Logistikimmobilien: Trendumkehr auf den Top-8-Logistikmärkten
An den Top-8 Standorten in Deutschland sind im ersten Halbjahr 2024 zusammengerechnet von allen Marktteilnehmern rund 1,13 Millionen Quadratmeter Flächen in Logistik- und Industrieimmobilien zur Miete oder Eigennutzung neu umgesetzt worden. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Analyse von Realogis, einem Beratungsunternehmen von Industrie- und Logistikimmobilien sowie Gewerbegrundstücken.
Steigerung von 17,2 Prozent
Das Ergebnis entspreche einer Steigerung von 17,2 Prozent beziehungsweise 165.170 Quadratmeter im Vergleich zum äußert schwachen Vorjahreszeitraum. Das erste Halbjahr 2023 war mit einem Delta von rund einer Million (auf 960.730 Quadratmeter) Flächenumsatz in die Statistik eingegangen, im ersten Halbjahr 2022 lag dieser noch bei zwei Millionen Quadratmeter.
Zu den acht wichtigsten deutschen Märkten zählen Realogis zufolge die Metropolregionen Hamburg, Frankfurt, Berlin, München, Köln, Düsseldorf und Stuttgart sowie das Ruhrgebiet.
„Die Talsohle ist durchschritten, die Aufholjagd in den Märkten hat begonnen. Nach dem Jahresauftakt 2023, dem schwächsten ersten Halbjahr seit Beginn unserer Aufzeichnungen seit 2014, stellt der Flächenumsatz in den ersten sechs Monate 2024 eine Trendumkehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dar. Allerdings sollte dennoch darauf hingewiesen werden, dass es das zweitschwächste erste Halbjahr unserer Aufzeichnungen seit 2014 ist“, kommentiert Bülent Alemdag, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Düsseldorf GmbH.
Dies spiegele sich auch darin wider, dass der Fünf-Jahresschnitt der ersten Halbjahre aktuell um rund 22 Prozent verfehlt wurde, allerdings weniger deutlich als im Vorjahreszeitraum. Der Schnitt liegt für Halbjahr 2024 bei 1,44 Millionen Quadratmeter (H1 2023: 1,48 Millionen Quadratmeter, minus 35 Prozent).
Köln und München über Fünf-Jahreschnitt
Aktuell sind nach Realogis-Angaben Köln und München einzigen Märkte, die auf oder über dem jeweiligen Fünf-Jahresschnitt der ersten Halbjahre liegen. Köln übertrifft diesen um 37 Prozent, München liegt nahezu gleichauf. Positiver fällt die Betrachtung der Jahresveränderung aus: Hier kann insbesondere Köln deutlich zugewinnen (plus 140 Prozent auf aktuell 174.100 Quadratmeter), gefolgt vom Ruhrgebiet mit plus 78 Prozent (auf 164.800 Quadratmeter) und Frankfurt (plus 51 Prozent auf 209.900 Quadratmeter). Berlin (plus 18 Prozent auf 135.000 Quadratmeter) und Stuttgart (plus 17 Prozent auf 65.200 Quadratmeter) legen moderat zu, während Düsseldorf (minus 17 Prozent auf 113.900 Quadratmeter) moderat nachgibt. München bewegt sich leicht unterhalb des Vorjahresniveaus (minus fünf Prozent auf 123.000 Quadratmeter). Lediglich Hamburg gibt deutlicher nach mit minus 36 Prozent auf 140.000 Quadratmeter.
„Der Großteil der Flächenabnahme in den Top-8 Märkten geht mit 95,2 Prozent beziehungsweise rund einer Million Quadratmeter auf Mieter zurück. Lediglich 5,6 Prozent beziehungsweise 53.700 Quadratmeter des gesamten Flächenumsatzes entfallen in den ersten sechs Monaten auf Eigennutzer. Das ist immer noch eindeutig, im Vorjahr haben wir aber eine noch geringere Bedeutung der Eigennutzer beobachtet“, berichtet Julian Petri, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Frankfurt GmbH.
Im Vorjahr war das Verhältnis mit einem Anteil von 97,8 Prozent beziehungsweise 939.630 Quadratmeter auf der Seite der Mieter und 2,2 Prozent beziehungsweise 21.100 Quadratmeter auf der Seite der Eigennutzer noch eindeutiger. Vor 24 Monaten hingegen war im ersten Halbjahr 2022 noch rund ein Viertel des gesamten Flächenumsatzes aller Top-Märkte auf Eigennutzer zurückzuführen (527.700 m²) und 73,3 Prozent entfielen auf Mieter mit 1,47 Millionen Quadratmeter.
