Künstliche Intelligenz: CIM und TUM entwickeln selbstlernendes WMS

Software soll auf Basis neuronaler Netze intelligente Einlagerungsstrategien entwickeln.

Der Softwareanbieter CIM und die TUM erforschen gemeinsam die Möglichkeiten eines selbstlernenden WMS. (Foto: CIM)
Der Softwareanbieter CIM und die TUM erforschen gemeinsam die Möglichkeiten eines selbstlernenden WMS. (Foto: CIM)
Sandra Lehmann

Die Technische Universität München (TUM) und der Softwareanbieter CIM entwickeln im Rahmen des Forschungsvorhabens „SeSoGEN – Entwicklung einer selbstlernenden Software zur Generierung intelligenter Einlagerungsstrategien auf Basis neuronaler Netze“ ein Warehouse Management System, das Lagerprozesse auf Grundlage künstlicher Intelligenz selbstständig optimiert. Das hat CIM Ende März im Rahmen einer Pressemeldung bekannt gegeben.

Einlagerung und Auslagerung verschmelzen lassen

Definiertes Projektziel sei die Entwicklung einer selbstlernenden Lagersoftware, die auf Basis neuronaler Netze selbstständig intelligente Einlagerungsstrategien generiert. Mit diesem neuen Ansatz der Prozessoptimierung sollen laut CIM die Einlagerung und die Auslagerung logisch miteinander verschmelzen.

„Aktuell ist es so, dass in Lagerverwaltungssystemen manuell Einlagerungsstrategien anhand bestimmter Artikelparameter wie Höhe, Breite, Haltbarkeit etc. im Lager fixiert werden. Dadurch wird den Artikeln ein manchmal suboptimaler Lagerort zugewiesen, was zu einer ineffizienten Ausnutzung des Lagers und der zugrunde liegenden Prozesse führen kann“, erklärt Daniel Wöhr, Projektverantwortlicher bei der CIM GmbH.

Daher werden die beiden Forschungspartner nach Eigenangaben einen neuen Weg der Lagerprozessoptimierung einschlagen: Das Warehouse Management System lernt aus Einlagerungs- und Auslagerungsdaten, um die Einlagerungsprozesse zu optimieren, wovon wiederum die Auslagerung profitieren soll. Die Software könne so selbstständig bisher nicht realisierte Strategien entwickeln und verändern, um zum Beispiel kurze Wege und eine optimale Lagerauslastung zu garantieren.

„Wir freuen uns auf ein neues Projekt mit unserem langjährigen Forschungspartner und sind überzeugt, dass die geplante Lösung großes Optimierungspotenzial auch über die Ein- und Auslagerung hinaus besitzt“, blickt Prof. Johannes Fottner vom Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik der TU München voraus.

Dieser Meinung waren offensichtlich auch die Gutachter des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM), die die Förderung für das Projekt bewilligt haben. ZIM ist nach Aussagen der beiden Projektpartner eines der meistgenutzten Förderprogramme für Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Deutschland. Das bundesweite, technologie- und branchenoffene Förderprogramm soll die Innovationskraft und damit die Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen nachhaltig stärken. 2008 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) das ZIM-Programm erstmals ausgeschrieben. Gefördert werden Einzelprojekte von Unternehmen, Kooperationsprojekte mit Forschungseinrichtungen oder anderen Unternehmen sowie Kooperationsprojekte von Netzwerken.