Ladeinfrastruktur für Lkw: Traton, Daimler Truck und Volvo kooperieren
Gemeinsamen wollen die drei Nutzfahrzeughersteller Traton Group, Daimler Truck und Volvo Group ein öffentliches Hochleistungs-Ladenetz für batterieelektrische schwere Fernverkehrs-Lkw und Reisebusse in Europa aufbauen und betreiben. Eine entsprechende verbindliche Vereinbarung zur Gründung eines Joint Ventures wurde nun unterzeichnet, wie eine Pressemitteilung vom 16. Dezember besagt. Der Schritt folgt einer ersten Absichtserklärung der drei beteiligten Unternehmen aus dem Juli 2021.
„Mit unserer heutigen Nachricht senden wir ein starkes Signal an die Transportbranche und die Gesellschaft, denn wir unterstreichen damit das nachhaltige Engagement aller Partner für lokal CO2-neutrale Lkw. Die Tatsache, dass drei der größten Wettbewerber im Bereich Lkw- und Fahrzeugtechnologie den Aufbau der erforderlichen Ladeinfrastruktur gemeinsam anpacken, ist außerordentlich bemerkenswert“, sagt Martin Daum, CEO Daimler Truck.
Mindestens 1.700 Hochleistungs-Ladepunkte in den ersten fünf Jahren
Das geplante Joint Venture solle von den drei Parteien zu je gleichen Teilen gehalten werden und nach Abschluss aller behördlichen Genehmigungsverfahren im Jahr 2022 seinen Betrieb aufnehmen. Die Parteien wollen hierfür zusammen 500 Millionen Euro investieren. Innerhalb von fünf Jahren ab Gründung des Joint Ventures sollen so mindestens 1.700 Hochleistungs-Ladepunkte für Ökostrom an und in der Nähe von Autobahnen sowie an Logistik-Hubs und an Abladestellen entstehen.
„Eine Zusammenarbeit mit starken Wettbewerbern wie Daimler Truck und Volvo Group mag ungewöhnlich erscheinen. Das Thema ist jedoch von entscheidender Bedeutung, und durch diese einzigartige Zusammenarbeit werden wir die zur Bekämpfung des Klimawandels erforderlichen transformativen Maßnahmen schneller und erfolgreicher ergreifen können“, so Christian Levin, CEO der Traton Group.
Im Rahmen eines kundenzentrierten Ansatzes berücksichtigen die Parteien unterschiedliche Anwendungsfälle. So können die Betreiber von Flotten mit batterieelektrischen Fahrzeugen sowohl die in Europa gesetzlich vorgegebene 45-minütige Fahrerruhezeit zum Laden nutzen – vor allem im Fernverkehr, dem Fokus des zukünftigen Joint Ventures – als auch über Nacht laden.
Das geplante Joint Venture soll eigenständig operieren und seinen Sitz in Amsterdam in den Niederlanden haben, so der Plan. Zusätzliche Partner seien willkommen und sollen zusammen mit öffentlichen Fördermittel die Zahl der Ladepunkte im Weiteren nochmals deutlich zu steigern.
Ein aktueller Branchenbericht, veröffentlicht im Mai 2021 vom Verband europäischer Automobilhersteller ACEA, fordert bis spätestens 2025 bis zu 15.000 öffentliche und Destinations-Hochleistungs-Ladepunkte und bis spätestens 2030 bis zu 50.000 Hochleistungs-Ladepunkte.
Das nun vereinbarte Ladenetz von Daimler Truck, Traton und der Volvo Group soll Flottenbetreibern in Europa markenunabhängig zur Verfügung stehen und sei damit ein Signal an alle anderen Akteure, so die drei Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung.
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