Big-Box an der Spitze
Bezogen auf die Gebäudeart haben sich Big-Box-Flächen mit einem Flächenumsatz von 489.700 Quadratmeter und einem Anteil 43,5 Prozent an die Spitze gesetzt und sind gegenüber dem Vorjahresumsatz um einen Rang aufgestiegen (H1 2023: 332.300 Quadratmeter; 34,6 Prozent). Auf dem zweiten Platz folgen die zuvor drittplatzierte Kategorie Sonstige Objekte mit 351.460 Quadratmeter und 31,2 Prozent. Nur Gewerbeparks haben im Jahresvergleich deutlich nachgegeben. Der Rückgang ihres Flächenumsatzes liegt bei minus 82.391 Quadratmeter beziehungsweise minus 22,4 Prozent auf aktuell 284.740 Quadratmeter.
Logistik/Spedition als Hauptnutzer
Die führende Branche nach Flächenumsatz der Top-8 im abgelaufenen Halbjahr ist erneut Logistik/Spedition mit 398.200 Quadratmeter beziehungsweise 35,4 Prozent, kommend von 317.485 Quadratmeter und 33 Prozent. Zweitplatziert ist nur knapp dahinter der Handel mit 388.600 Quadratmeter beziehungsweise 34,5 Prozent. Kommend von 261.860 Quadratmeter und 27,3 Prozent legt der Handel von allen Branchen am deutlichsten im Jahresvergleich des ersten Halbjahres 2024 zu (+126.740 Quadratmeter beziehungsweise plus 48,4 Prozent). Trotz des deutlichen Zuwachses wird der Fünf-Jahresschnitt in Höhe von 486.871 Quadratmeter um deutliche 20,2 Prozent unterschritten. Auf dem dritten Rang folgt weiterhin Industrie/Produktion mit 226.300 Quadratmeter beziehungsweise 20,1 Prozent, kommend von 258.470 Quadratmeter und 26,9 Prozent. Damit verzeichnet diese Branche unter allen mit 32.170 Quadratmeter und 12,4 Prozent den deutlichsten Rückgang im Jahresvergleich.
„Bei der Betrachtung der Größenklassen in allen Top-8 Märkten zeigt sich, dass Flächen ab 5.001 Quadratmeter akkumuliert für zwei Drittel beziehungsweise 64,4 Prozent des gesamten Flächenumsatzes verantwortlich sind. Die Rangfolge der Flächensegmente bleibt unverändert zum Vorjahr“, berichtet Joel Adam, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Stuttgart GmbH.
Großflächen ab 10.001 Quadratmeter tragen insgesamt 452.200 Quadratmeter beziehungsweise 40,2 Prozent bei. Kommend von 332.527 Quadratmeter beziehungsweise 34,6 Prozent ist das ein deutlicher Zuwachs von 119.673 Quadratmeter und 36 Prozent.
„Wir haben in allen Top-8 Märkten für Industrie- und Logistikimmobilien durchgehend steigende Spitzenmietpreise für Logistikimmobilien beobachtet“, sagt Nicolas Werner, Geschäftsführer der Realogis Immobilien München GmbH.
Weiterhin erstplatziert nach Spitzenmiete ist München mit einem neuen Höchstwert mit 10,50 Euro/Quadratmeter (H1 2023: 9,75 Euro/Quadratmeter, plus 7,7 Prozent). Ebenfalls weiterhin auf demselben Rang ist Berlin: Mit 9,85 Euro/Quadratmeter rangiert der Markt von den Top-8 auf Rang zwei (H1 2023: 9,00 Euro/Quadratmeter, plus 9,4 Prozent). Drittplatziert ist weiterhin Stuttgart mit 8,40 Euro/Quadratmeter, gefolgt von Hamburg und Düsseldorf, welche gleichauf mit 8,25 Euro/Quadratmeter sind (H1 2023: 8,00 Euro/Quadratmeter; plus 3,1 Prozent und 7,50 Euro/Quadratmeter; plus zehn Prozent). Auf dem sechsten Rang folgt Köln mit Euro/Quadratmeter (H1 2023: 7,35 Euro/Quadratmeter, plus 8,8 Prozent). Günstigste Märkte nach Spitzenmiete sind Frankfurt und das Ruhrgebiet: Frankfurt mit 7,90 Euro/Quadratmeter (H1 2023: Euro/Quadratmeter, plus 3,9 Prozent) und das Ruhrgebiet mit 7,75 Euro/Quadratmeter (H1 2023: Euro/Quadratmeter, plus 19,2 Plus).
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