Logistikimmobilien: Dematic automatisiert Kleinteile-Lager im Siemens-Werk
Dematic hat das Lager im Siemens-Werk für Kombinationstechnik in Chemnitz (Siemens WKC) automatisiert, das hat das Intralogistikunternehmen am 29. Juni bekannt gegeben. Das Werk produziert Schaltanlagen und kundenspezifische elektronische Komponenten für den weltweiten Markt. In einem Jahr sollen so mehr als 1.270.000 Materialteile für die Produktion der Applikationen gelagert werden, heißt es in der Dematic-Meldung. Die kompakte Stückgut-Kommissionierlösung von Dematic verbessert der Mitteilung zufolge bei Siemens nicht nur die Lagerflächennutzung, sondern automatisiert gleichzeitig die Kommissionierung und den Materialfluss für die Produktion. Sie beinhaltet laut Dematic ein „AutoStore“-System mit mehr als 45.000 Behältern für die Lagerung von Kleinteilen mit angrenzender Dematic-Fördertechnik. Neben der Zeit- und Kostenersparnis biete die Dematic-Lösung für Siemens eine höhere Kapazität und Lagerdichte sowie eine reduzierte Fehlerquote bei der Montage von Bauteilen.
„Bis jetzt haben wir an dem Standort mit einem manuellen Modulregallager gearbeitet. Mit der neuen Lösung wird nun der gesamte Materialfluss automatisiert, um stets eine sehr gute Produktionsversorgung zu gewährleisten, die sich flexibel in die Arbeitsprozesse bei Siemens integriert“, sagt Carsten Sambo, Leiter Inbound-Logistik, Siemens WKC.
Als langjähriger Beratungspartner von Siemens hatte die Kion-Konzernschwester Still Dematic vorgestellt, so die Angaben. Zudem lieferte Still der Mitteilung zufolge – als Teil des logistischen Gesamtkonzepts – eine Regalanlage für circa 12.000 Stellplätze sowie 2.100 Quadratmeter Bühnenfläche für das Lager. Bei der Entwicklung der Stückgut-Kommissionierlösung arbeitete Dematic mit Siemens WKC zusammen.
„Siemens vertraut der Kion Group seit Jahren aufgrund ihres Engagements für hervorragende Leistungen in allen Projekten", erläutert Rainer Buchmann, SVP, Dematic Central Europe. „Dieses Projekt zeigt die großartige Zusammenarbeit zwischen Siemens, Dematic und STILL – und die Ergebnisse beweisen, dass die Zusammenarbeit außergewöhnliche Resultate hervorbringt – mehr bearbeitete Aufträge, weniger Zeit und weniger Fehler. Ein echter Gewinn für alle.“
Mehr als 45.000 Behälter
Das AutoStore-System verfügt laut Angaben über mehr als 45.000 Behälter. Diese sind in verschiedene Fächer unterteilt, sodass mehrere unterschiedliche Produkte pro Behälter gelagert werden können. Die Bestellungen werden von 34 mobilen Robotern eingesammelt, die auf der Oberseite des Systems fahren und auf die Behälter mit den Teilen zugreifen, sobald diese angefordert werden. Anschließend befördern sie die Artikel automatisch zu einer der fünf Kommissionier-Stationen, an denen die Komponenten für die Weiterverarbeitung in der Produktion gebündelt werden. Zuvor musste die Belegschaft laut Dematic hierfür lange Strecken zurücklegen, um die einzelnen Artikel zu kommissionieren. Ein Förderband bringt die Teile-Bundle dann in den Produktionsbereich.
Um das AutoStore-System mit Teilen zu versorgen, werden die Pakete direkt von den Lieferfahrzeugen auf angeschlossene Dematic-Fördertechnik entladen und über Lifte zu den Arbeitsplätzen im Wareneingang transportiert. Dort werden die Behälter des AutoStore-Systems dann befüllt. Weitere Förderbänder bringen die Behälter anschließend zur Transferzelle, wo sie in das AutoStore-System geladen werden. Die Fördertechnik automatisiert somit den kompletten Materialfluss der Waren, so die Dematic-Mitteilung.
Neue Software
Darüber hinaus hat Siemens den Angaben zufolge das neue Lagersystem „ASIS“ (AutoStore Integration Service), einer von Siemens Bad Neustadt entwickelten und betreuten Softwarelösung, in seine IT-Struktur integriert. Sie ergänze SAP und steuere die Prozesse zwischen AutoStore, Fördertechnik und den Mitarbeitern.
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