Ladungsträger: Aldi Süd und Aldi Nord setzen flächendeckend auf Kunststoffpaletten

Lösung von Walther Faltsysteme löst ab Herbst die Düsseldorfer Palette aus Holz ab.

Aldi Süd und Aldi Nord führen ab Herbst flächendeckend eine Kunststoffpalette im Düsseldorfer Format ein. (Foto: Aldi Süd)
Aldi Süd und Aldi Nord führen ab Herbst flächendeckend eine Kunststoffpalette im Düsseldorfer Format ein. (Foto: Aldi Süd)
Sandra Lehmann

Aldi Nord und Aldi Süd führen unternehmensweit eine Düsseldorfer Palette aus Kunststoff ein. Das gab Aldi Süd in einer Pressemitteilung am 28. Mai 2020 bekannt. Demnach ersetzen beide Discounter ab Herbst dieses Jahres nach und nach die klassische Holzpalette in der Größe 80 mal 60 Zentimeter durch eine Kunststoff-Version. Die sogenannte „Kunststoff Düsseldorfer Palette“ (KDP) ist nach Angaben des Herstellers, Walther Faltsysteme, komplett recyclingfähig und besteht bereits zu rund einem Drittel aus Rezyklat, unter anderem aus der gelben Tonne.

„Die Kunststoffpaletten sind technologisch State of the Art. Eine echte Innovation für die Optimierung der Lieferketten im Lebensmitteleinzelhandel“, so Stefan Ruhland, Director Logistics Management bei Aldi Süd.

Die Palette biete eine statische Traglast von bis zu 1.000 Kilogramm, eine dynamische Traglast von 500 Kilogramm und ist nach Anbieterangaben für alle gängigen Fördersysteme geeignet. In das Palettendeck ist eine spezielle Kontur eingelassen, durch die die KDP insbesondere mit den bekannten Mehrwegkisten aus dem Obst- und Gemüsebereich kompatibel ist und hohe Rutschfestigkeit und Stabilität bietet, so Aldi Süd. Tragegriffe und Anti-Rutsch-Stopfen sorgten zudem für eine höhere Arbeits- und Transportsicherheit.

Poolingsystem löst Tauschprinzip ab

Anders als bei den Holzpaletten gibt es bei den KDP kein Tauschprinzip. Stattdessen erfolge die Bereitstellung für die Lieferanten über ein Poolingsystem, das von Polymer Logistics betrieben wird. Nach jedem Umlauf werden leere Paletten vom Dienstleister auf Schäden kontrolliert und gereinigt, heißt es vonseiten des Discounters. Dadurch erfüllten die Paletten höhere Hygienestandards. Ein weiterer Vorteil aus Sicht der beiden Lebensmitteleinzelhändler: Integrierte RFID-Chips und Barcode-Label ermöglichen eine standortgenaue Erfassung jeder Palette.

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„Der Poolingdienstleister kann jederzeit nachverfolgen, wie viele Paletten sich in den Depots, beim Lieferanten und beim Händler befinden. Dadurch kommt es auch zu weniger Palettenschwund“, erklärt Arne Ringkowski, Teamlead Return Logistics bei Aldi Nord. „Die KDP lässt sich aufgrund ihres modularen Aufbaus ohne großen Aufwand reparieren. Defekte Kufen werden einfach ausgetauscht. Aussortierte Elemente sind recyclingfähig und werden einem Recyclingprozess zugeführt“, so Ringkowski weiter.

„Wir sind überzeugt, dass auch unsere Lieferanten die Vorteile der KDP schätzen werden. Optisch sind die neuen Paletten ebenfalls ein Gewinn und sorgen für eine ansprechende Warenpräsentation in den Filialen“, ergänzt Ruhland.

Seit 2016 ist die KDP bereits beim österreichischen Discounter Hofer, einem Tochterunternehmen von Aldi Süd, im Einsatz und wurde nach Eigenangaben seitdem stetig optimiert. Aufgrund der guten Praxistauglichkeit und der durchgängig positiven Resonanz in der gesamten Lieferkette haben sich Aldi Nord und Aldi Süd nach eigenen Aussagen entschieden, die Palette flächendeckend einzuführen.

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