Logistikimmobilien: Grammer baut den Standort Haselmühl aus

Das Unternehmen investiert in die „Sitzfertigung 4.0“.

Start des Projekts „Mayflower“ bei Grammer: An einem Vorserienarbeitsplatz wird das neue Montagekonzept geplant und validiert. (Foto: Grammer)
Start des Projekts „Mayflower“ bei Grammer: An einem Vorserienarbeitsplatz wird das neue Montagekonzept geplant und validiert. (Foto: Grammer)

Mit dem Projekt „Mayflower“ brechen für das Grammer Werk in Haselmühl spannende Zeiten an, denn von nun an wird dort eine der größten Fertigungsstätten für Nutzfahrzeugsitze von Grammer komplett neu aufgestellt, wie das Unternehmen am 11. August vermeldet hat. Das Ziel ist laut Pressemeldung ebenso klar wie ambitioniert: Haselmühl soll zum weltweit modernsten Standort in seinem Bereich werden.

„Wir wollen damit eine Blaupause für die ‚Sitzfertigung 4.0‘ schaffen, mit dem Anspruch, Grammer zum fortschrittlichsten Hersteller von Nutzfahrzeugsitzen weltweit zu entwickeln“, erklärt Jens Öhlenschläger, Technikvorstand der Grammer AG. „Mit dem Projekt ‚Mayflower‘ wird Haselmühl zu unserem Pilotwerk, von dem alle Grammer Standorte weltweit profitieren. Zudem zahlen viele der geplanten Neuerungen direkt auf unsere Nachhaltigkeitsziele ein.“

Neun Handlungsfelder als Projektrahmen

Anders als beim namensgebenden historischen Segelschiff der Pilgerväter sei beim Projekt Mayflower nicht nur das Ziel klar definiert, auch alle Stufen des Projekts wurden soweit möglich detailliert im Voraus geplant. Die Grundstruktur bilden demnach neun Handlungsfelder, die mit ihren Anfangsbuchstaben das Wort Mayflower bilden – von „M“ wie „Mastered and Predictive Processes“ (vorausschauendes Beherrschen der Prozesse) über „L“ für „Leadership in Digitalization“ (Führungsposition in Sachen Digitalisierung) bis zum „R“, das für „Resilience to external Influences“ (Widerstandsfähigkeit gegenüber externen Einflüssen) steht, so die Grammer-Angaben.

Umfassendes Investitionsprogramm

Zum Start wurden Unterprojekte definiert und ein umfassendes Investitionsprogramm aufgesetzt: „Wir werden schwerpunktmäßig in den Bereichen Metallverarbeitung, Montage, Logistik und im Betriebsmittelbau ansetzen“, erklärt Klaus Bauer, Werkleiter in Haselmühl. „Dabei verbinden wir modernste Werkzeuge und Technologien aus dem Industrie 4.0-Umfeld mit unserer langjährigen, einzigartigen Expertise für eine Sitzfertigung in höchster Komplexität und Varianz.“

Als Beispiele nennt Bauer unter anderem eine neue und flexible 800-Tonnen-Transferpresse, den Einsatz von fahrerlosen Transportsystemen in der Intralogistik, KI-gestützte Steuerungsprozesse sowie die Umsetzung eines neuen, hochflexiblen Montagekonzeptes.

„Alle Innovationen, die wir hier ab sofort und in den kommenden Jahren umsetzen werden, tragen zur Standortsicherung bei“, sagt Bauer. „Ein Schwerpunkt liegt daher auch auf der Arbeitsplatzgestaltung. Hier nutzen wir modernste Automatisierungs- und Digitalisierungsoptionen für den bestmöglichen Gesundheitsschutz unserer Beschäftigten, für optimale Arbeitsbedingungen und Sicherheit.“

Kapazitätsausbau für größere Variantenvielfalt

Auf die kontinuierlich steigende Nachfrage der Nutzfahrzeughersteller nach modell- und markenspezifischen Sitzvarianten stellt Grammer mit dem Projekt die Weichen für eine effiziente und flexible Produktion.

„Schon heute fertigen wir in Haselmühl täglich mehrere tausend Sitze für mehr als 400 Kunden und verarbeiten dabei über eine Million Teile pro Arbeitstag. Unsere Produktivität werden wir dank ‚Mayflower‘ deutlich erhöhen – und damit unsere Führungsposition auf dem Weltmarkt für Offroad-Nutzfahrzeugsitze weiter ausbauen“, so Bauer

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