Misumi, ein japanischer Hersteller von mechanischen Komponenten für den Sondermaschinenbau, hat bei der Neueinrichtung seines europäischen Logistikzentrums in Frankfurt am Main mit dem Intralogistikanbieter SSI Schäfer zusammengearbeitet. Wie der Lagertechnikspezialist mit Sitz in Neunkirchen bekannt gab, entschied sich Misumi aufgrund der wachsenden Auftragslage im B2B-E-Commerce-Segment für eine hoch automatisierte Lösung. Seit April 2020 kommen demnach in Frankfurt ein Shuttle-Lager mit integriertem Einebenen-Shuttle „SSI Cuby“ sowie die Software „SSI WAMAS“ zum Einsatz.
56.000 Mehrwegbehälter für Waren
Ende 2019 errichtete SSI Schäfer nach Eigenangaben das Shuttle-Lager, für das 580 Tonnen Stahl verbaut wurden und das Platz für 66.000 Behälter bietet. Mit zehn Gassen und 22 Ebenen auf einer Grundfläche von 39 x 46 Meter werden hier derzeit 200.000 Artikel bevorratet. Innerhalb des Shuttle-Lagers komme das Einebenen-Shuttle SSI Cuby zum Einsatz, das sowohl Behälter als auch Kartons lagern könne. Misumi nutze rund 56.000 Mehrwegbehälter, Typ „LTF 6280“, aus dem SSI Schäfer Portfolio. Davon würden rund 46.000 als Bestandsbehälter im Shuttle-Lager verwendet, die restlichen Behälter werden zur Auftragskonsolidierung genutzt.
Für einen höheren Durchsatz der Anlage und eine verbesserte Ausfallsicherheit des Shuttle-Lagers sorgen zwei Heber, die stirnseitig pro Gasse installiert sind. Die Fördertechnik verbinde schließlich die beiden Lagerbereiche mit den unterschiedlichen Arbeitsplätzen und ersetze so größtenteils die Laufwege. In der Anlage befinden sich außerdem insgesamt sechs Fördertechnikkreisläufe (Loops), pro Ebene jeweils drei Loops übereinander, über welche die Einlagerungs-, Auslagerungs- sowie Leerbehälter zwischen den Lager-, Kommissionier- und Versand-/Packplätzen transportiert und verteilt werden. Gesteuert werden das Shuttle-Lager und die Fördertechnik durch die Logistiksoftware WAMAS von SSI Schäfer.
1.000 Picks pro Stunde
Vor dem Shuttle-Lager erstreckt sich die 825 Quadratmeter große Stahlbühne, auf der sich der Kommissionierbereich befindet. Hier sind die fünf ergonomischen „Advanced Pick Stations two-level“ zur Auftragskommissionierung platziert, die an das Shuttle-Lager angebunden sind. An einem Arbeitsplatz könnten bis zu sechs Aufträge gleichzeitig bearbeitet werden, bei bis zu 1.000 Picks pro Stunde. Bei Bedarf können die Kommissionierarbeitsplätze um zwei weitere Arbeitsstationen erweitert werden. Die Mitarbeiter würden durch ein Lichtsignal so geleitet, dass sie sich auf das Kommissionieren konzentrieren können. Auf diese Weise hätten sich die Kommissioniergeschwindigkeit und -qualität bei Misumi deutlich erhöht und die Fehlerquote habe sich verringert. Im Erdgeschoss, unterhalb der Stahlbühne, befinden sich die Bereiche Wareneingang und Versand.
„Insgesamt haben sich die Durchlaufzeiten noch mal verbessert und wir verzeichnen hohe Produktivitätssteigerungen,“ sagt Jörg Gonnermann, General Manager Logistics Service Platform bei Misumi Europa GmbH. „Im besten Fall durchläuft ein Auftrag jetzt in weniger als 60 Minuten unser Logistikzentrum.“
Ein weiterer Vorteil: Der Anlagenbetrieb sei jetzt viel kalkulierbarer und man könne jetzt eine sehr detaillierte Planung für das jeweilige Tagesvolumen erstellen, so SSI Schäfer in der Mitteilung.
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