Logistik-IT: Fressnapf disponiert automatisiert mit Remira
Die Bestandsmanagementsoftware Remira „LOGOMATE“, die bereits seit mehreren Jahren im Großhandel der Fressnapf Holding SE zur Bestandsoptimierung genutzt wird, kommt laut einer Pressemitteilung vom April nun in einer weiteren Version auch im Filialhandel zum Einsatz. Das vollautomatische und prognosebasierte Bestellsystem bringt demnach zudem ein User Interface per App mit. Neben der hohen Zeitersparnis wird dadurch auch die Warenverfügbarkeit für die Kunden deutlich erhöht. In knapp 1.000 Märkten komme die App bereits zum Einsatz, bis Mitte 2022 sollen alle Märkte aufgeschaltet sein, so Remira.
Seit fast 15 Jahren plant und optimiert die Fressnapf-Gruppe Firmenangaben zufolge ihre Bestände mit LOGOMATE. Das automatische Prognose- und Bestelltool für die Disposition liefert präzise Vorschläge und erleichtert den Disponenten die alltägliche Arbeit. Die zentrale Marktdisposition erfolgt mit LOGOMATE, ebenso können aber für jeden Markt die berechneten Bestellvorschläge angepasst oder individuell über LOGOMATE oder die App erzeugt werden. Die App verbindet sich mit LOGOMATE, lädt die Stammdaten und Bestellvorschläge herunter und zeigt sie dann auf dem Mobile Device an.
Prozesse aus der Praxis optimieren
Da das Unternehmen den unabhängigen Franchisepartnern keine vollständig automatisierte Disposition vorgeben kann, bietet die App unter anderem die Möglichkeit, die Bestellvorschläge zu prüfen und bei Bedarf zu ergänzen. Auch können Kundensonderbestellungen sowie Bestellungen bei externen Drittlieferanten über die App getätigt werden – so kann den Partnern eine Mischung aus Automatisierung und Individualisierung angeboten werden.
„Die App wurde von Remira als Bindeglied zwischen dem umfangreichen Cockpit und der operativen Disposition in unseren Märkten konzipiert“, erklärt Markus Mönkemöller, Head of Filiallogistik bei Fressnapf. „Ziel war es, möglichst viele Tätigkeiten aus den Märkten im Headquarter zu zentralisieren und dort effizient zu organisieren – eine echte Auto-Dispo.“
Der Markt sollte Mönkemöller zufolge größtmöglich von dispositiven Aufgaben entlastet werden und der Gesamtaufwand deutlich sinken.
Bisher hat Fressnapf LOGOMATE hauptsächlich für die Lager genutzt, die App war Teil des neuen Dispositionsprojekts in den Filialen. Das neue Konzept bietet zahlreiche Zusatzinformationen zu Abverkäufen, Aktionen, Saisonalitäten oder Angeboten. Diese Mehrinformationen seien die Grundlage für das Vertrauen in die Auto-Dispo, so Fressnapf: Können die Märkte klar nachvollziehen, warum welche Menge bestellt wird, steigt das Vertrauen, weiß Markus Mönkemöller: „Je mehr vertraut wird, desto geringer ist der Prüf- und Bearbeitungsaufwand. Einige Märkte benötigen nur noch zehn Minuten pro Bestellung, sie winken den Vorschlag einfach durch.“ Auch auf die Optik habe man großen Wert gelegt, so Mönkemöller. Bei Fressnapf werden heute also hoch informative Bestellvorschläge bestenfalls nur noch geprüft, statt alles manuell am MDE zu bestellen und dort die benötigen Informationen zusammenzusuchen. Am Ende dauert eine komplette Marktbestellung nicht mehr sechs Stunden im Durchschnitt, sondern ab 2023 vermutlich nur noch 90 Minuten inklusive neuem Bestandsmanagement, ist sich Markus Mönkemöller sicher.
Nicht nur die Mitarbeitenden in den Märkten sind Fressnapf zufolge von der Anwendung überzeugt. Auch bei den Vertriebskollegen in Österreich ist die App nach Unternehmensangaben auf Zustimmen gestoßen.
Bernard Lienbacher, Projekt- und Prozessmanager Österreich, sagt beispielsweise:
„Die Zentrallager-Bestellung – früher einer der heikelsten und aufwendigsten Filialprozesse, der viel Erfahrung erforderte – kann jetzt von fast jedem und in kürzerer Zeit erledigt werden. Es ist beeindruckend, wie plausibel und treffsicher auch auf den ersten Blick ‚auffällige‘ Bestellmengen hergeleitet wurden.“
Der Roll-out auf alle rund 1.600 Fressnapf-Märkte soll Mitte 2022 abgeschlossen sein. Danach soll die App in allen Ländern und bei allen Partnern im Einsatz sein. „Wir wollen bis dahin noch weitere Sortimente und Bestellformen verfügbar machen, zum Beispiel dezentrale Streckenbestellungen, Tiefkühlware etcetera sowie nochmal neue Informationen zu den Bestellvorschlägen, unter anderem Prognosemethode, Werbekennzeichen, optimaler Bestand anbieten“, fasst Markus Mönkemöller die Zukunftsaussichten zusammen. Auch die Optik der App solle im Jahresverlauf noch mal verfeinert werden, damit die Usability noch ergonomischer werde.
Lagerhallen, Logistikimmobilien , Logistik-Newsletter , KEP-Dienste , Container, Paletten , Intralogistik & Supply Chain Management (SCM) , Verpackung & Verladung , Versand, Umschlag & Lieferung , Luftfrachtverkehr , Gabelstapler , Fahrerlose Transportsysteme (FTS) , Fashion Logistics , Fördertechnik , Lagertechnik , E-Commerce , Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) , LogiMAT , Logistik- bzw. Transport-Dienstleistungen , Industrie 4.0 , Neubau (Logistikzentrum) , Digitalisierung & Vernetzung , Logistik-IT , Logistik-Studium , Transport- und Logistik-Dienstleistungen , Kommissionierung