Logistikimmobilien: Discounter Norma tätigt in Gerolzhofen größte Einzelinvestition

Der Lebensmittel-Discounter Norma verkürzt mithilfe seines neuen Logistikzentrums in Gerolzhofen seine Lieferstrecken. Das bisherige Verteilzentrum in Röttenbach bei Erlangen soll sich künftig auf die Abwicklung des wachsenden Onlinehandels konzentrieren.

In Gerolzhofen hat Norma ein neues Verteilzentrum errichtet, bei dem stark auf Nachhaltigkeit geachtet wird. (Bild: Norma)
In Gerolzhofen hat Norma ein neues Verteilzentrum errichtet, bei dem stark auf Nachhaltigkeit geachtet wird. (Bild: Norma)
Gunnar Knüpffer

Der Nürnberger Lebensmittel-Discounter Norma hat am 12. Mai in Anwesenheit von Joachim Herrmann, Bayerns Innen- und Kommunalminister, nach 14 Monaten Bauzeit sein neues Logistikzentrum im unterfränkischen Gerolzhofen eröffnet. Das Neubauprojekt sei das größte Einzelinvestment in der Unternehmensgeschichte und nehme eine zentrale Stellung in der Nachhaltigkeits- und der Expansionsstrategie ein, ist einer Presseaussendung von Norma vom 15. Mai zu entnehmen. Das Energiemanagement - gepaart mit der rund 10.000 Quadratmeter großen Fotovoltaikanlage – soll dafür sorgen, dass keine fossilen Brennstoffe zum Betrieb des Logistikzentrums notwendig sind.

Mit deutlich verkürzten Lieferstrecken und der damit einhergehenden kürzeren Lieferzeit - im Vergleich zur Versorgung durch das bisher zuständige Verteilzentrum in Röttenbach bei Erlangen - steigt die Effizienz laut Norma deutlich an. Der mittelfränkische Standort bleibt aber erhalten und kann sich künftig komplett auf die Abwicklung des wachsenden Onlinehandels fokussieren. Dieser nehme so eine wichtige Stellung im Gesamtkonzept des Discounters ein, teilte Norma mit.

Der Standort in Gerolzhofen wird mit der Inbetriebnahme in die Reihe der bislang 16 Logistikzentren eingebunden. Er soll sicherstellen, dass jede der 1.450 Norma-Filialen täglich mit frischen Waren versorgt wird. Neben den 200 Arbeitsplätzen in der Verwaltung, im Einkauf und der Logistik, die geschaffen wurden, habe das regionale Handwerk während der Bauphase von Aufträgen des Nürnberger Discounters profitiert, hieß es seitens Norma. Zudem würden regionale Landwirte in Norma einen Großabnehmer für die eigenen Produkte finden. Der europaweit agierende Discounter baut sein Netzwerk an regionalen Erzeugern aus und schließt dazu beim Einkauf laut eigenen Angaben langfristige Verträge mit regionalen Herstellern.

Die rund 34.000 Quadratmeter große Lagerhalle, die auf bis zu 50.000 Quadratmeter erweitert werden kann, sorgt nach Angaben von Norma dank ihrer guten geografischen Lage dafür, dass jährlich rund 600.000 Streckenkilometer bei der Belieferung von Filialen eingespart werden können. Anstelle einer immer noch gängigen Hallenheizung über Deckengeräte wurde in Gerolzhofen eine Industrieflächenheizung in Form einer Betonkernaktivierung verbaut. Dabei werden analog einer Fußbodenheizung die großen Hallenbodenflächen temperiert. Diese Konzeption führt laut Norma zu deutlich geringeren energetischen Verlusten, weil der Wärmestau unter der Hallendecke vermieden wird und der Großteil der Abwärme genutzt werden kann.

Mit speziellen Ladestationen für die Kühl-Lkw soll zudem erreicht werden, dass die wartenden Lastwagen nicht über den eigenen Motor, sondern mit Strom gekühlt werden. Zusätzlich stehen vor Ort Ladestationen für elektrische Pkw und Fahrräder zur Verfügung. Tests neuer Antriebsformen für die Lkw-Flotte in Gerolzhofen sind bereits in Planung. So will Norma weitere Erfahrungen mit Wasserstoffantrieben sammeln. Auch bereits im Unternehmen getestete Lkw, die mit Flüssiggas (LNG, Liquefied Natural Gas) aus Bioabfällen angetrieben werden, sollen zum Einsatz kommen.

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