Lebensmittellogistik: Versorgungslücken auf dem Land schließen

Wie Menschen in ländlichen Regionen schneller und besser mit Waren des täglichen Bedarfs versorgt werden können, nimmt die aktuelle Titelstory von LOGISTIK HEUTE in den Blick.

Wie kann eine bessere Nahversorgung auf dem Land aussehen? Das zeigt die Titelstory der Oktober-Ausgabe von LOGISTIK HEUTE. (Bild: mast3r, Rustic/AdobeStock, Montage: Bartl)
Wie kann eine bessere Nahversorgung auf dem Land aussehen? Das zeigt die Titelstory der Oktober-Ausgabe von LOGISTIK HEUTE. (Bild: mast3r, Rustic/AdobeStock, Montage: Bartl)
Sandra Lehmann

Supermärkte an jeder Ecke und Lieferdienste, die innerhalb weniger Stunden Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs bis vor die Haustür bringen: In Städten ist die Nahversorgung der Bewohner in der Regel mehr als abgedeckt. In ländlichen Regionen ist die Lage jedoch oft eine andere. Die meisten Lebensmittelegschäfte in Dörfern und kleinen Gemeinden haben in den vergangenen Jahrzehnten geschlossen, weil sich der Betrieb häufig nicht lohnt, die nächste Einkaufsmöglichkeit gibt es in der Regel oft erst in der nächstgrößeren Stadt oder Kommune. Eine tatsächliche Nahversorgung, die laut Definition des Bundesumweltministeriums nicht mehr als zehn Gehminuten entfernt sein sollte, findet deshalb in vielen ländlichen Gebieten in Deutschland nicht mehr statt.

„Bewohner auf dem Land müssen häufig deutlich mehr als 15 Kilometer überwinden, wenn sie sich mit Lebensmitteln, Medikamenten oder Drogerieartikeln versorgen wollen. Das ist insbesondere in dünn besiedelten Regionen der Fall“, erläutert Prof. Dr. Ulrich Müller-Steinfahrt vom Institut für angewandte Logistik (IAL) der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt gegenüber LOGISTIK HEUTE.

Auch Versorgungsoptionen abseits des regulären Supermarkts, die in Städten zum Alltag gehören, eigenen sich für ländliche Regionen oft nicht, wie Müller-Steinfahrt betont:

„Für KEP-Dienstleister etwa ist die Belieferung mit Paketen und Waren aufgrund der großen Distanzen nicht kostendeckend zu handhaben. Wenn diese Regionen überhaupt bedient werden, dann meist nur über Click & Collect-Angebote, die Kunden aber auch nur nutzen können, wenn sie selbst mobil sind. Für ältere Menschen oder solche mit Einschränkungen ist das keine Option.“

Welche Chancen und Herausforderungen mit Konzepten für die Nahversorgung auf dem Land verbunden sind und wie die Logistik hinter diesen Projekten aussieht, lesen Sie in der Coverstory der LOGISTIK HEUTE-Ausgabe 10/2022, die am 7. Oktober erschienen ist.

Wenn zwischen Stadt und Land Welten liegen

In großen Städten bringt der Online-Supermarkt den Einkauf direkt nach Hause: In Minutenschnelle werden von innerstädtischen Lagern aus zum Beispiel frisches Bio-Obst und -Gemüse, Backwaren oder die Zutaten für das Abendessen geliefert.