Logistikrobotik: BMW Group tritt mit IDEALworks GmbH in den Markt ein

Die BMW Group möchte im Bereich der Logistik neue Wege gehen und gründet die 100-prozentige Tochtergesellschaft IDEALworks GmbH mit Sitz in München. Ziel sei es, im Bereich Logistik führender Anbieter für autonome Robotiklösungen zu sein, meldete BMW am 20. November. Der Namensbestandteil „IDEAL“ stehe dabei für „Industry Driven Engineering for Autonomous Logistics“.

„Mit der Gründung von IDEALworks ermöglichen wir ein neues Geschäftsfeld für unsere Logistiklösungen. Unser Innovationsteam hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der Digitalisierung und Autonomisierung in der Produktionslogistik beschäftigt und einzigartige Lösungen entwickelt. Gerade der Smart Transport Robot STR erfährt große Resonanz und Nachfrage innerhalb und auch außerhalb der BMW Group. Für die BMW Group als Innovationstreiber ist die Gründung der IDEALworks GmbH jetzt der konsequente Schritt“, so Milan Nedeljković, Vorstand der BMW AG für Produktion, anlässlich der Gründung.

„Mit der IDEALworks GmbH betreten wir völlig neues Terrain. Bisher entwickelten wir aus dem Blickwinkel der Automobilproduktion und seiner Logistik,“ sagte Jimmy Nassif, CTO IDEALworks GmbH. „Nun ändert sich unsere Perspektive. Wir werden zum Anbieter von Logistikrobotik über die Automobilbranche hinaus. Für die kommenden Monate haben wir einige Neuerungen in Vorbereitung.“

Seit 2015 arbeitet das Innovationsteam der BMW Group Logistik an Industrie-4.0-Lösungen im Bereich Virtual Reality, Augmented Reality, In- und Outdoor Logistikroboter, papierlose Logistik und Smart Devices. Viele Lösungen sind an BMW Group-Produktionsstandorten bereits im Serienbetrieb. 2019 erhielt die BMW Group Logistik den Deutschen Logistik-Preis der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Der Smart Transport Robot und seine cloudbasierte Steuerungsplattform waren Teil dieser Auszeichnung (LOGISTIK HEUTE berichtete).

Der Smart Transport Robot STR entstand laut BMW 2015 in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund. Die flachen, autonomen und mobilen Roboter transportieren Güter mit bis zu einer Tonne Gewicht und verbringen diese zum Bestimmungsort. Dabei berechnen sie die ideale Route selbstständig und bewegen sich mit dem Navigationsverfahren SLAM (Simultaneous Localisation and Mapping) frei im Raum. Der SLAM Algorithmus benötigt laut den Angaben keine fest installierten Navigationssender in Gebäuden und ist damit schnell in einer neuen Umgebung ohne strukturelle Anpassungen einsetzbar.

Ein integriertes Batteriemodul des BMW i3 versorge den STR für mindestens eine komplette Arbeitsschicht mit Energie, hieß es. Ab Ende 2020 werde die nächste Generation des STR ausgerollt. Aktuell sind dem Münchner Fahrzeughersteller bereits mehr als 130 STR an mehreren BMW Group-Produktionsstandorten im Serieneinsatz.