Logistikimmobilien: Dematic installiert AutoStore-Anlage bei Siedle

Der Hersteller für Gebäudekommunikation automatisiert Lager und Kommissionierung in Furtwangen.

Dematic hat im Logistikzentrum der S. Siedle & Söhne Telefon- und Telegrafenwerke OHG eine AutoStore-Anlage installiert. (Foto: Dematic / Knud Dobberke)
Dematic hat im Logistikzentrum der S. Siedle & Söhne Telefon- und Telegrafenwerke OHG eine AutoStore-Anlage installiert. (Foto: Dematic / Knud Dobberke)

Wie Dematic am 22. Juni bekannt gegeben hat, hat das Intralogistikunternehmen im Logistikzentrum der S. Siedle & Söhne Telefon- und Telegrafenwerke OHG in Furtwangen im Schwarzwald eine AutoStore-Anlage installiert. Durch das kompakte Stückgut-Kommissionierungssystem automatisiert der Hersteller von Gebäudekommunikationstechnik die Kommissionierung und optimiert gleichzeitig seine Lagerflächennutzung. Aufbewahrt werden die Artikel der Pressemitteilung zufolge in einem Lagerblock bestehend aus 12.500 Behältern auf 480 Quadratmetern. Bedient werden sie von sieben Robotern, die automatisch auf die darin enthaltene Ware zugreifen, wenn diese angefordert wird. Anschließend wird sie zu den Arbeitsstationen transportiert, an denen die Artikel gepickt und für den Versand vorbereitet, beziehungsweise der Produktion zugeführt werden. Die Steuerung und Bedienung der Anlage erfolgt direkt über die Lagerverwaltung „SAP WM“, die mit dem Dematic-Modul „SubSuite“, ein eigens entwickeltes Template zur Steuerung des Materialflusses und der Leitstandtätigkeiten, erweitert wurde und an die sämtliche Subsysteme angeschlossen sind, so die Dematic-Angaben. Siedle habe dadurch die IT-Landschaft deutlich vereinfacht.

„AutoStore hat uns nicht nur mit seiner Leistungsfähigkeit überzeugt, sondern auch durch die äußerst kompakte Bauweise, die Flexibilität und Modularität, die Erweiterungen mit sehr überschaubarem Aufwand ermöglicht“, sagt Richard Rutschmann, Geschäftsführer Technik bei Siedle.

Seit 270 Jahren produziert das Unternehmen in Furtwangen im Schwarzwald und erzielt laut Mitteilung mehr als 80 Prozent der Wertschöpfung im eigenen Haus. Nachdem das bestehende, in die Jahre gekommene Automatische Kleinteilelager (AKL) an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen war, hatte Siedle sich auf die Suche nach einer Lösung begeben, die idealerweise keine größeren baulichen Veränderungen erfordert.

Komprimierte Lösung

AutoStore passte der Pressemeldung zufolge ins Anforderungsprofil des Herstellers von Gebäudekommunikationstechnik. Einer der größten Vorteile der Anlage sei die komprimierte Lagermöglichkeit. Die kompakte Bauweise und Anpassungsfähigkeit an bestehende räumliche Gegebenheiten machte laut Dematic einen Erweiterungsbau des Logistikzentrums von Siedle obsolet. Das System automatisiert bei Siedle sowohl die Lagerung als auch die Kommissionierung der Produkte und Komponenten, die entweder direkt an den Kunden ausgeliefert oder in der eigenen Produktion weiterverarbeitet werden.

Dabei hat die Anlage einen Flächenbedarf von lediglich 480 Quadratmetern: „Auf diese Weise verschlanken und beschleunigen wir die Prozesse sowohl in der Logistik als auch in der Produktion erheblich“, sagt Rutschmann. Zudem überzeuge die hohe Zuverlässigkeit: Fällt ein Roboter aus, übernimmt in kürzester Zeit ein anderer seinen Auftrag.

Steuerung per SAP

Die Steuerung und Bedienung der AutoStore-Anlage erfolge direkt über die Lagerverwaltungssoftware SAP WM und einen unterlagerten AutoStore-Controller des Herstellers. Zusätzlich hat Dematic laut Mitteilung im Palettenlager und der verbundenen Fördertechnik den vorhandenen Materialflussrechner abgelöst und realisiert mithilfe des Dematic Moduls SubSuite die Steuerung sämtlicher Systeme direkt aus dem SAP System. Auf diese Weise fließen alle relevanten Daten automatisch in einem System zusammen, was einen reibungslosen Betrieb sicherstellt, heißt es in der Mitteilung.

„Dadurch vereinheitlichen wir unsere IT-Landschaft. Für den laufenden Betrieb und die dazugehörige Datenauswertung ist das ein großer Vorteil“, so Rutschmann.

Kommissionierung wird sequenziert

Die Software sorge zudem für die Sequenzierung der Kommissionierung. Hierzu fasst sie laut Mitteilung einzelne Artikel in Gruppierungen zusammen, sortiert die Bereitstellung nach unterschiedlichen Kriterien, weist ihnen einen Kommissionierplatz zu und veranlasst die automatische Beförderung der Behälter zu den Arbeitsstationen in der gewünschten Reihenfolge. Diese Funktionalität sei direkt in dem SAP System abgebildet, Schnittstellen zu externen IT-Lösungen entfallen.

„Die Hoheit obliegt dabei immer dem SAP-System. Durch die direkte Integration erhalten wir vollständige Transparenz und sekundengenaue Aktualität auf ein und derselben Plattform“, so der Geschäftsführer.

Passgenaue Planung

Dank passgenauer Planung konnte Siedle die Anlage Dematic zufolge schon wenige Monate nach der Entscheidung für das System in Betrieb nehmen. Eingebunden in das Projekt war laut Pressemeldung auch das technische Beratungs- und Planungsunternehmen io-consultants GmbH & Co. KG, das im Vorfeld ein umfassendes Modernisierungskonzept ausgearbeitet und im Anschluss die Realisierung begleitet hatte. Wie der Großteil der Dematic-Lösungen ist auch die AutoStore- Anlage bei Siedle so konzipiert, dass sie problemlos an Auftragsspitzen und auch zukünftiges Wachstum der Firma angepasst werden kann, so Dematic. Dadurch ließen sich kurzfristig zusätzliche Roboter installieren, ohne dass der Betrieb unterbrochen werden muss.