„China könnte die Weltwirtschaft in den Abgrund reißen“ schlug die Süddeutsche Zeitung am 20. Januar in einer Artikelüberschrift Alarm. Die Prognose setzte dabei auf dem potenziell explosiven Zusammenhang zwischen Infektionen mit der Coronavirus-Variante Omikron und der rigiden No-Covid-Politik der chinesischen Staatsführung auf: Großflächige Ausbrüche seien nicht unwahrscheinlich, da die in China fast ausschließlich genutzten Impfstoffe offenbar nicht ausreichend vor der Virus-Variante schützen, vermuten die beiden SZ-Autoren.
Reagieren die chinesischen Behörden – wie sie es in der Vergangenheit getan haben – bereits bei wenigen Infektionsfällen mit strikter Abriegelung von Stadtvierteln oder etwa Hafenteilen, könnte das weitreichende Folgen haben. Denn zum einen liegt ein Großteil der weltweit umschlagstärksten Containerhäfen in der Volksrepublik. Zum anderen kämen die entsprechenden Maßnahmen zur Unzeit, da sie auf weltweite Lieferketten treffen, die aus unterschiedlichen Gründen schon sehr angespannt sind.
Sind kürzere Lieferketten bessere Lieferketten?
Fehlende Rohstoffe oder Vorprodukte, Container, die in Schiffstaus festhängen, exorbitant hohe Logistikkosten und andere unerfreuliche Begleiterscheinungen des internationalen Güterhandels haben Unternehmen zuletzt zum Nachdenken gebracht: Sind – geografisch betrachtet – kürzere Lieferketten vielleicht doch die stabileren und letztlich rentableren?
„Die Frage, ob sie ihre Kapazitäten in Teilen umverlagern oder auf mehrere Produktionsorte verteilen sollen, stellen sich gerade viele Unternehmen“, sagt Alexander Nowroth, Managing Partner der Düsseldorfer Lebenswerk Consulting Group.
Er berät unter anderem ein Textilunternehmen, das in China produzieren lässt – und im Transport aktuell Frachtpreise bezahlen muss, die den Warenwert des Containerinhalts übersteigen.
„Ich glaube nicht, dass der Produktionsstandort China für deutsche Unternehmen an Bedeutung verliert“, sagt hingegen Prof. Dr. Michael Schüller von der Hochschule Osnabrück.
Es sei illusorisch, dass Deutschland oder Europa in bestimmten Bereichen wie etwa der Elektronik in einer vertretbaren Zeit Kapazitäten aufbauten, die wettbewerbsfähig zu denen in China seien, so der Asien-Experte.
Kommt der Riese China auf den Prüfstand – oder nicht? Die Titelgeschichte der Januar-/Februar-Ausgabe von LOGISTIK HEUTE nimmt ein echtes Lieferketten-Schwergewicht in den Fokus. Das Heft ist am 18. Februar erschienen.
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