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Krisenlogistik: Was macht Helfen erfolgreich?

Die Titelgeschichte der Ausgabe 11/2021 von LOGISTIK HEUTE nimmt Konzepte für eine robuste logistische Katastrophenhilfe in den Fokus.  

Hilfe naht: Eine beschädigte Infrastruktur zählt zu den häufigsten Herausforderungen für humanitäre Logistik. (Foto: alexlmx / AdobeStock)
Hilfe naht: Eine beschädigte Infrastruktur zählt zu den häufigsten Herausforderungen für humanitäre Logistik. (Foto: alexlmx / AdobeStock)
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Therese Meitinger

Katastrophenereignisse wie Hungerkrisen, Krankheitsausbrüche oder Wetterextreme haben in den letzten Jahren zugenommen. So stehen etwa 711 Naturkatastrophen, die zwischen 1970 und 1979 zu verzeichnen waren, 3.165 vergleichbaren Ereignissen im Jahrzehnt nach 2010 gegenüber. 2021 war auch Deutschland von extremem Wetter betroffen: Das Jahrhunderthochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz verwüstete ganze Ortschaften und forderte mehr als 180 Menschenleben.

Humanitäre Hilfe soll Linderung in akuten Notlagen bieten – und fordert die Logistik dahinter. Schließlich gilt es ad hoc und binnen kurzer Zeit große Mengen Lebensmittel, Medikamente oder Technik zu transportieren. Hinzu kommt oft eine beschädigte oder anderweitig suboptimale Infrastruktur. Hilfsorganisationen, aber auch andere Akteure in der Krisenlogistik haben Konzepte entwickelt, mit deren Hilfe sie trotz aller Widrigkeiten schnell handeln können.

„Die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser, Strom, Kraftstoff, aber auch Nahrungsmitteln war praktisch nicht mehr vorhanden. Zudem war auch die Verwaltung des Landkreises und der Gemeinden selbst durch die Auswirkungen der Flut stark betroffen“, schildert Oberstleutnant Dirck Radunz, Kommandeur des Logistikbataillons 461, die Lage, die sich ihm am 17. Juli im Ahrtal bot.

Logistikeinsatz im Hochwassergebiet

Das Logistikbataillon mit Sitz im baden-württembergischen Walldürn leistete Amtshilfe im Hochwassergebiet. Dass die Einheit darauf ausgelegt ist, die Versorgung von Einsatzverbänden auch unter schwierigen Bedingungen aus einer logistischen Basis im Einsatzgebiet heraus zu leisten, erwies sich im Krisenfall als Vorteil: Das Bataillon war mit Feldbetten, Stromerzeugungsaggregaten oder geländegängigen Fahrzeugen wie Bergepanzern ausgestattet und brachte Soldatinnen und Soldaten mit, die im Umgang mit ihnen geübt waren. Vom logistischen Basislager aus baute es zudem eine mobile Kraftstoffversorgung auf.

Kann sich die Normallogistik etwas von der Krisenlogistik militärischer Prägung abschauen? Die Vergleichbarkeit ist begrenzt, meint Oberstleutnant Radunz. Während die „normale“ Logistik auf Effzienz getrimmt sei, arbeite die Krisenlogistik mit bewussten Redundanzen, um Effektivität auch unter widrigen Umständen gewährleisten zu können. Als interessant sieht er den „gemeinsamen Zeichenvorrat“, also die einheitliche Ausbildung aller militärischen Kräfte.

„Jedem ist immer klar, was gemeint ist, und die einzelnen Soldatinnen und Soldaten können auch aus ganz unterschiedlichen Verbänden zu einem Einsatzverband zusammengestellt werden“, sagt Radunz. „Eine solche Standardisierung könnte sicher auch im zivilen Bereich zu einer höheren Resilienz beitragen.“

Mehr dazu, was den Logistikhelfern im Krisenfall helfen kann, lesen Sie in der Titelgeschichte von LOGISTIK HEUTE 11/2021. Die Ausgabe ist am 10. November erschienen.

Der Blick nach vorn

Endlich wieder Deutscher Logistik-Kongress in Berlin, endlich wieder drei Tage Austausch über drängende Themen von Angesicht zu Angesicht. So lässt sich die Stimmung vor Ort beschreiben, als der Logistik-Gipfel am 20. Oktober im Hotel InterContinental vom Vorstandsvorsitzenden der Bundesvereinigung Logistik (BVL), Prof. Dr. Thomas Wimmer, eröffnet wurde.

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