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Lagerbestand: Brose-Gesellschafter kritisieren zu hohe Kapitalbindung

Die Gesellschafter und der Beirat der Brose Gruppe bemängeln wegen einer geringen Rendite einen Lagerbestand von 32 Arbeitstagen. Denn ein Tag bindet 20 Millionen Euro Liquidität.

Die Gesellschafter und der Beirat der Brose Gruppe weisen auf einen ihrer Ansicht nach zu hohen Lagerbestand in ihrem Unternehmen hin. Damit würde viel Liquidität gebunden. (Bild: Brose Gruppe)
Die Gesellschafter und der Beirat der Brose Gruppe weisen auf einen ihrer Ansicht nach zu hohen Lagerbestand in ihrem Unternehmen hin. Damit würde viel Liquidität gebunden. (Bild: Brose Gruppe)
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Gunnar Knüpffer

Die Gesellschafter und der Beirat der Brose Gruppe, die sich in Familienbesitz befindet, haben kritisiert, dass die Umsatz- und Kapitalrendite des Unternehmens mit 1,1 Prozent beziehungsweise 1,7 Prozent auf einem „absolut unbefriedigenden Niveau liegt“. Explizit bemängelten die Eigner dabei zu hohe Lagerbestände. „Probleme in der Logistik führten zu einem durchschnittlichen Lagerbestand von 32 Arbeitstagen, wobei ein Tag rund 20 Millionen Euro Liquidität bindet“, war am 14. April einer Pressemitteilung auf der Website von Brose Fahrzeugteile SE & Co zu entnehmen. Die Versammlung der Gesellschafter und des Beirats hatte am 30. und 31. März stattgefunden.

Gesellschafter und Beirat forderten die Geschäftsführung auf, Entscheidungsabläufe und die Aufbauorganisation deutlich zu verschlanken. Sie seien sich dabei mit der Geschäftsführung einig, dass zur Verbesserung der „unbefriedigenden Ertragssituation“ nicht nur die Kosten in Produktion, Logistik und Administration gesenkt werden müssten, sondern bei Akquisitionen mehr als bisher auf die Rendite zu achten sei und unrentable Geschäfte beendet würden.

Die Reduzierung des Lagerbestands ist dabei eines der aktuellen Handlungsfelder von Brose“, teilte ein Unternehmenssprecher der Brose Gruppe auf eine Anfrage von LOGISTIK HEUTE mit.

Der Mitteilung zufolge machen sich Gesellschafter, Beirat und Geschäftsführung zudem Sorgen über die Motivation der über 31.000 Mitarbeiter von Brose. Denn es gebe eine außerordentlich hohe Mitarbeiter-Fluktuation. Die Mitarbeiter wünschten sich wieder „die persönliche, unbürokratische und pragmatische Arbeitsweise eines Familienunternehmens“. Gleichzeitig wird die Übernahme des Abschlusses der Metallindustrie kritisiert, denn Brose habe an den deutschen Standorten seit vier Jahren kein positives Ergebnis erwirtschaftet und die großen Standorte Coburg und Bamberg seien nicht tarifgebunden.

Die „ungenügende Rendite lässt die Eigenfinanzierung des Familienunternehmens erstmals nicht mehr zu“, teilte das Unternehmen mit. Deshalb mussten Bankkredite in „beachtlichem Ausmaß“ aufgenommen werden.

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