Logistikimmobilien: Spitzenmieten verteuern sich fast überall

Realogis hat die Mietpreiskarte des ersten Halbjahrs 2022 für die acht Top-Märkte sowie für 24 regionale Märkte in Deutschland veröffentlicht. In 27 von 32 Märkten verteuern sich die Spitzenmieten für Logistik, in 17 Märkten prozentual zweistellig.

Realogis hat erneut die tatsächlichen, tagesaktuellen Angebotsmietpreise der Eigentümer von Logistikimmobilien ausgewertet. (Symbolbild; Foto: RABE/AdobeStock)
Realogis hat erneut die tatsächlichen, tagesaktuellen Angebotsmietpreise der Eigentümer von Logistikimmobilien ausgewertet. (Symbolbild; Foto: RABE/AdobeStock)
Matthias Pieringer

Die neue Mietpreiskarte von Realogis für das erste Halbjahr 2022 (H1 2022) zeigt die obere und untere Spanne der Spitzenmieten für Logistikimmobilien-Neubauten in den acht Top-Märkten sowie in 24 regionalen Märkten in Deutschland. Dafür wurden die tatsächlichen, tagesaktuellen Angebotsmietpreise der Eigentümer von Logistikimmobilien ausgewertet, wie Realogis, die Immobilienberatungsgesellschaft für Industrie- und Logistikimmobilien und Gewerbeparks, am 23. August meldete.

Im Mittel aller Top-8 Standorte haben die Spitzenmietpreise für Logistikimmobilien-Neubauten um 9,5 Prozent zugelegt. Bei den Spitzenreitern München und Berlin stagnieren sie auf dem Wert des Vorjahreszeitpunktes, alle anderen sechs Top-Märkte verzeichneten steigende Preise.

Teuerster Logistikstandort nach Spitzenmietpreis (am oberen Ende der Spanne) unter den Top-8 ist München mit 8,50 Euro/m² (unverändert zu H1 2021). Für einen Neubau müssen Nutzer laut Realogis mindestens einen Euro mehr pro Quadratmeter zahlen als an allen Standorten in Deutschland. Auf dem zweiten Rang liegt Berlin mit 7,50 Euro/m². Wie in München hat sich auch hier gegenüber dem Vorjahreszeitraum die Spitzenmiete nicht verteuert.

Dafür hat sich der Mietzins in der Metropolregion Hamburg um 19 Prozent auf 7,50 Euro/m² erhöht (kommend von 6,30 Euro/m² im H1 2021) und positioniert sich damit gleichauf mit Berlin. Knapp dahinter befinden sich die Metropolregionen Stuttgart (plus fünf Prozent, H1 2021: 6,95 Euro/m²) und Frankfurt mit 7,30 Euro/m² (plus 8,1 Prozent, H1 2021: 6,75 Euro/m²).

Auf den drei letzten Rängen liegen Realogis zufolge der Düsseldorfer Markt mit 7,00 Euro/m² (plus 14,8 Prozent, H1 2021: 6,10 Euro/m²), Köln mit 6,85 Euro/m² (plus 17,1 Prozent, H1 2021: 5,85 Euro/m²) und das Ruhrgebiet mit 5,95 Euro/m² (plus 12,3 Prozent, H1 2021: 5,30 Euro/m²).

„Außerhalb der Top-8 sticht insbesondere die Preisentwicklung in Augsburg hervor: Dort steigt der Spitzenmietpreis für Neubauobjekte um 36,4 Prozent auf 7,50 Euro/m² und rangiert damit auf dem Niveau von Berlin sowie Hamburg“, berichtet Florian Stork, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Deutschland GmbH und für Süddeutschland zuständig.

Auch die weiteren Standorte im oberen Drittel nach Spitzenmietpreis in Neubauten sind im süddeutschen Raum verortet:

  • Ingolstadt mit 7,05 Euro/m² (plus 8,5 Prozent), H1 2021: 6,50 Euro/m²,
  • Karlsruhe mit 7,00 Euro/m² (plus 7,7 Prozent), H1 2021: 6,50 Euro/m²,
  • Regensburg mit 6,95 Euro/m² (plus 33,7 Prozent), H1 2021: 5,20 Euro/m².

Teuerster nördlicher Markt ist laut Realogis Hannover mit 6,00 Euro/m² (plus 17,6 Prozent), kommend von 5,10 Euro/m² im ersten Halbjahr 2021, im östlichen Gebiet ist es Dresden mit 5,00 Euro/m² (plus 11,1 Prozent, H1 2021: 4,50 Euro/m²).

Die günstigsten Logistikmärkte sind im Norden und Osten vorzufinden:

  • Göttingen mit 4,70 Euro/m²,
  • Zwickau mit 4,60 Euro/m²,
  • Magdeburg, Erfurt und Halle mit 4,50 Euro/m².

Verteuerung am oberen Ende der Spanne

„Keiner der Märkte, ob Top-8 Standort oder regionaler Champion, verzeichnet bezogen auf die Spitzenmiete von Logistikneubauten im Vergleich zu H1 2021 einen Preisrückgang“, so Florian Stork.

„In der deutlichen Mehrheit verteuern sich die Spitzenmieten in 27 der insgesamt 32 Logistikmärkte. Zusammen mit den beiden Top-Märkten München und Berlin sowie den drei regionalen Märkten Nürnberg, Kassel und Ulm stagniert die Spitzenmiete nur in fünf Märkten“, ergänzt Christian Beran, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Deutschland GmbH und für Nord- und Ostdeutschland zuständig.

