Logistikimmobilien: „Zweitbestes Resultat aller Zeiten erzielt“

BNP Paribas Real Estate analysiert deutschen Investmentmarkt 2018.

Die Rallye mit Logistik-Investments hat sich fortgesetzt. Der Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate ermittelte für 2018 in Deutschland ein Transaktionsvolumen von 7,2 Milliarden Euro. (Symbolbild; Foto: industrieblick/Fotolia)
Die Rallye mit Logistik-Investments hat sich fortgesetzt. Der Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate ermittelte für 2018 in Deutschland ein Transaktionsvolumen von 7,2 Milliarden Euro. (Symbolbild; Foto: industrieblick/Fotolia)
Matthias Pieringer

Der Markt für Logistik-Investments in Deutschland hat, nach dem Vorjahresrekord, nun im Jahr 2018 das „zweitbeste Resultat aller Zeiten erzielt“. Das Transaktionsvolumen lag 2018, wie BNP Paribas Real Estate kürzlich mitteilte, bei 7,2 Milliarden Euro (minus 21,5 Prozent gegenüber 2017). Die Zahlen ergeben sich aus dem „Logistikmarkt-Report 2019“, den der Immobiliendienstleister für Anfang Februar angekündigt hat.

„Der Rückgang resultiert aus einem geringeren Portfolioumsatz, da 2017 mehrere große paneuropäische Logistikplattformen veräußert wurden. Bei Einzelverkäufen wurde dagegen mit gut 3,19 Milliarden Euro eine neue Bestmarke aufgestellt “, so Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Industrial Services & Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH.

Investoren: Light-Industrial-Immobilien auf dem Zettel

Neben klassischen Logistikobjekten und -paketen wurden zunehmend dem Immobiliendienstleister zufolge auch Light-Industrial-Verkäufe registriert, „die bei Investoren verstärkt ins Blickfeld rücken.“ Ausschlaggebend hierfür seien einerseits die „vergleichsweise attraktiven Renditen sowie ein breiterer und damit weniger anfälliger Nutzungsmix“, ließ BNP Paribas Real Estate verlauten.Als markanteste Beispiele nannte der Immobiliendienstleister das Laetitia- sowie das Optimus-Prime-Portfolio. Zwar hätten Abschlüsse im dreistelligen Millionenbereich mit 49 Prozent erneut am meisten zum Umsatz beigetragen, aber gut 13 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreswert verloren. Hiervon haben laut BNP Paribas Real Estate alle übrigen Größenklassen profitiert.

Spezialfonds mit Spitzenposition bei Käufergruppen

Die Verteilung auf die Käufergruppen unterstreicht nach Angaben des Immobiliendienstleisters das Interesse unterschiedlicher Anleger. „Knapp ein Drittel des Umsatzes entfällt auf Spezialfonds, die sich damit klar an die Spitze gesetzt und Immobilien AGs/REITs mit 20 Prozent auf Platz zwei verwiesen haben. Auf zweistellige Umsatzanteile kommen auch Equity/Real Estate Funds mit knapp zwölf Prozent sowie Investment Manager mit fast elf Prozent. Bemerkenswert ist auch, dass sich klassische Core-Investoren wie Pensionskassen (gut acht Prozent) und Versicherungen (über fünf Prozent) ebenfalls in der Spitzengruppe finden“, meldete BNP Paris Real Estate. Mit knapp 52 Prozent steuerten 2018 ausländische Anleger (unter diesen waren die asiatischen Käufer am aktivsten) mehr zum Resultat bei als deutsche.

Renditekompression geht weiter

Die gestiegene Nachfrage nach Logistik-Investments in Verbindung mit einem begrenzten Angebot an hochwertigen Core-Produkten hat nach Angaben des Immobiliendienstleisters den Wettbewerb der Investoren weiter steigen und damit auch die Netto-Spitzenrenditen nochmals sinken lassen. In den wichtigsten Ballungsräumen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart) hätten sie 2018 um weitere 45 Basispunkte auf jetzt 4,05 Prozent nachgegeben. Auch in Leipzig, wo in der Regel ein etwas niedrigeres Preisniveau zu verzeichnen sei, habe sich die Netto-Spitzenrendite vergleichbar entwickelt und liege mittlerweile bei 4,50 Prozent.

„Logistik-Investments haben das deutlich höhere Niveau, auf dem sie sich seit einigen Jahren bewegen, erneut bestätigt. Daran dürfte sich auch mittelfristig nichts ändern. Wesentliche Trends, die zu einer hohen Flächennachfrage beitragen und damit die Grundlage für erfolgreiche und nachhaltige Investments bilden, laufen weiter“, sagte BNP Paribas Real Estate-Experte Christopher Raabe.

„Hierzu gehört vor allem die kontinuierlich steigende Bedeutung des E-Commerce, die zusätzliche Flächennachfrage auslöst. Aber auch andauernde Rationalisierungs- und Outsourcing-Prozesse in der Industrie kommen den Logistikmärkten zugute. Da die deutsche Wirtschaft 2019 gleichzeitig solide wachsen wird, trotz leicht reduzierten BIP-Prognosen und rückläufigen Stimmungsindikatoren, wird das Interesse der Investoren unverändert anhalten. Vor diesem Hintergrund ist auch 2019 ein überdurchschnittlicher Investmentumsatz zu erwarten. Wie hoch er letztendlich ausfallen wird, hängt vor allem vom Umfang größerer Portfoliotransaktionen ab“, prognostizierte Raabe.