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Kühllogistik: Ecocool setzt beim Stromsparen auf künstliche Intelligenz

Der Hersteller von Transport-Kühlverpackungen nutzt KI-gestützte Software zum Energiemanagement, die Stromkosten und den CO2-Fußabdruck reduzieren soll.

Wo sind noch Einsparpotenziale möglich? Flexality-Geschäftsführer Sören Eilenberger (li.) vor Ort im Ecocool-Tiefkühllager. (Foto: Philipp Eigner)
Wo sind noch Einsparpotenziale möglich? Flexality-Geschäftsführer Sören Eilenberger (li.) vor Ort im Ecocool-Tiefkühllager. (Foto: Philipp Eigner)
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Sandra Lehmann
(erschienen bei Transport von Anna Barbara Brüggmann)

Für den Betrieb eines neuen Tiefkühllagers am Firmensitz Bremerhaven arbeitet der Kühl- und Isolierverpackungsanbieter Ecocool seit Kurzem mit dem Softwareanbieter Flexality zusammen. Die Anlage vor Ort steht für das Frieren und Lagern von Kühlakkus zur Verfügung, die in Kombination mit isolierten Boxen angeboten werden. Das Vorhalten der Kühlelemente bei circa minus 20 Grad und die Lieferung in gefrostetem Zustand erfordert jedoch laut Ecocool-Geschäftsführer Dr. Florian Siedenburg einen hohen Energieeinsatz am Lagerstandort.

 

Um Stromkosten und den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, nutzt das Unternehmen deshalb die Energiemanagement-Software von Flexality. Diese soll mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) die Steuerung der Kälteanlage optimieren.

„Mithilfe der Software Flexcool verwandeln wir unser Kühllager in ein modernes und nachhaltiges Speichermedium für Energie – vergleichbar mit einem großen Batteriespeicher“, so Siedenburg, und ergänzt: „Dieses Speicherprinzip ermöglicht es uns, Tageszeiten mit sehr günstigen Stromkosten gezielt für das Einfrieren der Kühlakkus zu nutzen. In Zeiten mit teurem Strombezug lassen wir dafür die Temperatur im Lager leicht ansteigen“.

Der Algorithmus sorge gleichzeitig für den kostenoptimierten Bezug der benötigten Strommengen zur Kälteerzeugung auf Basis eines Day-Ahead Stromvertrages. 

Vorteilhaft sei auch, dass durch die Beschaffenheit der Kühlware bei der Steuerung der Kälteanlage eine Temperatur-Bandbreite von maximal 15 Kelvin ausgenutzt werden könne, betont Flexality-Geschäftsführer Sören Eilenberger. Dadurch könnten trotz relativ kleiner Lagerfläche längerfristig spürbare Einsparungen erzielt werden.

Energie-Flexibilisierung

Ecocool produziert zwar grünen Strom über eine eigene Photovoltaik-Anlage, doch ein gewisser Stromanteil muss weiterhin extern eingekauft werden. In Zeiten der Energiekrise müssen vor allem energieintensive Betriebe das Energiemanagement optimieren, so das Unternehmen. Eilenberger sieht laut eigener Aussage in der Flexibilisierung der Energieverbräuche einen zentralen Schlüssel der Energiewende.

„Durch das Prinzip der KI-basierten Energie-Flexibilisierung werden Energieverbräuche in Zeiträume verschoben, in denen Energie günstig produziert wird – zum Beispiel von Wind- und Solaranlagen – und auch günstig eingekauft werden kann. Dies ist ein Gewinn für energieintensive Betriebe, die nicht ihren kompletten Bedarf selbst decken können.“

Ecocool und Flexality ziehen nach mehreren Monate im Live-Betrieb eine erste positive Zwischenbilanz.

„Wir haben bereits einige Betriebstage gehabt, an denen Einsparungen von bis zu 69,8 Prozent realisiert werden konnten“, so Eilenberger. „Im Schnitt liegen wir derzeit noch bei 14,7 Prozent Einsparung pro Tag - Tendenz steigend, denn wir wollen das System weiter optimieren und die Nutzung des eigenerzeugten PV-Stroms durch die Einbindung in die Steuerungsgrößen erhöhen“, führt er weiter aus.

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