Krane: Demag unterstützt den U-Bootbau bei Thyssenkrupp Marine Systems

Der Anbieter liefert 14 Prozesskrane für den neuen Kieler Standort der Werft.

Demag liefert für den U-Bootbau 14 Zweiträger-Prozesskrane an Thyssenkrupp Marine Systems. (Foto: Demag)
Demag liefert für den U-Bootbau 14 Zweiträger-Prozesskrane an Thyssenkrupp Marine Systems. (Foto: Demag)
Sandra Lehmann

Der Kranhersteller Demag Cranes & Components hat einer Pressemeldung zufolge von der Werft Thyssenkrupp Marine Systems den Auftrag zur Lieferung von 14 Prozesskranen erhalten. Wie Demag berichtet, werden die Krananlagen in neuen Produktionshallen in Kiel installiert. Dort baut Marine Systems Demag zufolge aktuell ein Kompetenzzentrum für die U-Boot-Produktion auf.

Die U-Boot-Segmente werden in sieben Hallenschiffen gefertigt und von jeweils zwei Krananlagen bewegt, die mit insgesamt vier Hubwerkskatzen im Synchronbetrieb laufen. Dabei erziele jeder Kran eine Tragfähigkeit von jeweils 150 Tonnen. Demag baut nach eigenen Aussagen die 14 Zweiträger-Prozesskrane mit drei unterschiedlichen Spurmittenmaßen – von 16,25 Meter bis hin zu 35,40 Meter.

SAW-System für mehr Leistungsfähigkeit

Bei den 14 Kranen komme das Demag „SAW-Krankonzept“ zum Einsatz. Es besteht aus zahlreichen Ausstattungsmerkmalen, mit denen die Leistung, die Lebensdauer und insbesondere die Präzision der Krane gesteigert werden könnten. Dazu gehören unter anderem ein optimierter Seilablauf an den Hubwerken (um die Standzeiten der Hubseile zu verlängern), eine erweiterte Überwachung der Hubwerksbremse (zur Steigerung der Sicherheit), eine elektronische Überlastsicherung mit Lastkollektivspeicher (um die Restlebensdauer der Hubwerke zu ermitteln) und ein 24/7-Online-Support.

Hinzu kommen laut Demag weitere Bestandteile des SAW-Pakets, zum Beispiel die Lastpendeldämpfung. Diese steigere die Arbeitssicherheit beim Handling der schweren Lasten und erlaube zugleich ein sehr exaktes Positionieren der schweren U-Boot-Segmente. Eine automatische Anpassung der Geschwindigkeit an die Last erhöhe die Produktivität, ohne das Sicherheitsniveau zu beeinträchtigen. Die Synchronisation der Kran-, Katzfahr- und Hubwerksantriebe im Master-Slave-Modus schaffe außerdem die Voraussetzung für den präzisen Synchronbetrieb von zwei Kranen und bis zu vier Katzen. Dr. Thomas Bönker, Senior Vice President Prozesskrane bei Demag:

„Wir freuen uns, dass wir unseren Kunden Thyssenkrupp Marine Systems bei diesem sehr anspruchsvollen und zukunftsgerichteten Projekt von unserer Prozesskrantechnik überzeugen konnten und ihn somit bei der Umsetzung unterstützen werden. Die hohe Verfahr- und Positioniergenauigkeit der Krane wird zum Beispiel gefragt sein, wenn zwei über 100 Tonnen schwere U-Boot-Segmente von je zwei Kranen und vier Katzen feinfühlig positioniert werden müssen, um den Rumpf zusammenzufügen.“

Der Bau von sechs U-Booten der Klasse „212CD“ startet 2023. Bis dahin wird Demag die 14 Prozesskrane gefertigt, ausgeliefert und in Betrieb genommen haben, heißt es vonseiten des Anbieters.