Logistikimmobilien: Umsätze auf dem Bremer Markt legen zu

Der Umsatz mit Logistikimmobilien in Bremen steigt 2021 um 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zu diesem Ergebnis kommt ein Report des Unternehmens Robert C. Spies Industrial Real Estate.

"Ein Hauptproblem bleiben die ausgeschöpften Flächenkapazitäten und partiellen Reserven in der gesamten Region bei einer gleichzeitig hohen Nachfrage", sagte Björn Sundermann, Geschäftsführer von Robert C. Spies Industrial Real Estate. (Bild: Robert C. Spies)
"Ein Hauptproblem bleiben die ausgeschöpften Flächenkapazitäten und partiellen Reserven in der gesamten Region bei einer gleichzeitig hohen Nachfrage", sagte Björn Sundermann, Geschäftsführer von Robert C. Spies Industrial Real Estate. (Bild: Robert C. Spies)
Gunnar Knüpffer

Der Umsatz aus Vermietung sowie Verkauf und Neubau von Logistik- und Industrieflächen in Bremen und dem direkten Umland ist im Jahr 2021 stark gestiegen. Mit einem generierten Flächenumsatz von rund 405.000 Quadratmetern ist das Ergebnis 34 Prozent höher als das Vorjahresergebnis – und auf dem gleichen Niveau wie in dem durch den außergewöhnlichen Amazon-Sonderabschluss (120.000 Quadratmeter) geprägten Rekordjahr 2019. So übertrifft das diesjährige Ergebnis auch den Fünf-Jahres-Mittelwert von 285.400 Quadratmeter deutlich um fast 120.000 Quadratmeter und damit um rund 42 Prozent, gab die Robert C. Spies Industrial Real Estate GmbH & Co. KG  am 11. Februar in einer Pressemitteilung bekannt.

Großabschlüsse mit über 10.000 Quadratmeter prägten 2021 maßgeblich den Markt: Insgesamt summieren sich die neun Abschlüsse in dieser Größenklasse auf rund 266.000 Quadratmeter – das entspricht mehr als zwei Drittel (68 Prozent) des gesamten Flächenumsatzes.

Neubau von Baytree führte zum größten Flächenumsatz 2021

Der Neubau durch den Industrie- und Logistikimmobilienentwickler Baytree im Auftrag der BLG LOGISTICS stellt mit einer Gesamtfläche von 95.000 Quadratmeter den größten registrierten Flächenumsatz in 2021 dar – hier im GVZ werden ab 2022 mehrere Bremer Standorte der BLG in einem hochmodernen Logistikzentrum gebündelt. Des Weiteren konnte Robert C. Spies eine ebenfalls im GVZ gelegene 39.000 Quadratmeter umfassende Bestandsfläche erfolgreich an die 4PX Express GmbH, einen chinesischen Logistikdienstleister, vermitteln – dies war der zweitgrößte Abschluss.

Bei dem drittgrößten Abschluss durch den Versandhändler Amazon im Umland von Bremen handelt es sich um eine 32.000 Quadratmeter große Bestandsfläche. Diese drei größten Abschlüsse fanden alle in der ersten Jahreshälfte statt. Dahinter folgen zwei Mietverträge über je 25.000 Quadratmeter: Ein an MH Handel vermieteter Neubau im Panattoni Park in Bremen-Nord im direkten Bremer Umland und eine von Klöpfer und Königer angemietete Bestandsfläche im GVZ.

„Der Bremer Markt für Industrie- und Logistikflächen ist nach wie vor ein starker Vermieter- und Verkäufermarkt – das spiegelt sich auch in den anziehenden Mieten und geringen Renditen wider“, sagte Björn Sundermann, Geschäftsführer der Robert C. Spies Industrial Real Estate.

Die Mieten liegen auf einem kontinuierlich leicht gestiegenen Niveau und belaufen sich für neue moderne Logistikflächen im Spitzensegment auf bis zu 4,75 EUR/m². Für den Bereich Light Industrial erreichen sie in der Spitze 5,40 EUR/m². Die Durchschnittsmiete liegt bei 4,35 EUR/m². Die Renditen sind aufgrund der starken Nachfrage sehr niedrig und betragen für moderne Logistikflächen (Core-Produkte) aktuell bis zu 3,4 Prozent und für Lagerflächen bis zu 5,6 Prozent, wobei mittelfristig eine weitere Kompression der Rendite zu erwarten ist.

Mit einem Anteil von über 49 Prozent am Flächenumsatz nehme Europas führendes, multimodales Güterverkehrszentrum Bremen laut Report die Spitzenposition unter den deutschen Güterverkehrszentren ein – nicht zuletzt aufgrund hochqualitativer Flächen, die derzeit bundesweit stark nachgefragt seien. „Großvolumige Flächenreserven sind jedoch hier aktuell nicht mehr verfügbar“, ergänzte der Logistikimmobilienexperte.

Vorhandene Großgesuche konnten 2021 noch durch ein leicht erhöhtes Neubauvolumen bedient werden – sowohl in Bremen, aber sehr verstärkt auch in der Peripherie.

„Das sieht im laufenden Jahr anders aus, denn ein Hauptproblem bleiben die ausgeschöpften Flächenkapazitäten und partiellen Reserven in der gesamten Region bei einer gleichzeitig hohen Nachfrage. Einige Brownfield-Entwicklungen sind avisiert, jedoch erst für das kommende Jahr 2023“, gab Sundermann einen Ausblick.

Aufgrund des fehlenden Neubauvolumens erwartet Robert C. Spies für 2022 ein Ergebnis um etwa 300.000 Quadratmeter.