewinn in Höhe von 19 Mio. Euro, 45 Mio. Euro weniger als im Vorjahresquartal. Geschuldet ist dies laut Unternehmensangaben dem starken Treibstoffpreisanstieg, einer verhaltenen Nachfrage sowie dem Nachtflugverbot in Frankfurt. Insgesamt hat die Frachttochter in den ersten drei Monaten des Jahres 9,3 Prozent weniger Fracht und Post (426.000 t) befördert als im ersten Quartal 2011.

Als Reaktionen auf die Entwicklungen hat Lufthansa Anfang 2012 das Sparprogramm SCORE gestartet. Damit will der Konzern das operative Ergebnis gegenüber dem Jahr 2011 bis Ende 2014 um mindestens 1,5 Mrd. Euro verbessern, ein Drittel davon allein durch die Senkung der Personalkosten. In den kommenden Jahren sollen in den administrativen Bereichen voraussichtlich 3.500 Vollzeitstellen weltweit wegfallen.

Für das Gesamtjahr 2012 erwartet der Konzern einen operativen Gewinn in mittlerer dreistelliger Millionen-Euro-Höhe. Von den Servicegesellschaften des Konzerns, darunter Lufthansa Cargo, wird abermals ein stabilisierender Einfluss auf die Ergebnisentwicklung erwartet.

(akw)