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Logistik-Indikator: Droht dem Geschäftsfeld Logistik eine Konjunkturtrübung?

Geschäftsklimaindikator zeichnet ambivalentes Zukunftsbild.

Die Stimmung im Geschäftsfeld Logistik ist weniger optimistisch als im Vorjahr. (Foto: industrieblick, Fotolia)
Die Stimmung im Geschäftsfeld Logistik ist weniger optimistisch als im Vorjahr. (Foto: industrieblick, Fotolia)
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Therese Meitinger

Der Geschäftsklimaindikator der deutschen Logistikwirtschaft ist im Februar 2019 zum fünften Mal in Folge gefallen. Dies geht aus den monatlichen Erhebungen zum Logistik-Indikator hervor, die das ifo Institut im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) durchführt. In dessen Rahmen werden insgesamt 4.000 Unternehmen befragt, zu denen neben den Anbietern von Logistikleistungen auch Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe und dem Handel als Anwender von Logistikleistungen befragt werden. Dabei lag der Geschäftsklimaindikator für die Logistikwirtschaft mit 102,3 Punkten auf dem niedrigsten Stand seit genau drei Jahren. Auch Daten des Statistischen Bundesamtes weisen einen Rückgang des Bruttoinlandprodukts im dritten Quartal und keine Veränderung für das vierte Quartal 2018 aus.

Allgemeine Geschäftssituation bleibt positiv

Die aktuelle allgemeine Geschäftssituation der Logistikwirtschaft blieb nach wie vor positiv. Zwar lag der aktuelle Indikatorwert von 111,9 spürbar hinter den sehr guten Vorjahreswerten zurück, jedoch wurde der langfristige Durchschnitt weiterhin übertroffen.

 Die Stimmung der Logistikdienstleister verschlechterte sich im Geschäftsklimaindex den vierten Monat in Folge, sodass der Geschäftsklimaindikator auf den niedrigsten Wert seit Februar 2016 sank. In den Einschätzungen zur Entwicklung der Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten überwogen erstmals seit Oktober 2014 pessimistische Aussagen – der Indikator fiel auf den niedrigsten Stand seit Mai 2009. Allerdings wurde die momentane Situation weiterhin günstig eingestuft, auch wenn der Umfang an positiven Stimmen in den letzten Monaten spürbar abnahm.

Die Befragten gaben an, dass sie sowohl innerhalb der letzten Monate als auch im Vergleich zum Vorjahr einen höheren Umsatz erzielten. Die 2017 und 2018 überdurchschnittlich großen Auftragsbestände wurden in den vergangenen Monaten zunehmend abgearbeitet. Dennoch verblieb die Lkw-Maut-Fahrleistung auch im Januar auf einem außergewöhnlich hohen Niveau. Aufgrund der weniger optimistischen Nachfrageerwartungen wurden die zuletzt expansiven Personalplanungen spürbar vorsichtiger ausgelegt. Auch die zuletzt vorgesehenen Preisanhebungen wurden zunehmend nach hinten verlagert.

Logistikanwender weniger positiv gestimmt als 2018

Im Februar beurteilten die befragten Firmen des Bereichs Logistikanwender aus Handel und Industrie sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch ihre Perspektiven deutlich weniger positiv als im Vorjahr. Während jedoch die Bewertung der momentanen Situation nach wie vor überdurchschnittlich günstig ausfiel, wurde häufiger mit einer Geschäftsabschwächung in den kommenden Monaten gerechnet. Der Geschäftsklimaindikator fiel auf den niedrigsten Wert seit August 2016.

Die exportorientierte deutsche Wirtschaft werde zunehmend von der Möglichkeit eines ungeordneten Brexits belastet, so das ifo Institut. Darüber hinaus dürfte ein potenzieller Konjunktureinbruch der chinesischen Wirtschaft insbesondere die Geschäftstätigkeit deutscher Industrieunternehmen negativ beeinflussen. Bereits jetzt seien die Fertigwarenlager der Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe so gut befüllt wie seit Januar 2016 nicht mehr. Der Personalbestand der Logistikanwender soll den Angaben zufolge nur noch vereinzelt angehoben werden.

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