Logistik- und Industrieimmobilien: Transaktionsvolumen stieg 2022 um vier Prozent
Auf dem deutschen Investmentmarkt für gewerblich genutzte Immobilien lag das Transaktionsvolumen mit rund 51,7 Milliarden Euro im Jahr 2022 um 14 Prozent unter dem Wert von 2021. Es ist damit das schwächste Ergebnis seit 2015.
Büroobjekte standen dabei 2022 unvermindert an erster Stelle des Investoreninteresses. Sie trugen 40 Prozent (20,4 Milliarden Euro) zum gesamten Umsatzvolumen mit Gewerbeimmobilien bei, teilte die international tätige Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) am 9. Januar in einer Presseaussendung mit. An zweiter Stelle folgten Logistik- und Industrieimmobilien mit einem Anteil von 18 Prozent (9,3 Milliarden Euro).
Während der Bürosektor im Vorjahresvergleich einen Umsatzrückgang von circa 27 Prozent verbuchte, stieg das Transaktionsvolumen mit Logistik- und Industrieimmobilien laut einer Untersuchung von C&W um vier Prozent. Beide Assetklassen profitierten vor allem von einem starken ersten Quartal, in dem circa 47 Prozent des Büroumsatzes und circa 42 Prozent des Industrie- und Logistikumsatzes realisiert wurden.
Handelsimmobilien sorgten der Untersuchung zufolge für einen Transaktionsumsatz von 7,9 Milliarden Euro und einen Anteil am Gesamtergebnis von 15 Prozent. Dank eines Großdeals im dritten Quartal stieg der Umsatz gegenüber 2021 um 9,5 Prozent.
Mit einem Jahresergebnis von 5,8 Milliarden Euro und einem Anteil von elf Prozent rangieren mischgenutzte Objekte auf Platz vier und erzielten mit einem Plus von 15 Prozent den höchsten Umsatzanstieg. C&W führt das gestiegene Investoreninteresse vor allem auf eine höhere Risikostreuung der Investoren zurück.
Zinswende verringerte Verkaufsdynamik
Mit der seit Frühjahr 2022 erwarteten und im Sommer dann erfolgten Zinswende der EZB kam die hohe Verkaufsdynamik der vergangenen Jahre deutlich ins Stocken, hieß es vonseiten C&W. Die Preisfindung für Immobilien, insbesondere bei Core-Objekten, sei seitdem eine Herausforderung, da die Markteilnehmer weitere Zinsanstiege erwarteten.
Nach dem 2. und 3. Quartal 2022 wurden die Spitzenrenditen für alle Nutzungsarten im 4. Quartal erneut nach oben angepasst. Zum Jahresende lagen die Mittelwerte bei 3,51 Prozent für Büroobjekte (+28 Basispunkte), bei 3,60 Prozent für Geschäftshäuser (+12 Basispunkte) und für Logistikimmobilien bei 4,00 Prozent (+39 Basispunkte). Sie stiegen damit gegenüber den Werten von Ende September 2022.
„2023 werden wir vermutlich ein Transaktionsvolumen von deutlich unter 50 Milliarden Euro sehen“, sagte Alexander Kropf, Head of Capital Markets bei C&W in Deutschland. „Vor allem das erste Halbjahr wird noch von Unsicherheit und Zurückhaltung geprägt sein.“
Bis spätestens zur Jahresmitte sollten dann aber ein solider Zinskorridor und das Vertrauen in eine positive Wirtschaftsentwicklung den Markt wieder beflügeln. Allerdings werde man sich von den bis Anfang 2022 erzielten Exit-Preisen verabschieden müssen. „Die fetten Jahre sind erst einmal vorbei“, meinte Kropf.
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