Logistikimmobilien: In Leipzig/Halle und Kassel/Bad Hersfeld steigen die Mieten am schnellsten
Die Spitzenmieten für Lager- und Logistikflächen in Deutschland sind im Vergleich zu den Vorjahreswerten weiter gestiegen. Auf allen 19 betrachteten Märkten haben sie für Flächen von mehr als 5.000 Quadratmeter im Vorjahresvergleich teilweise deutlich zugelegt, im Vergleich zum ersten Quartal 2023 wurde allerdings nur auf sechs Märkten ein leichtes Wachstum registriert, teilte JLL Germany am 6. Juli in einer Presseaussendung mit.
Die mit Abstand höchste Spitzenmiete im zweiten Quartal 2023 wurde in München mit 10,50 Euro/ Quadratmeter aufgerufen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal bedeutet das ein Plus von 35 Prozent. Dahinter lagen mit jeweils 8,50 Euro/ Quadratmeter Düsseldorf (31 Prozent) und Stuttgart (elf Prozent), gefolgt von Hamburg mit 8,25 Euro/ Quadratmeter (zehn Prozent).
Mit einem Anstieg von 36 Prozent wurde in Essen knapp vor München und Düsseldorf die größte Zunahme registriert; die Spitzenmiete kletterte dort im zweiten Quartal auf 7,50 Euro/ Quadratmeter. Mit einem Anstieg von 30 Prozent auf 7,50 Euro/ Quadratmeter verzeichnete Dortmund als eine weitere Stadt aus dem Ruhrgebiet eine deutlich zunehmende Spitzenmiete.
In Leipzig/Halle steigt Spitzenmiete bei Logistikimmobilien um sechs Prozent
Ein anderes Bild ergibt sich beim Vergleich zwischen dem ersten und dem zweiten Quartal dieses Jahres: Lediglich in sechs Märkten hat die Spitzenmiete zugelegt. Das größte Plus konnte mit sechs Prozent Leipzig/Halle verbuchen. Dort betrug die Spitzenmiete zuletzt 5,50 Euro/ Quadratmeter. In Kassel/Bad Hersfeld und Erfurt stieg sie jeweils um vier Prozent auf 5,95 Euro/ Quadratmeter beziehungsweise 5,00 Euro/ Quadratmeter. Ebenfalls legten die Spitzenmieten in Frankfurt am Main (drei Prozent) sowie in Bremen und Dresden (jeweils zwei Prozent) zu. JLL rechnet mit weiteren Vermietungen im hochpreisigen Bereich auch nach der zweiten Jahreshälfte, sodass es in anderen Märkten ebenfalls wieder zu Anstiegen der Spitzenmieten kommen dürfte.
„Wir erleben in den meisten Regionen eine anhaltend hohe Nachfrage nach Industrie- und Logistikflächen“, sagte Sarina Schekahn, Head of Industrial & Logistics Agency JLL Germany. „Der akute Mangel an Flächen in vielen Ballungsräumen sowie die aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten ausbleibenden Projektentwicklungen bremsen den Markt jedoch aus und treiben die Mietpreise weiter an.“
Die Situation veranlasse Nutzer zunehmend dazu, Optionen zu ziehen und Mietverträge zu Vorkrisenkonditionen zu sichern sowie auch Märkte zu berücksichtigen, die zuvor nicht im Fokus standen.
„Daher sind im zweiten Quartal besonders die Mieten in Mittel- und Ostdeutschland gestiegen“, stellte Schekahn fest.
Noch deutlicher wird die Situation mit Blick auf die vergangenen Jahre: Seit dem vierten Quartal 2018 haben die Spitzenmieten in Leipzig/Halle und Essen um jeweils 67 Prozent angezogen; in Frankfurt am Main und Stuttgart lag die Zunahme seitdem bei 25 Prozent.
„Gerade Unternehmen aus den Branchen Automotive, Life Science/Pharma sowie Gefahrstoffe sind akut auf der Suche nach Flächen“, meinte Schekahn. „Um dieser Nachfrage nur ansatzweise gerecht zu werden, muss insbesondere spekulativ entwickelt werden.“
Nutzer müssten sich von der Vorstellung verabschieden, dass die Standorte den Supply Chains folgen. Die Situation hat sich mittlerweile gedreht: Die Supply Chains müssen an die verfüg- und bezahlbaren Standorte angepasst werden.
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