Logistik-IT: 22. elogistics award geht an Volkswagen und an Audi

Volkswagen und Audi haben die Jury mit ihren Lösungen überzeugt.

Mit dem elogistics award zeichnet der Arbeitskreis AKJ Automotive nach eigenen Angaben in erster Linie innovative Projekte aus, die in geeigneter Weise Logistik und Informationsverarbeitung verknüpfen. (Symbolbild; Foto: jd-photodesign/Fotolia)
Mit dem elogistics award zeichnet der Arbeitskreis AKJ Automotive nach eigenen Angaben in erster Linie innovative Projekte aus, die in geeigneter Weise Logistik und Informationsverarbeitung verknüpfen. (Symbolbild; Foto: jd-photodesign/Fotolia)
Matthias Pieringer

Im Rahmen der digital durchgeführten AKJ Innovation Days sind kürzlich zwei eingereichte Lösungen mit dem 22. elogistics award des Arbeitskreises AKJ Automotive ausgezeichnet worden. Wie der Arbeitskreis AKJ Automotive meldete, prämierte die Jury aus Führungskräften und Experten der Automobilindustrie und Mitgliedern der HTW Saar:

In der Kategorie „Netzwerk-Kollaboration OEM-Zulieferer-Dienstleister“:
„VCS – Virtual Container Showroom“ der Audi AG, umgesetzt mit dem Dienstleister Inpro GmbH

Die Herausforderung: Für jedes Fahrzeugprojekt müssen eine Vielzahl von Sonderladungsträgern entwickelt werden – dabei sind regelmäßige viele Personen aus unterschiedlichen Abteilungen und Unternehmen involviert. In der Zukunft werden Fahrzeugprojekte zunehmend ausschließlich virtuell entwickelt, so dass vor der Serienproduktion keine physischen Musterteile mehr zur Verfügung stehen. Hier setzt die Idee eines Systems zur virtuellen Behälterplanung an.

Die Lösung: Der Virtual Container Showroom (VCS) soll eine im Team gemeinsam durchgeführte Behälterentwicklung und Behälterabnahme ermöglichen. Mit Hilfe von VR-Technologien werden die entsprechenden CAD-Daten in 3D dargestellt und ein räumlich verteiltes Team kann alle Prozessschritte bis zur Produktionsfreigabe des neuen Behältertyps in dem VCS-System durchführen.

Die Jury würdigte insbesondere die erzielten Einsparungen und die Beschleunigung des Behälterentstehungsprozesses. Durch den Einsatz von kostengünstiger Consumer-VR-Hardware wird das System breit verfügbar gemacht und ermöglicht die virtuelle Zusammenarbeit von OEM, Zulieferern und Dienstleistern.“

In der Kategorie „Supply-Chain-Netzwerklösungen“: „DISCOVERY - BMS“ der Volkswagen AG, umgesetzt mit dem Dienstleister Euro-Log AG

„Die Herausforderung: Das bestehende Behältermanagementsystem LISON ist in seiner Grundkonzeption 30 Jahre alt und wenig in die aktuellen Suppy-Chain-Systeme des Volkswagen-Konzerns integriert. Dieser Umstand führte zu dem Wunsch, eine Silo-übergreifende Vernetzung aller Partner im Behälterkreislauf sicherzustellen.

Die Lösung: Volkswagen besitzt mit der bestehenden DISCOVERY-Plattform eine moderne Plattform zur Steuerung der Materialflüsse mit allen wichtigen Supply-Chain- und Transportmanagement-Funktionalitäten. Mit DISCOVERY-BMS wurden Funktionalitäten des Behältermanagements integriert, um einen durchgängigen Gesamtprozess zu gewährleisten. Damit werden jetzt Behältermanagement, SCM- und Transportmanagement verzahnt und bauen auf einer gemeinsamen Datenbasis auf.

Die Lösung überzeugte die Jury insbesondere durch die gemeinsame und einheitliche Stammdatenbasis (Vernetzung der Daten-Silos), die Aufwandsreduzierung durch die intelligente Automatisierung der Prozesse (Management by Exception), die durchgängige Nutzung von aktuellen VDA-Standards und das Tracking & Tracing in Echtzeit. Die jetzt im Konzern ausgerollte Lösung bietet den Anwendern (OEM, Lieferanten und Dienstleistern) eine End-to-End-Transparenz über den gesamten Behälterkreislauf.“

Anwendung im Fokus

Mit dem elogistics award würdigt der Arbeitskreis AKJ Automotive nach eigenen Angaben in erster Linie innovative Projekte, die in geeigneter Weise Logistik und Informationsverarbeitung verbinden. Besonders beachtet wird die Anwenderseite – die Jury hat ein Augenmerk darauf, ob die Lösung in der Praxis eingesetzt wird und ob sich signifikante Verbesserungen in den Prozessen ergeben haben.

 

Über den Arbeitskreis AKJ Automotive

Der Arbeitskreis AKJ Automotive beschäftigt sich seit seiner Gründung im Jahr 1985 mit Strategien und Lösungen für die Neuausrichtung und Optimierung der Kernprozesse und Lieferbeziehungen in der Automobil- und Zulieferindustrie. Er versteht sich als Plattform zum Austausch von Erfahrungen für die drei beteiligten Parteien in der automobilen Wertschöpfungskette (OEM, Lieferanten und Logistikdienstleister) und bietet den Rahmen zur offenen Diskussion aktueller Fragestellungen in der Zusammenarbeit.