Logistik-Start-ups: Kardinal erhält zehn Millionen Euro für Tourenoptimierung

An der Series A-Finanzierungsrunde beteiligten sich BGV, Cap Horn Invest, Plug and Play Ventures sowie Serena.

Das französische Start-up Kardinal hat in einer Series-A-Finanzierungsrunde zehn Millionen Euro eingesammelt. Damit möchte das Unternehmen in Europa durchstarten. (Symbolbild: Dragonstock/AdobeStock)
Das französische Start-up Kardinal hat in einer Series-A-Finanzierungsrunde zehn Millionen Euro eingesammelt. Damit möchte das Unternehmen in Europa durchstarten. (Symbolbild: Dragonstock/AdobeStock)
Sandra Lehmann

Kardinal, ein französischer Lösungsanbieter für Tourenoptimierung, erhält zehn Millionen Euro in der Serie A von dem Risikokapitalfonds BGV als Hauptinvestor, begleitet von Cap Horn Invest und Plug and Play Ventures, sowie von seinem langjährigen Aktionär Serena. Das Pariser Unternehmen ist Herausgeber einer Software zur Optimierung der Transportvorgänge von Logistikern. Die Anwendung soll dabei helfen, Kosten zu senken und Umweltauswirkungen zu verbessern.

Expansion nach Deutschland geplant

Mit dieser Serie A möchte Kardinal nach Eigenangaben zum europäischen Marktführer für Logistikintelligenz werden. Um dies zu erreichen, werde das Unternehmen in neue europäische Länder expandieren, insbesondere nach Deutschland. Um sein Wachstum zu unterstützen, plant Kardinal, seine Belegschaft zu verdoppeln und bis Ende 2022 etwa 25 neue Mitarbeiter einzustellen, hauptsächlich Ingenieure, Vertriebsmitarbeiter und Customer Success Mitarbeiter. Bereits 2019 hatte das Unternehmen eine erste Finanzierungsrunde in Höhe von zwei Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen, um seine SaaS-Software zu entwickeln.

Im Jahr 2021 erzielte das Unternehmen eigenen Aussagen zufolge ein Wachstum von 500 Prozent, indem es Unternehmen wie die DPD Gruppe, die Sterne Gruppe, die Mauffrey Gruppe, Eurofins und Séché Environnement unter Vertrag nahm. Die Kunden von Kardinal profitieren von einer durchschnittlichen Senkung der Betriebskosten um 30 Prozent sowie einer Reduzierung der CO2-Emissionen um denselben Wert, heißt es vonseiten des Start-ups. Diese positive Umweltauswirkung werde durch das GreenTech-Label des französischen Ministeriums für ökologischen und solidarischen Wandel anerkannt, das das Unternehmen bereits 2016 erhalten hat.

Jonathan Bouaziz, CEO von Kardinal, sagt:

„Diese Finanzierungsrunde wird es uns ermöglichen, einen höheren Gang einzulegen und unseren Wettbewerbsvorteil weiter auszubauen. Wir haben unseren Mehrwert auf dem französischen Markt durch die Zusammenarbeit mit großen Namen der Logistikbranche bewiesen. Der nächste Schritt besteht darin, unsere Go-to-Market-Strategie in Europa zu konsolidieren, insbesondere durch die Einstellung von Spitzenkräften. Unser kurzfristiges Ziel ist es, der führende Anbieter von Logistikoptimierung in Europa zu werden, um den US-Markt in Angriff nehmen zu können.“

Sarah Benhamou, Geschäftsführerin von BGV, einer internationalen Risikokapitalgesellschaft mit Sitz im Silicon Valley, die sich ausschließlich auf Innovationen im Bereich der Enterprise 4.0-Technologien konzentriert:

„Kardinal passt perfekt zur Enterprise 4.0-Vision von BGV: KI, auf die Logistikbranche spezialisierte Unternehmenssoftware, intelligente Automatisierung, klarer Return on Investment für das Unternehmen. Seit einigen Monaten beschäftigen wir uns intensiv mit der Logistik, einem Sektor, der sich mit dem Aufschwung des Online-Handels stark verändert. Die Optimierung der Logistik ist notwendig, aber viele Lieferunternehmen sind von den bisherigen Tourenoptimierungslösungen, die sie ausprobiert hatten, enttäuscht. Die Entscheidung, in Kardinal zu investieren, lag auf der Hand, nachdem wir die Geheimformel des Startups verstanden hatten: eine proprietäre mathematische Sprache, die in der Lage ist, die Besonderheiten jedes Kunden mit denselben Algorithmen und in Echtzeit zu lösen.“