Logistics Performance Index 2023: Deutschland muss laut BVL-Vorstandsvorsitzendem jetzt dranbleiben

Nachdem Deutschland beim Logistics Performance Index 2023 der Weltbank von Platz eins auf drei gerutscht ist, fordert der BVL-Vorstandsvorsitzende Professor Thomas Wimmer, dass das Land vor allem bei der Infrastruktur bald die Kurve kriegen sollte.

Nachdem Deutschland laut der Weltbank nicht mehr „Logistikweltmeister" ist, fordert der BVL-Vorstandsvorsitzende Professor Thomas Wimmer, dass das Land dranbleiben sollte, um seine Position zu halten. (Bild: BVL)
Nachdem Deutschland laut der Weltbank nicht mehr „Logistikweltmeister" ist, fordert der BVL-Vorstandsvorsitzende Professor Thomas Wimmer, dass das Land dranbleiben sollte, um seine Position zu halten. (Bild: BVL)
Gunnar Knüpffer

Dass Deutschland nicht mehr Logistik-Weltmeister ist, sondern beim Logistics Performance Index (LPI) der Weltbank von Singapur und Finnland überholt wurde, kommentierte der BVL-Vorstandsvorsitzende Professor Thomas Wimmer am 21. April wie folgt: „Auf die Platzierung sollten wir bei dem engen Feld nicht so viel geben – wichtig ist, dass Deutschland in der Spitzengruppe ist und die richtigen Weichen dafür stellt, dass dies so bleibt.“ Deutschland hatte bei dem LPI zusammen mit Dänemark, den Niederlanden und der Schweiz den Rang drei erreicht.

Der BVL-Vorstandsvorsitzende forderte, dass Deutschland sich genau anschauen müsse, wo die Schwächen liegen. Dies sei auch der grundlegende Ansatz der Weltbank-Untersuchung: Staaten sollen Aufschluss darüber bekommen, wo sie sich verbessern können und müssen. „Deutschland schwächelt beim Thema Zoll, Grenzkontrollen und Pünktlichkeit, hier gab es die deutlichsten Rückgänge in der Bewertung“, sagte Wimmer. BVL-Mitglieder berichteten, dass überbordende Bürokratie und mangelnde Digitalisierung eine große Rolle spielten. In dem Bereich könne und sollte die Politik direkten Einfluss nehmen und Rahmenbedingungen verbessern.

Es sei ein Glück, dass Deutschland innerhalb der EU in einem starken Netzwerk agiere, meinte Wimmer. „Was passiert, wenn man sich freiwillig abschottet und den Warenverkehr komplizierter macht, sieht man am Absturz Großbritanniens im Ranking – 2018 noch auf Platz 9, findet sich der Brexit-Staat nun nur noch auf Rang 25 wieder“, sagte der Vorsitzende der Logistik-Organisation.

Nach Ansicht von Wimmer müsse die Bundesrepublik jedoch „bei der Infrastruktur bald die Kurve kriegen“. Sonst würde der Titel „Logistikweltmeister“ künftig unerreichbar werden. Dabei spielten die Planungsbeschleunigung und Instandhaltung eine übergeordnete Rolle. Der BVL-Vorstandsvorsitzende kommt zu dem Schluss: „Vielleicht ist es daher ganz gut, dass wir nicht wieder „Logistikweltmeister“ rufen und uns wieder hinlegen können – wir müssen jetzt dranbleiben, um unsere Position zu halten.“

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