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Logistik-Indikator: Geschäftsklimaindex sinkt auf niedrigsten Wert seit 2012

Logistikwirtschaft blickt mit Skepsis auf die kommenden Monate und möchte Personal abbauen.

Ob Logistikdienstleistung oder Handel: Die Aussichten für die kommenden Monate sind dem Ifo Institut zufolge nicht rosig. (Foto: Industrieblick/Fotolia)
Ob Logistikdienstleistung oder Handel: Die Aussichten für die kommenden Monate sind dem Ifo Institut zufolge nicht rosig. (Foto: Industrieblick/Fotolia)
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Sandra Lehmann

Der Geschäftsklimaindikator der deutschen Logistikwirtschaft ist im August den vierten Monat in Folge gefallen und notierte erstmals seit 2013 im negativen Bereich. Niedriger war der Wert zuletzt im Februar 2010, als die deutschen Firmen noch stark an den Folgen der Weltwirtschaftskrise litten. Dies geht aus den monatlichen Erhebungen zum Logistik-Indikator hervor, die das Ifo Institut im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) im Rahmen seiner Konjunkturumfragen durchführt.

Erneute Verschlechterung der Lage

Ebenfalls zum vierten Mal in Folge verschlechterte sich der Erhebung zufolge die aktuelle Geschäftssituation in der Logistikwirtschaft. Im dritten Quartal wurde diese als unterdurchschnittlich günstig eingestuft. Gleichzeitig blickten die befragten Firmen mit zunehmender Skepsis auf die Entwicklungen in den kommenden Monaten. Stärkerer Pessimismus war zuletzt im Mai 2009 zu beobachten. Der Personalbestand soll laut Umfrageergebnissen innerhalb der kommenden drei Monate verkleinert werden.

Deutliche Anzeichen für eine Rezession

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal um 0,1 Prozent zum Vorquartal gesunken. Aufgrund der deutlichen Verschlechterung des Ifo Geschäftsklimas Deutschland in den vergangenen Monaten verdichten sich die Anzeichen, dass sich die deutsche Wirtschaft nunmehr in einer Rezession befindet. Daher werde voraussichtlich auch im dritten Quartal die Wirtschaftsleistung nicht zunehmen. Die aktuelle Prognose des Ifo Instituts vom Juni 2019 weist für das Gesamtjahr eine Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts von 0,6 Prozent aus. Hierbei wurde allerdings angenommen, dass sich der Zollkonflikt zwischen den USA, China und der EU nicht weiter verschärft und dass der „harte“ Brexit noch abgewendet werden kann. Beides, so das Institut, ist aus heutiger Sicht unwahrscheinlicher. Dies hinterlasse bereits jetzt Spuren, die die bisherige Jahresprognose als zu optimistisch erscheinen lassen und sich negativ auf die Geschäftstätigkeit der Logistikwirtschaft Deutschlands auswirken dürfte.

In diesem Sinne blicken die Logistikdienstleister mit steigender Skepsis auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten. Gleichzeitig sank der Geschäftslageindikator auf 100,3 Punkte und somit auf den niedrigsten Wert seit drei Jahren. Der Geschäftsklimaindex sank entsprechend und notierte bei 94,3 Punkten und somit 12,9 Indexpunkte unter dem Vorjahreswert. Dies bedeutet den niedrigsten Wert seit November 2012. Grund hierfür sind aus Sicht des BVL-Vorsitzenden Dr. Robert Blackburn die Erwartungen, die sowohl in der Logistikwirtschaft als auch in Industrie und Handel im kontraktiven Bereich lägen. Per saldo gaben die Unternehmen an, dass der Umsatz sowohl in den vergangenen drei Monaten als auch im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. Dies mag auch an den seit fünf Monaten sinkenden Auftragsbeständen liegen – der Rückgang betrifft einen zunehmend großen Anteil der befragten Dienstleister.

Lagerbestände weiterhin hoch

Die momentane Geschäftssituation wurde im Bereich der Logistikanwender aus Handel und Industrie wieder etwas positiver beurteilt. Im Vergleich zum Vorjahr ist allerdings eine markant negative Entwicklung zu beobachten – der Geschäftslageindex befand sich im August bei 109,1 und somit um 12,7 Punkte unter dem Vorjahreswert. Bezüglich der Aussichten auf die kommenden Monate dominieren dem Ifo-Institut zufolge zunehmend die pessimistischen Angaben. Das Geschäftsklima trübte sich ein und der Index lag bei 100,2 Punkten. Der Lagerbestand der Befragungsteilnehmer befand sich den Angaben nach auch im August auf einem hohen Niveau und konnte im Vergleich zum Vormonat nur leicht verkleinert werden. Die Preise seien nahezu konstant geblieben und sollen den Planungen zufolge in den kommenden Monaten nur noch selten angehoben werden. Außerdem sehen die Personalplanungen nun bereits seit einem halben Jahr Kürzungen vor.

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