Logistikimmobilienmarkt: Handel treibt Neubauentwicklungen
Für die ersten beiden Quartale 2024 hat der Münchener Logistikimmobilienberater Logivest analysiert, welche Branchen die Neubauaktivitäten antrieben, die im ersten Halbjahr mit rund 2,3 Millionen Quadratmetern Logistikhallenfläche leicht zulegen konnten. Spitzenreiter hierbei ist laut einer Pressemitteilung vom 6. August das Segment Handel mit rund 31 Prozent, dicht gefolgt von der Logistik- und KEP-Dienstleisterbranche, die mit circa 30 Prozent nur einen Prozentpunkt dahinterliegt. Platz drei belegt der Automobilsektor mit rund 20 Prozent, wie die Auswertung der eigenen Researchdaten von Logivest ergab.
Noch im vergangenen Jahr 2023 verzeichnete die Handelsbranche der Beratung zufolge einen deutlichen Rückgang an Neubauflächen. Nun erhole sich der Handelssektor und könne sich mit einem Anteil von 31 Prozent am Gesamtvolumen derzeit an die Spitze der Neubauentwicklungen setzen, heißt es. Schon Anfang 2024 habe sich dank einer gut gefüllten Pipeline abgezeichnet, dass die Handelsbranche bei den Neubauentwicklungen wieder zulegen werde. Die Prognose für 2024 / 2025 – im „Logistikimmobilien Seismographen“ Anfang des Jahres veröffentlicht – wurde bereits im ersten Halbjahr 2024 zu knapp 30 Prozent erreicht, gibt Logivest an. Das größte Projekt in diesem Segment ist demnach mit circa 72.000 Quadratmetern die Eigennutzung von Fressnapf im nordrhein-westfälischen Nörvenich nahe Düren. Der Spatenstich für das neue E-Commerce-Logistikzentrum inklusive Bürogebäude des Heimtierbedarf-Anbieters erfolgte im März 2024.
Positive Tendenz bei Logistikdienstleistern
Zweitstärkste Branche und fast gleichauf mit dem Handel sind laut den Logivest-Daten im ersten Halbjahr 2024 mit rund 30 Prozent die Logistik- und KEP-Dienstleister. Auch hier setzt sich den Beratern zufolge die positive Tendenz fort, denn schon jetzt wurden circa 40 Prozent des prognostizierten Neubauvolumens realisiert. In diesem Segment ist das größte Projekt des ersten Halbjahres ebenfalls eine Eigennutzung: Group7 entwickelt ein rund 65.000 Quadratmeter umfassendes Dienstleistungszentrum mit Bürogebäude in Oberding in der Nähe des Münchener Flughafens.
Unter den Top drei befindet sich in der Logivest-Auswertung auch der Automobilsektor mit rund 20 Prozent am Gesamtvolumen. In 2023 konnte die Branche demnach ein Plus von rund 170 Prozent gegenüber 2022 aufweisen und zählte damit zu den Gewinnern. Die positive Tendenz hält der Beratung zufolge an, denn Stand heute hat das Automobilsegment schon im ersten Halbjahr die Prognose für 2024/2025 zu mehr als 50 Prozent erfüllt. Das rund 130.000 Quadratmeter umfassende Mercedes-Benz Logistikzentrum in Bischweier sei das insgesamt größte Neubauprojekt im ersten Halbjahr, heißt es.
Batterie- und Elektroniksegment legt deutlich zu
Die Batterie- und Elektronik-Branche hat laut der Auswertung die Prognose für 2024/2025 bereits in den ersten beiden Quartalen 2024 erreicht und hält derzeit einen Anteil von rund fünf Prozent am gesamten Neubauvolumen.
„Die Entwicklung der Neubaudynamik im Batterie- und Elektronik-Segment überrascht wenig, denn der Wandel hin zur E-Mobilität fordert zusätzliche Flächenbedarfe für die Batterielogistik. Auch wenn die Weiterentwicklung angesichts des derzeit volatilen Batteriemarkts in Deutschland spannend bleibt, werden in den nächsten Jahren zusätzliche Flächen benötigt werden“, sagt Kuno Neumeier, CEO der Logivest Gruppe.
Das neue Logistikzentrum des chinesischen Akku-Herstellers CATL in Nohra in der thüringischen Gemeinde Grammetal zählt in diesem Bereich zu den größten Entwicklungen des ersten Halbjahres 2024.
Neumeier blickt optimistisch in die Zukunft:
„Auf Grundlage unserer Researchdaten gehen wir davon aus, dass sich der Logistikimmobilienmarkt bis Ende 2024 deutlich erholt.“
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