Logistik-Indikator: Geschäftsklima verschlechtert sich im ersten Quartal 2024
In der deutschen Logistikwirtschaft verschlechterte sich das Geschäftsklima zum Anfang des Jahres. Der zugehörige Index fiel im ersten Quartal merklich auf 81,8 Indexpunkte. Dies geht aus den monatlichen Erhebungen zum Logistik-Indikator hervor, die das Ifo-Institut im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) im Rahmen seiner Konjunkturumfragen durchführt.
Der Geschäftslageindikator setzte seine Abwärtsbewegung fort. Die Teilnehmenden zeigten sich somit unzufrieden mit ihrer derzeitigen Ausgangslage. Nach einer Verbesserung des Erwartungsindikators im Vorquartal, verschlechterte sich dieser wieder zu Jahresbeginn. Häufig wurde sorgenvoll auf das kommende halbe Jahr geschaut, so das Ifo-Institut in seiner Analyse.
Sorgenvoller Blick in die Zukunft
Die Geschäftserwartungen der Logistikdienstleister trübten sich erheblich ein: die Dienstleistungsunternehmen blickten auf breiter Front sorgenvoll auf die kommenden Monate. Der Lageindikator konnte sich hingegen etwas bessern. Alles in allem überwog die Abwärtsbewegung des Erwartungsindikators, weshalb sich das Geschäftsklima erneut eintrübte. Der Klimaindikator notierte dabei auf einem Stand von 78,4 Indexpunkten. Die Nachfrage blieb rückläufig, wenn auch seltener als in den letzten beiden Quartalen. Die Auftragsbestände waren hingegen weitverbreitet sinkend. Die Nachfrageerwartung für die kommenden Monate fiel deutlich schlechter aus als noch im Vorquartal und stellte den schlechtesten Wert seit dem zweiten Quartal 2020 zu Beginn der Coronakrise dar. Mancherorts planten die Unternehmen deshalb mit Stellenkürzungen.
Die Betriebe aus Handel und Industrie korrigierten ihre Einschätzung der aktuellen Lage erkennbar nach unten und zeigten sich somit weitverbreitet unzufrieden. Zudem nahmen die Bedenken hinsichtlich des nächsten halben Jahres spürbar zu. Das übergeordnete Klima präsentierte sich nochmals unfreundlicher, der Klimaindikator notierte bei 84,8 Indexpunkten. Der Lagerbestand blieb dabei auf dem Niveau der Vorquartale. Die Betriebe visierten Preissteigerungen an. Weitverbreitet soll Personal gekürzt werden.
Wirtschaft in Deutschland gelähmt
Insgesamt ist die deutsche Wirtschaft wie gelähmt. Unter Unternehmen und Haushalten ist die Stimmung schlecht und die Unsicherheit hoch. Im zurückliegenden Sommerhalbjahr stagnierte die Wirtschaftsleistung, und im Schlussquartal 2023 ging sie sogar um 0,3 Prozent zurück. Besonders kräftig schrumpfte die Wertschöpfung in der Industrie und der Bauwirtschaft. Die Unternehmen klagten vor allem über einen Mangel an Aufträgen. Aber auch der schneereiche Dezember und ein außergewöhnlich hoher Krankenstand haben die wirtschaftliche Aktivität gedämpft. Exporte, Unternehmens- und Bauinvestitionen gaben am Jahresende kräftig nach. Stützend für die Konjunktur war lediglich der private Konsum. Die Inflation sinkt seit nunmehr einem Jahr zügig und erreichte im Februar mit 2,5 Prozent den niedrigsten Wert seit Juni 2021.
„Die Frühindikatoren deuten für den Jahresbeginn 2024 nicht auf konjunkturelle Trendwende hin. Der Krankenstand ist weiterhin hoch, zusätzlich belasten andauernde Streiks die Wirtschaft. Die Lieferengpässe haben wieder zugenommen - auch durch die unseligen Huthi-Angriffe auf einem der wichtigen Weltschifffahrtswege. Die Logistikdienstleister spüren zurückgehende Warenströme in besonderer Weise, die Auftragsbestände sinken, Geschäftserwartungen sind eingetrübt und Stellenabbau ist geplant. Die Nachfrage blieb rückläufig und die Erwartungen sind schlechter als im Vorquartal. Bemerkenswert ist, dass die Geschäftslage leicht ansteigt, obwohl bei Industrie und Handel die Lage und die Erwartungen abwärts gerichtet sind. Doch Hoffnung naht: Kreditzinsen sinken, die europäischen Börsenpreise für Erdgas und Strom sind schon gesunken. Im weiteren Verlauf des Jahres wird eine gesamtwirtschaftliche Erholung erwartet, gestützt durch die Dynamik der Weltwirtschaft. Globale Frühindikatoren signalisieren eine Erholung vor allem im Verarbeitenden Gewerbe. Eine geldpolitische Wende im Frühsommer dürfte die gesamtwirtschaftliche Nachfrage ankurbeln“, kommentierte Prof. Dr. Thomas Wimmer, Vorstandsvorsitzender der BVL den Logistikindikator fürs erste Quartal.
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