Die wichtigsten B2B-Marketingtrends für 2020 in der Logistikbranche drehen sich laut der Hamburger Agentur Plücom verstärkt um den Return on Investment (ROI) und messbare Daten, die die Leistung des Marketings im Unternehmen nachweisen. Andernfalls sei mit fachfremden Eingriffen ins Marketingbudget seitens des Controllings zu rechnen, wie die Agentur kürzlich mitteilte.
Frank Plümer, Experte und Referent im Bereich der B2B-Kommunikation und Inhaber von Plücom, hat die Top zehn Entwicklungen für das Jahr 2020 zusammengestellt – basierend auf Kunden-Feedbacks und einer eigenen Logistik-Marketingleiter-Umfrage
„Demnach werden Marketeers die Frage nach der Wertschöpfung auch im Umgang mit Social Media beantworten müssen, insbesondere im Hinblick auf die Gewinnung von Kunden und Mitarbeitern. Sie sollten daher genau nachweisen können, welchen Beitrag die jeweiligen Kanäle vor diesem Hintergrund konkret für sie leisten. Weniger gut messbare Aktivitäten werden es demgegenüber in Zukunft deutlich schwerer haben.
Produkte und Angebote wieder stärker im Blickpunkt
Ein weiterer Trend: Verkaufen kommt wieder. Geht die Nachfrage zurück, wird sich auch das Marketing nicht dem Druck entziehen können, Beiträge für den Vertrieb zu leisten. Da heißt es umdenken, denn in den letzten Jahren ging es darum, kundenzentrierte Themen zu platzieren und Brands zu inszenieren. Jetzt rücken Produkte und Angebote wieder stärker in den Fokus.
Marketing im Personalbereich
Bei vielen Logistikunternehmen mit einem hohen Bedarf an Experten zum Beispiel im IT-Bereich wird der Personalmarkt zu einem erfolgskritischen Faktor. Das Marketing muss sich im Personalbereich daher konsequent an den Erwartungen der Bewerber orientieren. Diese wollen ohne langes Suchen möglichst tiefgehende, authentische Einblicke ins Unternehmen. Unternehmen, die die Nase vorn haben wollen, sollten diese jetzt liefern und dabei sicherstellen, dass eine einheitliche Geschichte auf sämtlichen digitalen Kanälen erzählt wird.
Gerade bei jungen Arbeitnehmern, aber auch in der Öffentlichkeit insgesamt wird das kritische Bewusstsein für Klimabelastungen, die vom produzierenden Gewerbe und den damit verbundenen Lieferketten ausgehen, weiter zunehmen. Nicht überall werden sich CO2-Reduzierungen kurzfristig umsetzen lassen. Für die interne und externe Kommunikation brauchen Logistik-Marketeers daher jetzt Einwandbehandlungen, die inhaltlich und emotional überzeugen.
Millenials als neue Entscheider
Im Jahr 2020 muss sich das Marketing auch verstärkt darauf einstellen, dass Millenials jetzt zu Entscheidern werden. Manager und Managerinnen zwischen 30 und 40 Jahren steigen zu Auftragsvergebern und Investitionsentscheidern auf. Sie bringen ihre digitale Prägung inklusive klarer Erwartungen an einen direkten Zugang zu Informationen und den Auftragssystemen ihrer Dienstleister über alle Devices mit. Die Rolle des persönlichen Kontakts mit dem Kunden nimmt dadurch weiter ab. Um Nachteile zu vermeiden, sollten sich Logistik-Marketeers jetzt auf die veränderte Customer Journey jüngerer Kunden einstellen.
Transparenz der Lieferketten
Eine weitere Herausforderung für die Kommunikation entsteht durch die zunehmende Transparenz der Lieferketten durch Technologien wie Blockchain und Big Data in Echtzeit. Sie legen Pannen und Reibungsverluste schonungslos offen und sorgen für eine hohe Vergleichbarkeit im Wettbewerbsumfeld. Marketing- und Kommunikationsabteilungen müssen lernen, mit Fakten umzugehen, die man lieber für sich behalten hätte. Offenheit, eine hohe individuelle Kundenzentrierung und eine Unternehmenskultur, die das systematische Lernen aus Fehlern zum Grundprinzip macht, sind die richtigen Antworten darauf.
Datenpools für Content Marketing
Die neuen Technologien bieten aber auch klare Vorteile für die Kommunikation: Die riesigen Datenpools, die in der Logistik durch IoT und KI entstehen, sind ein Glücksfall für das Content Marketing. Denn hinter den Daten stehen wertvolle Informationen mit hohem Nutzwert für die B2B-Zielgruppe. Marketingverantwortliche sollten sich daher Zugänge in die Datenpools ihrer Organisation schaffen und die vorhandenen Content-Schätze heben.
Auch das Thema interne Kommunikation schafft neue Aufgaben: Wir leben in Zeiten der allgemeinen Verunsicherung. Das empfinden besonders Arbeitskräfte, die von der Digitalisierung betroffen sind. Überall dort, wo Logistiker künftig an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine arbeiten werden (zum Beispiel mit Kobots oder Exoskeletten), sind Arbeitgeber gut beraten, intensiv und möglichst dialogisch mit ihren Angestellten zu kommunizieren. Geschieht dies nicht ausreichend, wird dies schnell zu einem kritischen Thema für die Außendarstellung und das Employer Branding.
Neue Zielgruppen erkennen
Zu guter Letzt wird es 2020 darum gehen, neue Zielgruppen zu verstehen und zu adressieren. Getrieben durch das weiter wachsende E-Commerce-Geschäft kommen klassische B2B-Unternehmen zunehmend in die Situation, Endkunden über Sendungsverläufe zu informieren – aus B2B wird B2B2C. Dabei folgt die Consumer-Kommunikation deutlich anderen Gesetzen, insbesondere im Hinblick auf Schnelligkeit und Individualität. Logistikunternehmen, die sich in diese Richtung entwickeln, müssen ihre Kommunikation rechtzeitig auf die neuen Zielgruppen hin abstimmen.“
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