LogiMAT 2023: Wie sich das Verpackungsmanagement nachhaltiger gestalten lässt
Dass sich Versandverpackungen nachhaltiger gestalten lassen, zeigte ein Forum auf der Intralogistikmesse LogiMAT 2023, die vom 25. bis 27. April stattfindet. Bei der von LOGISTIK HEUTE-Redakteurin Sandra Lehmann moderierten Veranstaltung am 25. April erläuterte der Geschäftsleiter des Fachbereichs Logistik/Warehouse von van Eupen Logistik, Dr. Michael Ott, wie der Logistikdienstleister mithilfe einer automatisierten Verpackungslösung den Materialverbrauch bei Paketen für Medion-Kunden reduziert hat. Zuvor hatte das Unternehmen einen klassischen, manuellen Verpackungsprozess: Dabei gab es einen „hohen Verbrauch an Füllmaterial aufgrund standardisierter Kartonagen sowie einen hohen Mitarbeiteraufwand bei schlechter Skalierbarkeit“, wie Ott erläuterte.
Um eine höhere Produktivität und eine größere Flexibilität im volatilen E-Commerce-Markt zu erzielen, entschied sich der Geschäftsleiter dafür, am Standort Unna die automatisierte Verpackungsmaschine CVP Impack 500 von Sparck Technologies einzusetzen. „Das führte zu einer enormen Arbeitserleichterung“, sagte Michael Ott bei dem Forum „Transport- und Versandverpackungen: Wie man Nachhaltigkeitsvorteile richtig ausschöpft“. Van Eupen erhöhte die Leistung an dem Standort auf bis zu 500 Pakete pro Stunde und sparte bis zu 50 Prozent des Materials bei der Verpackung ein. Der Kontraktlogistikdienstleister kann nun bis zu 30 Prozent mehr Pakete pro Lkw-Ladung transportieren, da die Paletten auf den Wechselbrücken wegfallen und es „Fit-to-Size“- Pakete gibt.
Wie sich auch bei Etiketten Einsparungen beim Material erreichen lassen, legte Philipp Ott dar, der den globalen Vertrieb der Herma GmbH verantwortet. So spart das „InNo-Liner“-System des Unternehmens das bislang benötigte silikonisierte Trägermaterial bei Etiketten. Das patentierte, zunächst nicht-klebrige Haftmaterial wird dabei mit einer Mikrozerstäubungseinheit aktiviert und dadurch stark haftend. Mithilfe dieses Systems ließen sich bei drei Millionen Etiketten, die weltweit während einer Zeit von zehn Minuten genutzt würden, rund 2,75 Tonnen Abfall sparen, 49.086 Quadratmeter Papier sowie 2,83 Tonnen CO2.
„Um die Menge an Verpackungsmaterial zu reduzieren, ist Vermeidung das Beste“, meinte Markus Weissenbäck, Leiter der Gruppe Optimization innerhalb der Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer ISS. Dabei werde die Menge jedoch nicht auf null zurückgehen, es gehe vielmehr darum, Verpackungen wieder in einen Kreislauf zu überführen. „Dabei schafft es Deutschland bei den Verpackungen aus Pappe, Glas und Metallen nahezu, eine Kreislaufwirtschaft zu realisieren“, erläuterte Weissenbäck. Bei sonstigen Verbunden und Kunststoffen sei man jedoch noch weit von dem Ziel entfernt. In diesen Bereichen gebe es noch große Potenziale für Verbesserungen. Weissenbäck beschäftigt sich derzeit damit, wie diese Wertstoffströme mithilfe von KI transparent gemacht und optimiert werden können. Dazu nutzt er einen digitalen Zwilling, um Vorhersagen und Handlungsempfehlungen für eine Optimierung der Kreislaufschließung von Kunststoffverpackungen zu erstellen.
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