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Kreislaufwirtschaft: Globetrotter stellt Re-Use-Konzept für Bonner Filiale vor

Laut einer Analyse der Umweltagentur EPEA kommt der Store des Outdoorspezialisten auf eine Wiederverwendungsquote von 94 Prozent.

Globetrotter hat Anfang September seinen ersten Re:Think Store in Bonn vorgestellt. (Foto: Miriam Ersch Arnolds/Globetrotter)
Globetrotter hat Anfang September seinen ersten Re:Think Store in Bonn vorgestellt. (Foto: Miriam Ersch Arnolds/Globetrotter)
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Sandra Lehmann

Der Outdoorausrüster Globetrotter hat am 5. September im Rahmen einer Veranstaltung in Bonn das Konzept hinter seinem ersten „Re:think Store“ vorgestellt und Zahlen hinsichtlich der Reduktion von CO2e und der Wiederverwendungsquote von Mobiliar und Materialien vorgestellt.

Wie das Handelsunternehmen berichtet, ist die Bonner Filiale erst vor wenigen Monaten mit einem für den Retailer neuen Konzept eröffnet worden: Um eine kreislauffähige Nutzung zu erreichen, hat der Händler nach Eigenangaben nahezu die gesamte Einrichtung des Vor¬mieters Conrad Electronic übernommen und im neuen Store kreativ weitergenutzt. Und auch sonst seien fast ausschließlich gebrauchte Materialien verwendet worden: So wurden Staubsauger-Halterungen zu Rucksack-Trägern umfunktioniert und alte OSB-Platten und ausrangierte Bleche verwandelten sich in eine Teststrecke für Wanderschuhe. Ein Highlight des Stores stellt dem Unternehmen zufolge eine von einem Künstler geschaf¬fene Bärenskulptur aus Metallschrott dar. Ergänzt werde das Re:Think-Konzept durch nachhaltige Ange¬bote wie eine eigene Reparaturwerkstatt sowie die bis dato größte Second Hand Verkaufsfläche in einem Globetrotter-Store.

Messprinzip für Cradle-to-Cradle-Konzepte

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der auf Kreislaufwirtschaft spezialisierten Agentur EPEA entstand Globetrotter zufolge die Idee, einen „Circularity Passport Interiors“, kurz CPI, ähnlich dem bereits bestehenden „Circularity Passport Buildings“, zu entwickeln. Dieser dient dazu, die Umsetzung des Cradle-to-Cradle-Designprinzips in Bezug auf die Innenraumgestaltung zu be-werten. Ziel des Designprinzips sei es, Rohstoffe für Produkte, Prozesse und Gebäude so einzusetzen, dass diese entweder in einem technischen Kreislauf in gleicher Qualität erhalten bleiben oder in einen biologischen Kreislauf zurückgeführt und komplett abgebaut werden können.

„Der Circularity Passport Interiors beschreibt für Innenräume, welche Produkte und Materialien genau eingesetzt werden und wie groß ihr ökologischer Fußabdruck ist“, sagt Markus Diem, Geschäftsführer von EPEA – Part of Drees & Sommer. „Damit lassen sich künftig verschiedene Innenraumgestaltungs¬ansätze hinsichtlich ihres ökologischen Fußabdrucks vergleichen und optimieren und Ressourcen zu sparen und Abfall zu vermeiden“, so Diem weiter.

Im Rahmen der Analyse kam EPEA nach eigenen Angaben zu dem Ergebnis, dass der Globetrotter Store durch das Re-Use Konzept 97 Prozent weniger CO2e-Emissionen verursacht. Ein konventionelles Ladenbau-Projekt vergleichbarer Größe hätte, so Berechnungen von EPEA, rund 105.000 Kilogramm CO2e erzeugt. Durch das Re-Use Konzept des Re:Think Stores wurden hingegen nur etwas mehr als 3.000 Kilogramm CO2e emittiert. Die Weiterverwendung bereits vorhandener Materialien trug also zu einer CO2e-Vermeidung von 102.023 Kilogramm CO2e bei, heißt es vonseiten Globetrotter.

Insgesamt kommt der Store EPEA zufolge auf eine Re-Use Quote von 94 Prozent – das heißt die meisten der verwendeten Materialien und Möbelstücke waren bereits zuvor in Gebrauch, etwa beim Vormieter Conrad Electronic oder aber in einem Globetrotter Store. Rund 88 Prozent der in der Filiale verbauten Materialien könnten auch in Zukunft wiederverwendet werden, da sie ohne Beschädigung oder erheblichen Aufwand demontierbar beziehungsweise reparierbar sind.

„Schon bei der ersten Besichtigung des Objektes trieb mich der Gedanke, der Retail und der Ladenbau muss sich ändern. Wir müssen uns ändern. Alles raus und neu, das kann künftig nicht mehr der richtige Ansatz sein,“ sagt Globetrotter Geschäftsführer Andreas Bartmann. CEO Andreas Vogler ergänzt: „Einer der nachhaltigsten Ansätze ist es, Dinge zu nutzen, die bereits da sind. Es erfordert Mut und Pioniergeist, diesen Weg zu gehen. Doch die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchung unseres Partners EPEA zeigen, dass es sich lohnt.“

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