Logistikimmobilien: B2C-Konsumgüterindustrie zeigt sich am flexibelsten bei künftiger Standortwahl
Ein neues Whitepaper zum deutschen Logistikimmobilienmarkt lässt kurzfristig für 2024 keine schnelle Erholung bei Flächenumsatz und Neubauvolumen erwarten. Mittelfristig prognostizieren die Experten hingegen einen Anstieg der Nachfrage bis 2028, wenn auch noch unter den Rekordwerten der Jahre 2021 und 2022. Während Industrienachfrager beim Flächenumsatz tendenziell eher stagnieren, tragen Handel und Logistikdienstleister perspektivisch stärker zur Dynamik bei. Dies geht aus dem Whitepaper hervor, das Aurelis Real Estate gemeinsam mit Fachexperten der Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS sowie den Professoren Christian Kille von der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt und Alexander Nehm von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mannheim kürzlich veröffentlicht hat.
Im Rahmen der zugrundeliegenden Studie führten die Experten den Angaben zufolge ausführliche persönliche Interviews mit den 40 größten Nutzern von Logistikflächen in Deutschland. Die befragten Unternehmen verteilen sich auf die sieben Branchencluster Automotive, E-Commerce, Einzelhandel, Großhandel, B2C-Konsumgüterindustrie, B2B-Produzierende Industrie sowie Logistikdienstleister.
Unterschiedlich ausgeprägte Flexibilität bei Standortwahl
Die künftige Wahl eines konkreten Logistikstandorts wird den Angaben zufolge von individuellen Kriterien der ansiedlungswilligen Unternehmen abhängig bleiben. Bei den befragten Branchen zeigen sich hier Unterschiede: Am flexibelsten in der künftigen Standortwahl ist demnach die B2C-Konsumgüterindustrie, die bereit ist, bis zu 100 Kilometer vom ursprünglichen Wunschstandort abzuweichen. Logistikdienstleister, Automotive-Industrie und E-Commerce sind bei zukünftigen Ansiedlungen mangels verfügbarer Flächen bereit, bis zu 50 Kilometer von ihrem Wunschstandort abzuweichen. Die produzierende Industrie für den B2B-Bereich und der Großhandel nehmen lediglich 20 Kilometer Entfernung zum Wunschstandort in Kauf. Im Einzelhandel bleiben, so die Erkenntnisse, Streckenkosten zur Filialbelieferung wichtiger als die Flächenpreise. Hier werde die Nähe zu den Ballungsräumen auch weiterhin von hoher Wichtigkeit bleiben, hieß es.
„Marktprognosen für Logistikflächen basieren fast ausschließlich auf Einschätzungen Dritter oder Ableitungen auf anekdotischer Basis“, so Dr. Joachim Wieland, CEO von Aurelis, über die Hintergründe der Studie. „Solche Prognosen sind jedoch aufgrund des sehr volatilen Marktumfelds in den letzten Jahren zunehmend schwieriger und dadurch unpräziser geworden. Mit unserer Studie haben wir einen anderen Weg gewählt und direkt die Logistikdienstleister, Händler und Produzenten befragt. Durch diese systematische Befragung erhalten wir erstmals ein differenziertes Bild davon, welche Branchen in den nächsten zwei bis fünf Jahren tatsächlich wie viel Fläche benötigen und welche übergeordneten Trends wie Digitalisierung oder demografischer Wandel die Branchen bewegen.“
Uwe Veres-Homm, stellvertretender Leiter Risiko- und Standortanalyse der Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer IIS, sagte: „Wir beseitigen mit unseren Ergebnissen einen weißen Fleck bei Logistik-Nachfrageprognosen und stellen eine fundierte Entscheidungsgrundlage zur Verfügung - gerade im aktuellen Marktumfeld dürfte dies für viele Unternehmen sicherlich enorm wertvoll sein.“
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