Logistikimmobilien: Alternativen gesucht
Wachsender E-Commerce und neue Technologien verändern die Bauweise von Logistikimmobilien und machen neue Konzepte zur Umsetzung von Ansiedlungen notwendig. Das ist ein Ergebnis der zweiten Ausgabe der Studie „Logistik und Immobilien“, die von den Unternehmen Bulwiengesa, Berlin Hyp, Bremer, Goodman und Savills herausgegeben und am heutigen 5. Oktober auf der Fachmesse EXPO Real vorgestellt wurde.
E-Commerce und Logistik treiben den Markt
Demnach sind die Wirtschaftsbereiche Transport und Logistik, Automotive, Lebensmittel und E-Commerce mit einem Flächenanteil von 30 Prozent nach wie vor die wichtigsten Treiber für die Ansiedlung von Logistikimmobilien. Insbesondere der weiterhin wachsende Onlinehandel und die zunehmende Anwendung von Industrie 4.0-Technologien sind laut den Autoren für die anhaltend starke Nachfrage im Segment der Logistikimmobilien verantwortlich. Mit 7,1 Millionen umgesetzten Quadratmetern sei vor allem das Jahr 2015 besonders dynamisch gewesen. Am umsatzstärksten seien dabei weiterhin die Städte Hamburg, München und Berlin gewesen.
Verändertes Mietverhalten
Diese Entwicklung trage auch zu einer Veränderung des Mietverhaltens und der Bauweise von Logistikimmobilien bei. So wird sich nach Angaben der Experten der Trend zur Mietlösung weiter fortsetzen, was auch das Konzept „Logistic Real Estate as a Service“ weiter in den Fokus rücken wird. Hierbei handle es sich um Flächen, in die je nach Bedarf ein- und ausgecheckt werden könnte – vergleichbar mit einem Hotel. Deshalb muss bereits beim Bau vieler Anlagen berücksichtigt werden, dass diese möglichst vielen unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden, um dem Markt von morgen zu genügen, so Bulwiengesa.
Logistik und Produktion unter einem Dach
Für viele der in der Studie Befragten sei es deshalb plausibel, dass Prozesse und Aufgaben, die in Logistik und Produktion erforderlich sind, zukünftig in einer Anlage verschmelzen. Eine verbesserte technische Gebäudeausstattung, etwa durch Gebäudeautomation, wird für diese sogenannten Hybridimmobilien daher in Zukunft noch wichtiger werden als bereits jetzt, so die Studie weiter.
Fläche hinzufügen
Kern dieses neuen Ansatzes sei insbesondere eine modulare Bauweise, bei der Elemente hinzugefügt werden könnten, wenn der Nutzer mehr Platz benötigt. Wie das Autorenteam mitteilt, lässt sich die Immobilie so auch im Falle einer Drittverwertung leichter an die Bedürfnisse eines neuen Mieters anpassen.
Gemeinsames Hub für alle
Ein weiterer neuer Gebäudetyp, den die Studie vorstellt, sind sogenannte White-Label-Hubs. Diese anwenderneutralen Logistikzentren an Stadträndern sollen, so Bulwiengesa, von allen KEP-Dienstleistern genutzt werden können, um von dort aus gebündelte Verkehre in einem gemeinsamen Transportmittel zu realisieren.
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