Logistik-IT: Cyberkriminalität bedroht Logistik und Transport
Durch die zunehmende Digitalisierung von Logistik- und Transportprozessen wächst die Gefahr von Cyberangriffen auf Verlader, Spediteure, Infrastrukturbetreiber und Unternehmen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Strategieberatung Oliver Wyman, die Ende Juni 2017 veröffentlicht wurde.
Sechs Milliarden Euro Verlust
Demnach drohen dem Wirtschaftszweig Logistik 2017 weltweit Verluste von rund drei Milliarden Euro. Bis 2020 soll diese Summe laut dem Beratungsunternehmen auf circa sechs Milliarden Euro ansteigen. Allein Deutschland könnten Hackerangriffe bis zu diesem Zeitpunkt Schäden von rund 450 Millionen Euro verursachen. Dies umfasse lediglich die direkten Kosten durch Cyberkriminalität, die indirekten Kosten durch Reputationsschäden und Verlust geistigen Eigentums könnten von Fall zu Fall höher liegen, wie die Studie nahelegt.
Transportketten im Fokus
Insbesondere von dieser Entwicklung betroffen sind nach Angaben von Oliver Wyman internationale Transportketten, deren vielfältige Schnittstellen zwischen den beteiligten Unternehmen umfangreiche Angriffspunkte für Cyberkriminalität bieten. Dies umfasse etwa das Hacken von Kunden- und Mitarbeiterdaten, die Überwindung von Sicherheits- und Kontrolleinrichtungen von Lägern, Eingriffe ins Hafenmanagement sowie die „Entführung“ von Transportdrohnen.
Maersk Line betroffen
Wie die Beratungsagentur berichtet, gäbe es bereits heute zahlreiche Fälle, in denen spezialisierte Hacker Transportketten gezielt für ihre Zwecke manipulieren. Das zeigt unabhängig von der Studie ein aktuelles Beispiel. Wie die dänische Reederei Maersk Line am 27. Juni vermeldete, ist sie Opfer einer Cyberattacke geworden. Demnach fielen mehrere Geschäftsteile der Containerreederei über längere Zeit aus.
Gefahr aus dem Darknet
Laut Oliver Wyman droht Logistikern allerdings nicht nur Gefahr von Seiten spezialisierter Hacker, sondern auch aus dem Darknet. Im Rahmen ihrer Recherchen fand die Beratung hier unter anderem Angebote für Mitarbeiter- und Kundendaten von Logistikdienstleistern und Unternehmen, Hacking-Software für Internet-of-things-Anwendungen wie Drohnen sowie anonyme Zugänge zu Paketstationen.
Firewalls sind nicht genug
Um sich vor Angriffen durch Cyberkriminelle zu schützen, sind Firewalls aus Sicht der Strategieberatung nur als Teil der Lösung zu verstehen. Häufig lägen Sicherheitslücken auch innerhalb der Mitarbeiterschaft. Deshalb empfiehlt die Studie neben technischen Sicherheitsmaßnahmen gezielte Trainings für die Belegschaft, ein erhöhtes Sicherheitsbewusstsein innerhalb der Organisation sowie die Implementierung von Notfallplänen und widerstandsfähigen Prozessen.
Bedrohung als Chance nutzen
Darüber hinaus gibt die Studie auch Hinweise darauf, dass Cyberrisiken für den Logistikbereich nicht nur Gefahr, sondern auch Chance sein können. Wer etwa eine erhöhte IT-Sicherheit zum Teil seines Angebotportfolios macht, kann sich vom Wettbewerb abheben, so Oliver Wyman.
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