Logistik-Start-ups: Trucksters eröffnet neuen Express-Korridor

Der neue Express-Korridor nach Großbritannien soll dabei unterstützen, dem akuten Lkw-Fahrermangel vor Ort entgegenzuwirken.

Das Straßentransport-Start-up Trucksters möchte mit dem neuen Express-Korridor nach Großbritannien der Nachfrage nach schnellem, unkompliziertem Güterverkehr nachkommen. (Foto: Trucksters)
Das Straßentransport-Start-up Trucksters möchte mit dem neuen Express-Korridor nach Großbritannien der Nachfrage nach schnellem, unkompliziertem Güterverkehr nachkommen. (Foto: Trucksters)
Matthias Pieringer

Das spanische Start-up für Straßentransport Trucksters hat kürzlich die Eröffnung eines neuen Korridors bekannt gegeben, der Europa mit Großbritannien verbindet. Es ist der erste Korridor des Unternehmens außerhalb der EU und verbindet Barcelona sowie Zentral- und Nordspanien mit Großbritannien in 28 bis 34 Stunden. Damit reduziert Trucksters nach eigenen Angaben die üblichen Transitzeiten von 48 Stunden um fast 50 Prozent. Möglich werde dies durch ein KI-basiertes Lkw-Relaissystem und, ähnlich wie bei Fluggesellschaften, durch Korridore, wodurch das Start-up „Luftfrachtzeiten zu Straßentransportpreisen“ anbieten könne.

Der neue britische Korridor hat zwei Hauptrouten. Die erste reicht von Zentral- und Nordspanien bis in den Nordwesten Großbritanniens. Die zweite beginnt in Barcelona und endet im Zentrum des Landes. Beide Routen führen über Calais in Frankreich und durch den Eurotunnel auf die britische Insel. Für einen reibungslosen Ablauf übernehme man, so Trucksters, alle mit dem Zoll verbundenen Formalitäten.

Projekt auf Nachfrage

Der Korridor nach Großbritannien ist ein Projekt, das auf Nachfrage entstand. Dazu erklärte Gabor Balogh, Mitbegründer von Trucksters: „Der britische Korridor ist für uns von zentraler Bedeutung und stellt eine natürliche Erweiterung des Korridors dar, der die spanische Levante mit den Beneluxländern verbindet.“ Dadurch lasse sich ein völlig neuer Markt erschließen und dank des Relaissystems könne Trucksters dem Fahrermangel in Großbritannien entgegenwirken. „Unsere Kunden haben diese Strecke bei uns nachgefragt, da es immer weniger Unternehmen gibt, die diese Strecke bedienen, wahrscheinlich, weil sie die Verwaltung dieser Strecken als kompliziert empfinden. Bei Trucksters arbeiten wir jedoch daran, das Schwierige einfach zu machen“, sagte Balogh.

Trucksters arbeitet bereits mit drei Korridoren innerhalb der EU. Sie verbinden Zentral- und Nordspanien mit Benelux/Westdeutschland, die spanische Levante mit Benelux und Westdeutschland sowie mit Polen. Die Eröffnung des britischen Korridors ist ein weiterer Schritt im Rahmen der Bestrebungen des Unternehmens, sein Streckennetz in Europa zu konsolidieren und zu erweitern. Bis Ende 2023 soll es auf insgesamt acht Korridore erweitert werden.  

KI-Technologie und ein Lkw-Relaissystem

Trucksters setzt KI-Technologie und ein Lkw-Relaissystem ein, durch das die Fahrzeuge kontinuierlich auf der Straße bleiben sollen. Dieser Ansatz verkürzt nach Unternehmensangaben Transitzeiten um bis zu 50 Prozent und macht sie 20 Prozent kosteneffizienter. Noch wichtiger sei jedoch, „dass mit diesem System die Arbeitsbedingungen der Fahrer verbessert werden, die dadurch nur noch kürzere Strecken fahren brauchen“, teilte Trucksters mit.