„In 17 der 32 Märkte stieg die Spitzenmiete um jeweils mehr als zehn Prozent, die Häufigkeit der zweistelligen prozentualen Zuwächse zeigt, wie deutlich sich die Spitzenmiete verteuert hat“, erklärt Christian Beran.

Fünf Märkte verteuerten sich deutlich mit jeweils mehr als 20 Prozent:

  • Augsburg (plus 36,4 Prozent auf 7,50 Euro/m², kommend von 5,50 Euro/m²),
  • Regensburg (plus 33,7 Prozent auf 6,95 Euro/m², kommend von 5,20 Euro/m²),
  • Bielefeld (plus 26,2 Prozent auf 5,30 Euro/m², kommend von 4,20 Euro/m²),
  • Halle (plus 25 Prozent auf 4,50 Euro/m², kommend von 3,60 Euro/m²),
  • Magdeburg (plus 20 Prozent auf 4,50 Euro/m², kommend von 3,75 Euro/m²).

Den höchsten Abstand zwischen Mindestmietpreis und Spitzenmietpreis weist mit 3,00 Euro/m² weiterhin Berlin auf. In 15 Märkten liegt die Spanne zwischen einem und zwei Euro/m² und in 15 Märkten ist die Spanne mit unter einem Euro/m² gering.

Neubauten: Hamburg mit höchster Einstiegsmiete


Teuerster Neubau-Logistikstandort zur Miete nach Einstiegsmietpreis, also dem Wert der unteren Spanne der Top-8, ist laut Realogis entgegen des Vorjahreszeitpunktes nicht München, sondern Hamburg mit 6,70 Euro/m² (plus 9,8 Prozent, H1 2021: 6,10 Euro/m²).

München kommt aktuell zusammen mit Stuttgart auf den zweiten Rang mit 6,50 Euro/m², dem unveränderten Vorjahreswert für München beziehungsweise einem Plus von 3,2 Prozent für Stuttgart, kommend von 6,30 Euro/m². Drittplatziert ist Frankfurt mit 6,10 Euro/m² (plus 10,9 Prozent, H1 2021: 5,50 Euro/m²). Auf den weiteren Plätzen finden sich Köln mit 5,70 Euro/m² (plus 11,8 Prozent, H1 2021: 5,10 Euro/m²) zusammen mit Düsseldorf (plus 7,5 Prozent, H1 2021: 5,30 Euro/m²), gefolgt durch das Ruhrgebiet mit 5,30 Euro/m² (plus 20,5 Prozent, H1 2021: 4,40 Euro/m²). Das Schlusslicht bildet Berlin mit 4,50 Euro/m² (plus 9,8 Prozent, H1 2021: 4,10 Euro/m²).

Die regionalen Märkte mit dem höchsten Mindestpreis für Logistikneubauten sind Realogis zufolge im Westen und Süden verortet:

  • Mainz/ Wiesbaden mit 5,75 Euro/m² (plus 10,6 Prozent, H1 2021: 5,20 Euro/m²),
  • Karlsruhe mit 5,70 Euro/m² (plus 3,6 Prozent, H1 2021: 5,50 Euro/m²),
  • Augsburg mit 5,50 Euro/m² (plus 22,2 Prozent, H1 2021: 4,50 Euro/m²),
  • Heilbronn mit 5,50 Euro/m² (plus zehn Prozent, H1 2021: 5,00 Euro/m²),
  • Mannheim mit 5,30 Euro/m² (plus 23,3 Prozent, H1 2021: 4,30 Euro/m²).

Teuerste nördliche Standorte nach Mindestmietpreis für Logistikneubauten sind Bielefeld (plus 29,7 Prozent, H1 2021: 3,70 Euro/m²) und Hannover mit 4,80 Euro/m² (plus 11,6 Prozent, H1 2021: 4,30 Euro). Teuerster östlicher Markt ist Dresden mit 4,50 Euro/m² (plus 12,5 Prozent, H1 2021: 4,00 Euro/m²).

Günstigste Standorte für die Mindestmiete von Neubauobjekten sind laut Realogis im Osten beziehungsweise Norden vorzufinden: Leipzig, Magdeburg und Erfurt mit 4,20 Euro/m² und Halle mit 4,00 Euro/m².

Mietpreiserhöhungen am unteren Ende der Spanne


Die Top-8 Logistikstandorte haben Realogis zufolge im Mittel bezogen auf die Mindestmiete für Logistikneubauten um 9,2 Prozent zugelegt, die regionalen Märkte um 14 Prozent, im Mittel über alle 32 Märkte liegt die Verteuerung bei 12,8 Prozent.

Bei 20 Märkten liegt die Erhöhung im zweistelligen Prozentbereich (ab zehn Prozent), sechs Märkte legen sogar um jeweils mehr als 20 Prozent zu; insbesondere die ostdeutschen Märkte Magdeburg und Halle ziehen, so Realogis, preislich deutlich an:

  • Magdeburg plus 42,4 Prozent auf 4,20 Euro/m², kommend von 2,95 Euro/m²,
  • Halle plus 37,9 Prozent auf 4,00 Euro/m², kommend von 2,90 Euro/m²,
  • Bielefeld plus 29,7 Prozent auf 4,80 Euro/m², kommend von 3,70 Euro/m²,
  • Mannheim plus 23,3 Prozent auf 5,30 Euro/m², kommend von 4,30 Euro/m²,
  • Augsburg plus 22,2 Prozent auf 5,50 Euro/m², kommend von 4,50 Euro/m²,
  • Ruhrgebiet plus 20,5 Prozent auf 5,30 Euro/m², kommend von 4,40 Euro/m².

Mit München und Ulm stagniert der Preis in zwei Märkten.