LogiMAT 2023: AMR fürs Kühlhaus

iFollow hat eine Palette von Robotern für die Kühlkettenlogistik im Angebot, die 300 Kilogramm bis 1.500 Kilogramm Nutzlast bis zu einer Temperatur von minus 25 Grad Celsius transportieren können.

Nicht alle AMR sind für den Einsatz im Kühlhaus geeignet. (Bild: iFollow)
Nicht alle AMR sind für den Einsatz im Kühlhaus geeignet. (Bild: iFollow)
Therese Meitinger

Der Pariser Anbieter iFollow präsentiert zusammen mit Stow Robotics an seinem Stand auf der LogiMAT (25. bis 27. April in Stuttgart) Komplettlösungen für die Lagerautomatisierung: Lagerung, Palettentransport, Kommissionierung von Paketen. Lösungen für die Kühllogistik sollen dabei besonders im Fokus stehen.

„Autonome mobile Roboter werden wesentlich zu einer effizienten und produktiven Nutzung der Kühlhäuser beitragen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. Diese Art automatisierter Lösung ist keineswegs Luxus, sondern dringend nötig“, erklärt Vincent Jacquemart, CEO von iFollow.

Es gibt jedoch iFollow zufolge jedoch einige Faktoren, die den effektiven Einsatz der Automatisierung in Kühlhäusern eher einschränken. Dazu zählen technische Probleme: Der Betrieb bei niedrigen Temperaturen, insbesondere bei Minusgraden, kann Materialien wie Metalle, Kunststoffe und Gummireifen spröde werden lassen oder anderweitig beschädigen. Elektrische und elektronische Komponenten können durch Eis und Kondensation beeinträchtigt werden. Vor allem Akkus haben bei niedrigen Temperaturen eine geringere Leistung und eine kürzere Lebensdauer.

Servosystem regelt Temperatur elektronischer Komponenten

Nicht alle AMR sind für den Einsatz in Kühllagern geeignet. iFollow hat nach Eigenangaben jedoch eine Palette von Robotern für die Kühlkettenlogistik im Angebot, die 300 Kilogramm bis 1.500 Kilogramm Nutzlast bis zu einer Temperatur von -25 °C transportieren können und speziell für die Kühlhausumgebung geeignet sind. Der Grund dafür liege in der Art und Weise, wie die Elektronik und die Akkus geschützt werden, heißt es vonseiten des Anbieters.

Die Temperatur wichtiger elektronischer Komponenten wird laut dem Unternehmen durch ein von iFollow entwickeltes Servosystem geregelt, das Kondensation (und damit Vereisung) bei Temperaturen von bis zu -25 C verhindert – was vor allem dann ein Problem ist, wenn man sich regelmäßig zwischen kalten und gemäßigten Räumen bewegt. Das bedeutet auch, dass die Lebensdauer der Akkus nicht beeinträchtigt wird. Je nach Größe des AMR sind nach einer zweistündigen Ladezeit zwischen 12 und 18 Stunden autonomen Betriebs möglich. Weniger Batterieladungen oder -wechsel verbessern zum einen die Produktivität, und verringern zum anderen den Platzbedarf für das Aufladen.

Die Bedienersteuerung der iFollow-AMR ist nach Unternehmensangaben auch für die Bedingungen im Kühlhaus geeignet. Den Arbeitnehmern sei nicht zumutbar, dass sie mit schweren Handschuhen komplexe Anweisungen eingeben oder ihre Handschuhe für längere Zeit ausziehen müssten, argumentiert der Anbieter. Die Software „Mycelium WCS“ von iFollow, die mit allen verfügbaren WMS/ERP-Systemen kompatibel ist, kann über jeden Computer oder jedes Tablet genutzt werden, wobei die meisten Anweisungen über ein oder zwei Klicks durchführbar sind.

 Die AMRs wurden laut Hersteller im Hinblick auf eine sichere und kooperative Nutzung entwickelt. Die Lidar-Navigation verhindert demnach, dass das Fahrzeug mit festen Einbauten, mit Waren, die die Gänge blockieren, oder natürlich mit den Mitarbeitern kollidiert (die den Verkehr um sie herum nicht immer wahrnehmen, wenn sie Thermo-Kopfbedeckungen tragen). Die typische Höchstgeschwindigkeit beträgt 1,7 m/s – ein flottes Schritttempo –, wobei lineare und Winkelgeschwindigkeiten sowie Beschleunigungen genau kontrolliert werden.

Halle 3 Stand 3B67