Logistik-Dienstleister: BLG Logistics Group erzielt Überschuss von 51 Millionen Euro
Die BLG Logistics Group hat im Geschäftsjahr 2021 wieder einen Überschuss von 50,57 Millionen Euro erzielt, nachdem im Jahr 2020 noch ein Verlust von 120,17 Millionen Euro aufgelaufen war. Der Umsatz der Gruppe sank dabei von 1,065 Milliarden Euro im Jahr 2020 auf 1,05 Milliarden Euro im vergangenen Jahr, teilte der Seehafen- und Logistikdienstleister bei seiner Bilanzpressekonferenz am 27. April mit.
„Wir haben im Geschäftsjahr 2021 unser Ergebnis deutlich verbessert und liegen über den Erwartungen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Frank Dreeke.
Planmäßig voran kam laut BLG Logistics das Transformationsprogramm „Zukunft Eurogate”. In den acht Monaten, in denen die ersten Maßnahmen des Transformationsprozesses realisiert wurden, wurde ein zweistelliger Millionenbetrag einspart.
Dreeke prognostizierte für das Geschäftsjahr 2022 eine hohe Unsicherheit, unter anderem präge die Situation in Osteuropa die weltwirtschaftliche Lage.
„Der Krieg hat die Lieferketten und die Produktionen unserer Kunden erneut erheblich gestört. Bereits jetzt spüren wir fehlende Vorleistungsgüter und weitere Turbulenzen in den weltweiten Lieferketten“, sagte Dreeke. „Auch die Energiepreise, die bereits auf hohem Niveau lagen, ziehen kräftig an.”
Trotzdem zeigt sich Dreeke optimistisch, dass die BLG dank ihrer breiten Aufstellung auch diese schwierigen Rahmenbedingungen bewältigen werde.
Automobile-Geschäftsbereich von BLG Logistics erzielt Verlust
Der Geschäftsbereich Automobile von BLG Logistics verbuchte aufgrund der schwierigen Situation in der Branche beim Ergebnis vor Steuern einen Verlust von 1,1 Millionen Euro. Nicht nur die Produktionsrückgänge der Automobilhersteller aufgrund fehlender Teile hätten das Ergebnis geprägt, sondern auch hohe Kosten in Folge der Umsetzung von Corona-Regelungen, teilte der Logistikdienstleister mit.
Im gesamten BLG-Automobile-Netzwerk wurden 4,8 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen, transportiert oder technisch bearbeitet. Das entspricht trotz des herausfordernden Umfelds dem Niveau von 2020. Am größten Standort, dem Autoterminal in Bremerhaven, wurden – ähnlich wie 2020 – im vergangenen Jahr rund 1,7 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen. Der Standort verbuchte dabei ein Verlust von 11 Millionen Euro. Die Produktivität sei massiv eingebrochen, unter anderem durch Corona -Maßnahmen und eine hohe Krankenquote.
Der High & Heavy-Bereich profitierte vom weltweiten Mangel an Containern und dem verstärkten Transport von Ware auf RoRo-Schiffen. Auch der Neustädter Hafen behauptete sich mit 1,3 Millionen Tonnen Umschlag in einem wettbewerbsintensiven Umfeld.
BLG beobachtet starke Nachfrage im Bereich E-Commerce
Das Ergebnis vor Steuern im Geschäftsbereich Contract betrug 8,7 Millionen Euro und lag damit deutlich über dem negativen Ergebnis von 2020 (knapp -14 Millionen Euro).
Während sich an Standorten der Industrielogistik, in denen die BLG für die Automobilindustrie arbeitet, ebenfalls die mangelhafte Teileverfügbarkeit niederschlug, ergab sich bei der Handelslogistik ein positives Bild für BLG Logistics.
Konsumgüter und Dienstleistungen im Bereich E-Commerce waren laut Unternehmen stark gefragt. Das Geschäft in den USA, Südafrika und Indien habe sich dank zusätzlicher Neugeschäfte gut entwickelt und liege leicht über Plan. Die Speditionsaktivitäten waren im ersten Quartal 2021 bis auf den Standort Bremen verkauft worden.
Neue Standorte wurden unter anderem für Puma und einen Kunden aus dem Lebensmittelhandel eröffnet, Dienstleistungen für Kunden wie Siemens-Energy erweitert sowie der Grundstein für das nachhaltige Logistikcentrum „C3 Bremen“ gelegt. Insgesamt seien fast alle Verträge mit Kunden verlängert sowie neue Kunden akquiriert worden.
Container-Bereich schafft Turnaround
Der Geschäftsbereich Container der BLG-Gruppe wird durch die Hälfte der Gesellschaftsanteile an Eurogate repräsentiert. Das Beteiligungsergebnis stieg von -60,7 Millionen auf 61,8 Millionen Euro.
Insgesamt konnten 13,1 Prozent mehr Container umgeschlagen werden, was laut BLG Logistics auf ein starkes Wachstum durch Nachholeffekte, aber auch die Inbetriebnahme eines zweiten Terminals in Tanger zurückzuführen sei. Deutliche Verwerfungen in den Fahrplänen hätten einerseits zu gestiegenen operativen Kosten geführt, andererseits zu ungeplant hohen Zusatzerlösen, unter anderem durch Lagergelder.
Auch der Standort Wilhelmshaven, der durch den geplanten Einstieg von Hapag-Lloyd und den Automatisierungsvorhaben nach Einschätzung des Dienstleisters eine deutlich positive Entwicklungsperspektive habe, profitierte von den veränderten Marktbedingungen.
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