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LogiMAT 2023: Fraunhofer IML setzt auf Remote AI

Mit „RAI – Remote AI“ lassen sich dem Institut zufolge Transportfahrzeuge autonomisieren und mit vielerlei Fähigkeiten ausstatten.

Die Entwicklung RAI ist das Ergebnis des vom nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium geförderten Forschungsprojekts „5G-RemRob“. (Bild: Fraunhofer IML/G. Katsimitsoulias)
Die Entwicklung RAI ist das Ergebnis des vom nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium geförderten Forschungsprojekts „5G-RemRob“. (Bild: Fraunhofer IML/G. Katsimitsoulias)
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Therese Meitinger

Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML hat am 25. April auf der LogiMAT 2023 eine Box vorgestellt, die alles an Intelligenz implementieren soll, was ein Roboter zur Erfüllung seiner Aufgaben braucht: Mit „RAI – Remote AI“ lassen sich dem Institut zufolge Transportfahrzeuge autonomisieren und mit vielerlei Fähigkeiten ausstatten. Die Entwicklung sei das Ergebnis des vom nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium geförderten Forschungsprojekts „5G-RemRob“, so das Fraunhofer IML. Die dem Plug-and-Play-Prinzip nahekommende Lösung ist demnach modular anpassbar – und bietet Funktionalitäten, die von KI-basierter Bilderkennung bis zur Lokalisierung reichen.

5G-kompatible intelligente Box

Die neu entwickelte Lösung des Fraunhofer IML soll an einen Kopf mit Gesicht erinnern und hat sich auf die Fahnen geschrieben, das Zentrum der (künstlichen) Intelligenz eines Roboters werden zu können. Die 5G-kompatible Box erlaube ein unkompliziertes Enabling mit Künstlicher Intelligenz (KI) und modular erweiterbaren Fähigkeiten, so die Wissenschaftler. Dank ihrer Algorithmen zur Lokalisierung sollen Roboter in die Lage versetzt werden, sich an dynamischen Einsatzorten fortzubewegen und Transportaufgaben zu übernehmen. Für die Schnittstelle zum AGV (Automated Guided Vehicle) sind demnach lediglich niederschwellige Software-Anpassungen nötig, die sich schnell und unkompliziert umsetzen lassen. Damit richtet sich die intelligente Box an Sensorhersteller, AGV-Produzenten oder auch Endanwender, die vor einem aufwendigen und kostenintensiven Umrüsten ihrer Fahrzeugflotten zurückschrecken.

„RAI hat das Potenzial, Fahrzeuge zu einem ›Kollegen Roboter‹ weiterzuentwickeln. Er kann sich auch per 5G mit seiner KI-Cloud oder mit einem Remote User verbinden und dank neuronaler Netze vom Menschen trainiert werden und auf diese Weise den Einstieg in die Welt Künstlicher Intelligenz eröffnen“, erklärt Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML.

Der Lernerfolg einzelner Fahrzeuge lässt sich dabei nach Institutsangaben dank des sogenannten Lifelong AI Training auch auf andere Roboter oder sogar eine gesamte Flotte übertragen. Die Mensch-Technik-Interaktion lässt sich demnach per direkter Interaktion über das eingebaute Display oder aber auch über Smart Glasses realisieren, wobei der Mensch per Remote Assistance zum Beispiel eine Fernwartung durchführen kann. Die KI-basierte Objekterkennung ließe sich unter anderem für die Suche nach verlorenen Paketen in einem Verteilzentrum einsetzen, so der Anbieter. Ein weiteres denkbares Einsatzfeld der Box ist die Kommissionierung: So könnten Roboter mit ihrer Hilfe Kommissionierer anleiten, welches Material sie an welchem Ort als nächstes entnehmen sollen – oder sie könnten erkennen und dokumentieren, welche Materialien aus einem bestimmten Lagerbereich entnommen wurden.

Die Forscher des Fraunhofer IML haben die Box Eigenaussagen zufolge bewusst als modulares System entworfen, das sich auf die verschiedenen Anforderungen unterschiedlicher Anwender anpassen lässt. RAI – Remote AI benötigt keine eigene Energieversorgung, da sie die notwendige Energie über den Roboter bezieht.

Am Stand des Fraunhofer IML präsentieren die Forschenden des Fraunhofer IML zudem zahlreiche Lösungen rund um KI und Open Source wie die Live-Demonstration einer KI-gesteuerten Roboter-Flotte oder einer modularen Kamera, die dank Open-Source-Konzept sowohl leicht nachzubauen als auch mit Hilfe der frei verfügbaren Software einfach für die eigene KI-basierte Datenerfassung und Bildverarbeitung genutzt werden kann

Halle 1, Stand 1K61

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