Luftfahrt: Emirates erprobt Einsatz von 100 Prozent SAF

Durchgeführt wurde der Demonstratorflug zusammen mit GE Aerospace, Boeing, Honeywell, Neste und Virent.

Für den Demonstrationsflug wurde eines der beiden GE90-Triebwerke mit 100 Prozent SAF betrieben, das andere mit herkömmlichem Kraftstoff. (Bild: Emirates)
Für den Demonstrationsflug wurde eines der beiden GE90-Triebwerke mit 100 Prozent SAF betrieben, das andere mit herkömmlichem Kraftstoff. (Bild: Emirates)
Therese Meitinger

Die Dubaier Fluggesellschaft Emirates hat den nach Eigenangaben ersten Demonstrationsflug mit einer „Boeing 777-300ER“ durchgeführt, bei dem eines der Triebwerke mit 100 Prozent nachhaltigem Flugbenzin (Sustainable Aviation Fuel, kurz SAF) betrieben wurde. Das berichtet eine Pressemitteilung vom 31. Januar. Die Maschine startete demnach vom Dubai International Airport (DXB) und flog mehr als eine Stunde lang über die Küste Dubais.

Der Demonstrationsflug von Emirates ist dem Unternehmen zufolge der erste im Nahen Osten und in Nordafrika, der zu 100 Prozent mit Sustainable Aviation Fuel betrieben wird. Der Flug unterstütze die umfassenderen Bemühungen um eine Gesamtverringerung der CO2-Emissionen im Flugbetrieb, so die Fluggesellschaft. In der gesamten Branche soll der Einsatz von SAF ausgeweitet werden. Die Flüge von Emirates sollen dazu beitragen, das Vorgehen bei künftigen SAF-Demonstrationen weiter zu optimieren. Außerdem werde die künftige Zertifizierung für Flüge mit 100-prozentigem SAF-Kraftstoff vorangetrieben, ist man bei Emirates überzeugt. Derzeit ist SAF für den Einsatz in allen Flugzeugen zugelassen, allerdings nur in der Mischung mit konventionellem Kraftstoff von bis zu 50 Prozent.

Ein Triebwerk mit 100 Prozent SAF betrieben

In Zusammenarbeit mit seinen Partnern GE Aerospace, Boeing, Honeywell, Neste und Virent hat Emirates Eigenangaben zufolge eine SAF-Mischung entwickelt, die den Eigenschaften von herkömmlichem Treibstoff sehr nahekommt. Für jedes Mischungsverhältnis wurde demnach eine Vielzahl von Messungen der chemischen und physikalischen Treibstoffeigenschaften durchgeführt. Nach zahlreichen Labortests wurde der Mitteilung zufolge ein Mischungsverhältnis gefunden, das die Eigenschaften von konventionellem Flugzeugtreibstoff repliziert. 18 Tonnen SAF wurden angemischt, bestehend aus „HEFA-SPK“ von Neste („hydro processed esters and fatty acids and synthetic paraffinic kerosene“) und „HDO-SAK“ von Virent („hydro deoxygenated synthetic aromatic kerosene“). Für den Demonstrationsflug wurde nach Firmenangaben eines der beiden GE90-Triebwerke mit 100 Prozent SAF betrieben, das andere mit herkömmlichem Kraftstoff.

Der Testflug sieht man bei Emirates als weiteren Beweis für die Kompatibilität des speziell gemischten SAF als sichere und zuverlässige Kraftstoffquelle. Das vielversprechende Ergebnis dieser Initiative liefere neue Daten und Forschungsergebnisse über SAF-Mischungen in höheren Anteilen und ebne den Weg für die Standardisierung und künftige Zulassung von 100-prozentigem Drop-in-SAF.

Adel Al Redha, Chief Operating Officer, Emirates Airline, sagte:

„Wir hoffen, dass Demonstrationsflüge wie dieser dazu beitragen werden, die SAF-Lieferkette zu erweitern und SAF geografisch verfügbarer, zugänglicher und vor allem erschwinglicher zu machen, damit es zukünftig von einer breiteren Industrie übernommen werden kann."