Lebensmittellogistik: Ritter Sport und Nagel-Group elektrifizieren Transport

Zwei E-Lkw sind nun zwischen dem Roh- und Packstofflager des Schokoladenherstellers in Dettenhausen, der Produktion in Waldenbuch und dem Logistikzentrum der Nagel-Group in Reichenbach unterwegs.

Partner in der Lebensmittellogistik: Jens Kleiner, Executive Director Operations beim Logistikdienstleister Nagel-Group (li.), und Asmus Wolff, Geschäftsführer Supply Chain Alfred Ritter GmbH & Co. KG. (Foto: Nagel-Group)
Partner in der Lebensmittellogistik: Jens Kleiner, Executive Director Operations beim Logistikdienstleister Nagel-Group (li.), und Asmus Wolff, Geschäftsführer Supply Chain Alfred Ritter GmbH & Co. KG. (Foto: Nagel-Group)
Matthias Pieringer

Ritter Sport und die Nagel-Group haben zwei elektrische Sattelzugmaschinen in Betrieb genommen. Dies teilten der Schokoladenhersteller und der Logistikdienstleister vor Kurzem mit. Die beiden E-Lkw pendeln als 40-Tonner zwischen dem Roh- und Packstofflager der Alfred Ritter GmbH & Co. KG in Dettenhausen, der Produktion in Waldenbuch und dem Logistikzentrum der Nagel-Group in Reichenbach. Damit wird der Mitteilung zufolge der Transport zwischen Lagerstandorten und Produktion elektrifiziert.

Geladen werden die Zugmaschinen bei Ritter in Dettenhausen, wo die Ladesäule mit grünem Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage des kürzlich modernisierten Standortes versorgt wird. Seit Anfang Februar sind die beiden „Volvo FH Electric“ auf der rund 45 Kilometer langen Strecke zwischen Dettenhausen, Waldenbuch und Reichenbach unterwegs. 

„Wir sind bereits seit mehreren Jahren ein klimaneutrales Unternehmen, trotzdem bleibt es unser oberstes Ziel, Emissionen gar nicht erst entstehen zu lassen“, sagte Asmus Wolff, Geschäftsführer Supply Chain bei Ritter. „Der elektrifizierte Transport ist daher nicht nur eine zukunftsweisende Innovation für die Logistikbranche, sondern auch ein weiterer wichtiger Schritt auf unserem Weg der kontinuierlichen Emissionsreduktion.“

Zwischen dem Roh- und Packstofflager in Dettenhausen, der Produktion in Waldenbuch und dem Logistikzentrum in Reichenbach wickelt die Nagel-Group im Auftrag des Familienunternehmens jährlich über 5.000 Umfuhren ab. Aktuellen Berechnungen zufolge spart die Elektrifizierung dieser Transportwege jährlich rund 500 Tonnen CO2 ein – das entspricht etwa dem durchschnittlichen Stromverbrauch von über 250 Haushalten pro Jahr (gerechnet mit dem Stromverbrauch eines 4-Personen-Haushalts).

„Pionierarbeit mit dem Einsatz von E-Lkw im Regelbetrieb“

Die beiden E-Lkw haben je eine Leistung von 490 KW, was 666 PS entspricht. Bei einem Gesamtzuggewicht von 44 Tonnen erreichen sie laut Hersteller eine Reichweite von 300 Kilometern. „Wir sind sehr gespannt darauf, wie sich die Fahrzeuge im Alltag bewähren“, sagte Jens Kleiner, Executive Director Operations bei der Nagel-Group. Wie hoch wird die Reichweite im Einsatz wirklich sein? Wie beeinflussen Außentemperatur, Berg- und Talfahrten, unterschiedliche Zuladungen oder die Fahrweise die Laufleistung? Zu diesen Fragen erhoffen sich die Flottenmanager der Nagel-Group in den kommenden Monaten genauere Erkenntnisse. „Diese Technologie steht erst noch am Anfang. Wir leisten hier Pionierarbeit mit dem Einsatz von E-Lkw im Regelbetrieb“, so Kleiner.  

Die Alfred Ritter GmbH & Co. KG und die Nagel-Group arbeiten seit mehr als 20 Jahren zusammen. Dieses Projekt sei ein erneutes Beispiel für das gemeinsame Ziel, die Logistikprozesse so nachhaltig wie möglich zu gestalten, hieß es. In Reichenbach werden die in Waldenbuch hergestellten Ritter Sport-Produkte kommissioniert und konfektioniert, bevor sie unter anderem über das Nagel-Netzwerk weltweit distribuiert werden.