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Logistikimmobilien: 57 Prozent der Logistikobjekte in Deutschland sind älter als zehn Jahre

Ausgeprägter als in Deutschland ist laut einem JLL-Report der Sanierungsdruck in anderen etablierten europäischen Märkten.

JLL hat vor Kurzem den Report „Warehousing Retrofitting” zu Logistikimmobilien in Europa herausgebracht. (Foto: stock.adobe.com/H.D.Volz)
JLL hat vor Kurzem den Report „Warehousing Retrofitting” zu Logistikimmobilien in Europa herausgebracht. (Foto: stock.adobe.com/H.D.Volz)
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Matthias Pieringer

Der kürzlich veröffentlichte Report „Warehousing Retrofitting” des Gewerbeimmobilien- und Investmentmanagementunternehmens JLL zeigt, dass rund 61 Prozent der Logistikimmobilien in West- und Zentraleuropa mehr als zehn Jahre alt sind und daher auf ihre Nachhaltigkeitsaspekte überprüft werden sollten. In Deutschland liegt die Quote bei 57 Prozent.

Drängender ist laut dem Report die Situation in anderen etablierten westlichen Märkten: So sind in Belgien rund 82 Prozent der Logistikobjekte mehr als zehn Jahre alt, und auch Italien (79 Prozent) und Frankreich (75 Prozent) weisen demnach einen hohen Anteil an älteren Bestandsimmobilien auf.

JLL wies darauf hin, dass niedrige Energieeffizienz und hohe CO2-Emmissionen nicht mehr den aktuellen Standards entsprächen. Investoren müssten entsprechende Sanierungsmaßnahmen durchführen, um ihre Logistikimmobilien wettbewerbsfähig zu halten und sie nicht zu „Stranded Assets“ werden zu lassen.

„Kleine Maßnahmen wie die Erneuerung von Lichtsystemen oder einfacher Technologien können bereits bei regulären Wartungen durchgeführt werden, auch eine Photovoltaikanlage kann auf einem vorgerüsteten Hallendach im laufenden Betrieb installiert werden“, sagte Sarina Schekahn, Head of Industrial & Logistics Agency JLL Germany. „Mieterwechsel oder Leerstandsperioden hingegen eignen sich optimal für umfangreichere Maßnahmen wie die Erneuerung von Heizungs-, Lüftungs- oder Klimatechnik. Dem längeren Leerstand steht eine Kapitalwertsteigerung der Immobilie gegenüber, während Nutzer von niedrigeren Versorgungskosten profitieren.“

Je nach Notwendigkeit kann man verschiedene Maßnahmen in unterschiedlichen Preisklassen umsetzen. Mit zunehmendem Alter des Objekts steigt JLL zufolge allerdings die Investitionshöhe für Modernisierungen. „In der Regel rechnen sich hohe Aufwendungen für Investoren nur, wenn sie in höheren Mieten und somit einer Kapitalwertsteigerung resultieren“, so Diana Schumann, Co-Head of Industrial & Logistics Investment JLL Germany. „Allerdings dürfte sich der Sanierungsdruck mit zunehmender Regulierung noch weiter erhöhen. Einerseits dürften Nutzer vermehrt ESG-konforme Assets nachfragen, andererseits beschränken Finanzierer bereits jetzt oftmals Kredite auf diejenigen Gebäude, die den Dekarbonisierungs- und Energiezielen der EU entsprechen oder diese durch Nachrüstung erreichen können. Veräußerungen unsanierter Logistikimmobilien werden mit Preisabschlägen abgestraft.“ Für die Erhebung wurden Einheiten ab 5.000 Quadratmetern berücksichtigt.

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